Produkttest
M2 MacBook Pro im Test: Overkill
von Samuel Buchmann
An der WWDC hat Apple ein 15 Zoll grosses MacBook Air vorgestellt – und bei der Gelegenheit auch gleich Mac Studio und Mac Pro ein Update mit M2 Chips verpasst.
Gleich drei neue Computer hat Apple an der World Wide Developers Conference (WWDC) vorgestellt: Ein 15 Zoll grosses MacBook Air kopiert die Spezifikationen des kleineren Modells. Der Mac Studio bekommt ein Upgrade auf M2 Max und M2 Ultra Chip. Der Ultra findet zudem den Weg in den neuen Mac Pro.
Das MacBook Air erhält eine grössere Version: Neu gibt es die Flunder auch als 15-Zöller. Apple übernimmt das minimalistische Design der bisherigen 13-Zoll-Variante. Das neue 15 Zoll Air wiegt 1,5 Kilogramm, ist 11,5 Millimeter dick und kommt in vier Farben – Silber, Space Grau, Mitternacht und Polarstern. Es hat einen MagSafe-Anschluss für die Stromversorgung, zwei USB-C-Schnittstellen mit Unterstützung für Thunderbolt 3 und eine Kopfhörerbuchse. Lüfter hat auch die 15-Zoll-Version keinen.
Das Wichtigste am neuen MacBook Air ist sein grösseres Display. Die Diagonale beträgt 15,3 Zoll, die Auflösung 2880 × 1864 Pixel. Das bedeutet die gleiche Pixeldichte wie beim 13-Zöller, nämlich 224 Pixel pro Zoll (ppi). Auch die Helligkeit ist mit 500 Nits die gleiche. Oben in der Mitte sitzt eine 1080p-Webcam.
Einen neuen Chip spart Apple sich für zukünftige Varianten auf. Im Innern des 15 Zoll MacBook Air arbeitet der bereits bekannte M2 Chip mit 8 CPU Cores und bis zu 10 GPU Cores. Die Auswahl beim Arbeitsspeicher reicht von 8 bis 24 Gigabyte (GB), bei der SSD von 256 Gigabyte bis 2 Terabyte. Apple verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu 18 Stunden bei der Wiedergabe von Filmen. Auch das ist identisch zum kleineren MacBook Air.
Der offizielle Verkaufspreis des 15 Zoll MacBook Air startet bei 1399 Franken oder 1599 Euro, das sind 100 mehr als das 13-Zöller mit der gleichen Leistung zum Start kostete. Dessen Preis senkt Apple um 100 Franken oder Euro, sodass die günstigste Variante des 13 Zoll MacBook Air nun bei 1199 Franken oder 1299 Euro startet.
Mit mehr RAM und Speicherplatz steigt der Preis wie gewohnt bei Apple schnell an. Mit 512 GB SSD kostet das Laptop bereits 1619 Franken oder 1829 Euro. Trotzdem dürfte das grosse Air für alle Leute eine gute Option sein, die ein grosses Display möchten, aber die Leistung des teuren MacBook Pro nicht brauchen. Dessen 16-Zoll-Version war bisher das einzige Apple Laptop mit grossem Bildschirm.
Der Mac Studio war bisher noch der letzte Computer mit Chips der letzten Generation. Jetzt erhält er ein Update auf M2 Max und M2 Ultra. Letzterer ist gänzlich neu. Der M2 Max ist bereits bekannt aus dem MacBook Pro. Er bietet 12 CPU Cores, bis zu 38 GPU Cores und bis zu 96 GB Unified Memory (so nennt Apple den Arbeitsspeicher, der gleichzeitig auch Videospeicher ist). Ob der Chip im Mac Studio schneller läuft als im MacBook Pro werden Tests zeigen – wobei die Chips zumindest in der 16 Zoll grossen Variante auch erst sehr spät heruntertakten müssen.
Wichtiger wird die bessere Kühlung des Mac Studio wohl mit M2 Ultra Chip. Dieser besteht aus zwei zusammengesetzten M2 Max. Dementsprechend verdoppeln sich die Spezifikationen: 24 CPU Cores, bis zu 76 GPU Cores und bis zu 192 GB RAM. Der Chip wird wohl nur von professionellen Video-Cuttern oder Grafikern ausgelastet werden. Die dürften sich auch über das Update des HDMI-Ports freuen. Er ist nun Version 2.1 und unterstützt damit höhere Auflösungen und Framerates.
Der neue Mac Studio startet mit M2 Max Chip bei 2099 Franken oder 2399 Euro, mit M2 Ultra bei 4199 Franken.
Lange musste der Mac Pro auf sein Update mit M-Chips warten. Nun ist es soweit: Apple verpasst ihm den momentan schnellsten Apple Silicon Chip, nämlich den M2 Ultra. Der Unterschied zum Mac Studio ist damit auf den ersten Blick klein – die Leistung dürfte identisch sein. Nicht umsonst verglich Apple den neuen Mac Pro während der Keynote mit dem längst veralteten Intel-Modell.
Der einzige Vorteil des Pros gegenüber dem Studio sind sechs PCI-Express Gen 4 Slots, in die Profis spezielle Karten bauen können, die sie unbedingt brauchen. Ausserdem kommt er mit zwei Thunderbolt Ports mehr auf der Rückseite des Gehäuses. Dieses sieht gleich aus wie dasjenige des alten Intel-Modells. Der Mac Pro kostet zum Start in der Variante mit M2 Ultra mit 60 Core GPU, 64 GB RAM und 1 TB SSD 7199 Franken oder 8299 Euro. Das sind satte 3600 Franken oder 3500 Euro mehr als der Mac Studio mit den gleichen Spezifikationen.
Das neue MacBook Air und der Mac Studio können ab sofort hier vorbestellt werden, sie sind ab dem 13. Juni lieferbar:
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Titelbild: Screenshot Apple KeynoteMein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.