Achtung scharf: selbstgemachtes Chili-Öl zum Verschenken
Die Festtage rücken immer näher. Und ich möchte nichts verschenken, das meine Liebsten schon haben oder nicht gebrauchen können. Darum habe ich dieses Jahr Chili-Öl als kleines Weihnachtsgeschenk gemacht.
In meiner Familie und meinem Freundeskreis machen wir uns seit Längerem nur noch kleine Geschenke. Dieses Jahr soll es bei mir etwas Selbstgemachtes sein, von dem ich weiss, dass meine Familie und Freunde es brauchen können: ein Chili-Öl. Egal ob über Pizza, Curry, Dumplings oder Nudeln: Es passt fast immer dazu und gibt jedem Gericht den nötigen Pepp. Ich zeige dir, wie’s geht.
Das brauchst du
Rezepte für Chili-Öl gibt’s zuhauf. Ich habe als Grundlage jenes von Eat This genommen – das besteht aus getrocknetem Chilipulver, was einfach in der Zubereitung ist. Das Rezept habe ich etwas angepasst, da gewisse Zutaten im normalen Detailhandel kaum zu finden sind.
Das Grundrezept für etwa 400 Gramm Chili-Öl:
- 300 ml neutrales Öl (ich habe Sonnenblumenöl verwendet)
- 50 Gramm Chiliflocken
- 15 Gramm Szechuanpfeffer
- 3 Sternanis
- 2 Lorbeerblätter
- 1 Zimtstange
Chiliflocken habe ich aus dem Asia-Markt verwendet, jene aus dem Grossverteiler funktionieren aber auch bestens. Allerdings wird das Öl dann weniger pikant, da diese Pulver weniger Schärfe enthalten. Auch den Szechuanpfeffer hatte ich aus dem Asia-Laden, in grösseren Filialen findest du diesen aber auch in den hiesigen Läden.
Danach kannst du nach Belieben Gewürze für das Öl bereitlegen. Ich habe folgende genommen:
- 2 Frühlingszwiebeln
- etwa 4 cm Ingwer
- 1 Knoblauchzehe
- 3 Nelken
Im Originalrezept stehen auch Fenchelsamen – ich hatte keine und habe sie deshalb weggelassen. Auch Sesamsamen können hinzugefügt werden, ich habe sie weggelassen, da sie bei meinem letzten Chili-Öl oben aufschwammen, was nicht so hübsch aussah.
Zum Einkochen brauchst du einen grossen Topf und eine hitzebeständige Schüssel sowie ein hitzebeständiges Sieb. Wer es genau nehmen will, kann zudem mit einem Thermometer arbeiten.
So geht’s
Zuerst misst du alle Grundzutaten ab und legst diese bereit. Danach schneidest du die Frühlingszwiebeln in etwa fünf Zentimeter lange Stücke und den geschälten Ingwer in Scheiben. Den Knoblauch schälst du und drückst ihn mit einer Messerseite auf. Dann kann’s losgehen.
Das Öl erhitzt du im grossen Topf auf etwa 120 Grad – oder so fest, dass sich kleine Bläschen bilden, wenn du ein Stäbchen ins Öl hältst. Dann gibst du ganz vorsichtig alle Zutaten bis auf die Chiliflocken hinzu – das heisse Öl spritzt leicht auf. Ab diesem Punkt ist es eine gute Idee, das Küchenfenster zu öffnen – da ansonsten die ganze Wohnung drei Tage nach Chili-Öl riecht.
Das Öl-Gemisch lässt du dann mindestens zehn Minuten, besser noch eine halbe Stunde lang ziehen. Dabei musst du aufpassen wie ein Heftelmacher, dass nichts verbrennt und immer wieder umrühren. Die Chiliflocken gibst du derweil separat in die hitzebeständige Schüssel und bildest in der Mitte eine Mulde.
Hast du das Öl genug ziehen lassen, erhitzt du es noch auf etwa 170 Grad und giesst es dann vorsichtig durch das hitzebeständige Sieb in die Chiliflocken. Dann schnell umrühren und abkühlen lassen. Wenn du magst, kannst du hier noch etwas Salz darübergeben.
Das fertige Öl habe ich in vier vorher ausgekochte Einmachgläser gegeben. In diesen hält sich das Chili-Öl im Kühlschrank gemäss Rezept etwa ein halbes Jahr.
Und noch dekorieren
Damit das Chili-Öl festlich daherkommt, habe ich die Gläschen etwas dekoriert. Mit Kreideetiketten und einem Kreidestift habe ich alle vier beschriftet. Die Etiketten habe ich in der Hälfte halbiert und die Ecken noch abgerundet. Eine kleine Masche aus Geschenkband soll das Ganze abrunden.
Insgesamt dauerte die Zubereitung mit der Dekoration und dem Aufräumen der Küche etwa 1,5 Stunden. Das Chili-Öl entwickelt sich nun in den nächsten Tagen und wird noch etwas schärfer und dunkler. Aus Erfahrung kann ich sagen: Je älter das Chili-Öl ist, desto schärfer wird’s. 🔥
Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival.