

Buttergelb: Der heimliche Star der Mailänder Designwoche 2025
Buttergelb hat sich leise, aber bestimmt ins Interior geschlichen – und von der Mailänder Designwoche direkt auf unsere Wishlist. Warum? Weil’s so gut aussieht, wie Butter schmeckt.
Einen roten Faden durch die Mailänder Designwoche zu ziehen, ist ungefähr so einfach wie in derselben Woche einen Negroni Sbagliato zu ergattern, ohne in einer Schlange zu stehen. Zu vielfältig sind die Strömungen, zu viele Labels drängen mit eigenen Visionen in die Szene. Und doch gab es 2025 einen gemeinsamen Nenner, der sich nicht übersehen liess: buttergelbe Möbel.
Vom glossy Showroom bei Tacchini in Brera bis zu edgy Offspaces in Tortona – der sanft schmelzende Gelbton legte sich über zahlreiche Räume, wie warme Butter auf den Toast. Mal als Sessel, mal als Wandregal oder als Kerze kombiniert mit softer Form.
Frisch aufgeschlagen: buttergelbe Designstücke
Tacchini droppte die Butter Sofa-Kollektion der britischen Designerin Faye Toogood im neuen Tacchini-Showroom, einem alten Stadthaus in Mailands Brera-Viertel.



Die Sofa-Kollektion wirkte streichzart bis ins Detail. Mit ihren smoothen, abgerundeten Ecken und einer Farbpalette, die an den cremigen Ton von Margarine erinnert, machte sie eine gute Figur. Dasselbe galt für den Schaumstoff-Sessel «Lapis Lazuli» des Nachwuchsdesigers Pablo Octavio aus der Deoron-Gruppenausstellung.

In der Visteria Foundation-Ausstellung, das polnische Institut für Handwerks- und Designkunst, in der Ausstellung «Romantic Brutalism» waren buttrige Wandregale zu sehen, in Alcova hingegen Kerzen, die wie gestapelte Butter aussahen.



Die Wachsskulpturen «EPS Candle» stammen vom in Berlin ansässigen Designer Malte van der Meyden. Sie sind von organischen Formen und natürlichen Silhouetten inspiriert – vielleicht sogar von Margarine.
Aus der Mode
Der Hype um den Farbton kommt übrigens straight aus der Modewelt. Erste buttergelbe Teile tauchten 2023 in den Pre-Spring- und Resort-Kollektionen grosser Modehäuser auf, wie zum Beispiel bei Jacquemus, Miu Miu und Gucci. In Streetstyle-Looks wurde der Ton ebenfalls vereinzelt sichtbar, oft noch kombiniert mit kräftigem Orange, Grün oder Braun.
In der Interior-Welt zeigten Marken wie Hay, Ferm Living und &Tradition erstmals buttergelbe Akzente in Kissen, Vasen oder Leuchten – meist als Highlight-Farbe in neutralen Settings. Seit der Mailänder Desigwoche steht jedoch fest: Jetzt ist der Farbton endgültig rübergeflossen ins Interieur, und hier fühlt er sich richtig wohl.
Darum lohnt es sich, dein Zuhause «einzubuttern»
Und warum ausgerechnet dieser Ton? Weil er Wärme bringt, ohne sich aufzudrängen. Weil er Frische ausstrahlt, aber nicht schreiend wirkt. Und weil er alles in ein kleines bisschen Sonnenschein taucht, Texturen sanft umspielt und Räume weich wirken lässt. Wer diesen Farbtrend nach Hause holen möchte, kann hiermit etwas Frühstücksbutter über sein Interior schmieren.
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.