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Die neue «Amazfit T-Rex 3» Smartwatch erhält speziellen Hyrox-Race-Modus
von Patrick Bardelli
Helles Amoled-Display, bis zu 27 Tage Akkulaufzeit und mehr als 170 Trainingsmodi. Das sind nur einige der Features der neuen «T-Rex 3» von Amazfit. Die Sportuhr überzeugt im Test auf ganzer Linie und das zu einem bemerkenswerten Preis.
So viele Funktionen, so viele coole Anwendungsmöglichkeiten und das zu einem herausragenden Preis. Wo soll man da mit seiner Einschätzung beginnen? Vielleicht am besten am Anfang. Seit einigen Wochen ist die neue, mit Spannung erwartete Sportuhr «T-Rex 3» von Amazfit auf dem Markt. Galaxus hat mehrfach darüber berichtet. Für den Test hat mir der Hersteller ein Modell zur Verfügung gestellt.
Auf Youtube finden sich bereits jede Menge Videos der gängigen Reviewer dazu. Und dabei wird die «T-Rex 3» oft mit der «Fenix 8» von Garmin verglichen. Erstaunlich, dass hier zwei Produkte auf Augenhöhe in den Ring steigen, die preislich in ganz anderen Ligen spielen. Die «T-Rex 3» kostet bei Galaxus aktuell knapp unter 300 Franken, die günstigste «Fenix 8» gibt's für etwas über 800 Franken. Das alleine sagt schon vieles über die Qualität des neuesten Amazfit-Modells aus.
Im Lieferumfang sind neben der Uhr die Ladestation, ein kleines Werkzeug und zwei Adapter enthalten. Mit dem Werkzeug lässt sich das Armband austauschen und durch die Adapter soll jedes 22-Millimeter-Armband mit der «T-Rex 3» kompatibel sein. Speziell: Amazfit verzichtet bewusst auf ein Ladekabel. Was auf den ersten Blick seltsam erscheinen mag, macht auf den zweiten durchaus Sinn.
Wir alle haben vermutlich bereits mehrere USB-C Ladekabel zu Hause herumliegen. Zumindest bei mir ist das der Fall. Laut Amazfit kann das Unternehmen so 3 Gramm Metall und 4,5 Gramm Kunststoff pro Kabel einsparen. Die Verpackung besteht gemäss Hersteller zu 100 Prozent aus recycelbaren Materialien, ist frei von Kunststoff und biologisch abbaubar.
Als erstes sticht bei der «T-Rex 3» das achteckige Gehäuse ins Auge. Das mag für den einen oder die andere gewöhnungsbedürftig sein, mir gefällt's jedoch. Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 48,5 Millimeter. Andere Grössen gibt es (noch) nicht. Die Uhr ist also recht gross und entsprechend nicht für filigrane Handgelenke geeignet.
Die «T-Rex 3» ist 13,75 Millimeter dick und mit 68,3 Gramm durchschnittlich schwer. Der Look der Uhr wirkt durch die verbaute Edelstahl-Lünette robust und hochwertig. Dank des 1,5 Zoll Amoled-Displays mit bis zu 2000 Nits Helligkeit und einer Auflösung von 480 × 480 Pixeln ist es sehr gut ablesbar. Gerade auch bei starker, direkter Sonneneinstrahlung. Ausserdem wirkt das Display sehr farbenfroh und kontrastreich. Typisch Amoled.
Amazfit bietet für ihre neue Uhr ebenfalls einen Nachtmodus an, bei dem das Display in dunklem Rot leuchtet.
In Sachen Akkulaufzeit bin ich verwöhnt. Sehr verwöhnt. Im Anschluss an die «Fenix 6» von Garmin habe ich vor vier Jahren die Sportuhren von Coros für mich entdeckt und nach der «Vertix» und der «Pace 2» mit der «Vertix 2» das Akkumonster schlechthin am Handgelenk getragen. Wir sprechen hier von einer Akkulaufzeit von bis zu 60 Tagen. Daneben wirken die bis zu 27 Tage der «T-Rex 3» eher bescheiden. In der Praxis hält der Akku, so wie ich die Uhr nutze, gut drei Wochen. Immerhin.
Auch hier sei der Blick über den Gartenzaun zur neuen «Fenix 8» von Garmin gestattet. Diese hält laut Hersteller im Smartwatchmodus mit einer Ladung bis zu 29 Tage durch. Den grossen Preisunterschied im Hinterkopf, punktet diesbezüglich die «T-Rex 3».
Amazfit unterstützt mit der neuen «T-Rex 3» 177 Sportmodi. Vom simplen Spazierengehen über Freitauchen bis zum Hyrox-Race-Modus ist alles dabei. Da bleiben aus meiner Sicht keine Wünsche offen. Die Uhr lässt sich mit peripheren Trainingsgeräten wie Herzfrequenzgurt, Cycling Power Meter, Fahrradcomputer und Trittfrequenzmesser verbinden. Und die Daten im Anschluss mit Fitness-Apps von Drittanbietern wie Strava, Adidas Running, Komoot, Relive, Google Fit und Apple Health synchronisieren.
Ich habe die Uhr in den letzten Wochen beim Biken und beim Krafttraining genutzt. Und ich war nach Ewigkeiten wieder einmal auf einer kleinen Joggingrunde.
Die «T-Rex 3» sammelt unzählige Daten und zeigt diese in der Zepp-App sauber aufbereitet an. Zwei Fragen, die in diesem Zusammenhang stets auftauchen: Wie genau sind die Daten solcher Wearables und wie interpretiere ich sie richtig? Dazu habe ich vor rund zwei Jahren ein interessantes Interview mit Dr. Silvio Lorenzetti vom Schweizer Bundesamt für Sport geführt. Das Gespräch habe ich dir hier verlinkt:
Aus meiner Sicht lässt die Datenqualität der «T-Rex 3» nichts zu wünschen übrig und ist zum Beispiel mit der meines Velocomputers «Edge 1040 Solar» von Garmin vergleichbar.
Wieder punktet die «T-Rex 3» mit vielen Funktionen. Die beiden wichtigsten sind für mich: Pulsmessung und Herzfrequenz-Variabilität, kurz HFV. Auch hier stellen sich ähnliche Fragen wie bei den Sportdaten. Die Pulsmessung mit optischem Sensor am Handgelenk soll nicht so exakt sein wie die Messung mittels Brustgurt. Meine Erfahrung mit der neuen Amazfituhr scheint dies zu bestätigen. Hier die Auswertung einer Gravelrunde dazu auf der Plattform Strava. Die grösste Abweichung ergibt sich dabei in der Herzzone 4 (roter Balken), in der ich laut Garmin während 12 Minuten unterwegs war, laut Amazfit jedoch nur für gut 4 Minuten.
Ein wichtiger Wert in Bezug auf die Erholung ist die HFV. Dabei misst die Uhr während des Schlafens die Zeiten zwischen aufeinanderfolgenden Herzschlägen. Dieser Wert zeigt an, wie mein Organismus auf körperlichen Stress reagiert und mit der Erholung umgeht. Nach einigen Wochen Tragedauer hat die «T-Rex 3» die entsprechenden Werte ermittelt und legt eine untere, eine obere und eine durchschnittliche HFV fest.
Wichtig: Es macht keinen Sinn, die Herzfrequenz-Variabilität mit der anderer Menschen zu vergleichen. Diese Zahl im Millisekundenbereich ist von Person zu Person unterschiedlich. Sollte der Wert jedoch beispielsweise tiefer liegen als der Durchschnittswert, kann dies auf eine sich anbahnende Krankheit hindeuten. Was in meinem Fall tatsächlich so ist, da ich mich zur Zeit mit einer Erkältung herumplage und meine HFV tatsächlich tiefer ist als gewohnt. Dank der «T-Rex 3» wusste ich also schon vor ein paar Tagen, dass da was im Busch respektive in der Nase ist.
Über die Zepp-App lassen sich Karten auf die Uhr laden. Dabei wählst du das gewünschte Gebiet und den Radius aus und in welcher Form du die Karten haben möchtest. Zur Auswahl stehen Basiskarten, Skikarten und Karten mit Konturen und Höhenlinien. Die Karten lassen sich dann während eines Trainings oder einer Wanderung auf der Uhr nutzen.
Ich habe die Karten bei mir zu Hause und während der Herbstferien auf Mallorca genutzt. Dabei werden Strassennamen, Points of Interest oder bei den topografischen Karten Höhenlinien und Wanderwege angezeigt. Weitere ebenfalls kostenlose Funktionen wie Routenimport oder Back to Start habe ich nicht ausprobiert.
Amazfit nutzt bei der neuen Uhr ein Dualband-GPS mit Unterstützung von sechs Satellitensystemen. Und auch hier bleibt meiner Meinung nach nichts zu wünschen übrig. Die Uhr muss sich in Sachen GPS-Genauigkeit nicht verstecken. In offenem wie in unwegsamen Gelände.
Zum Schluss ein kurzer Blick auf die vielfältigen smarten Funktionen der «T-Rex 3». Und wieder gilt: Es gibt eine Vielzahl an Anwendungen. Für Sportlerinnen und Sportler sicherlich am interessantesten ist die Möglichkeit, Musik auf der Uhr abzuspielen, respektive eigene Songs auf die Uhr zu laden. Der maximale Speicherplatz für Karten, Musik, Miniprogramme, Trainingsaufzeichnungen und Zifferblätter beträgt 26 GB. Da die Uhr keinen eingebauten Lautsprecher besitzt, sind Bluetooth-Kopfhörer nötig, um Musik zu hören. Es werden nur MP3-Musikdateien unterstützt.
Eine weitere praktische Funktion ist die kontaktlose Bezahlung mittels Zepp Pay. Durch die Integration der NFC-Technologie lassen sich mit Zepp Pay bis zu acht Bankkarten gleichzeitig an die «T-Rex 3» binden und so kann passwortgeschützt kontaktlos direkt vom Handgelenk aus bezahlt werden. Diese wie auch die Musikfunktion habe ich nicht ausprobiert.
Es gibt noch viele weitere smarte Funktionen, wie die Möglichkeit, Sprachnotizen aufzunehmen oder mittels Zepp Flow, welche auf der GPT-4o-Technologie von OpenAI basiert, die Uhr komplett mit der eigenen Stimme zu steuern. Alle Möglichkeiten hier aufzuzählen würde den Rahmen jedoch sprengen.
Pro
Contra
Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.