Image: Helinton Fantin (unsplash)
Produkttest

Das Pfannengate 2.0 – so geht es den Pfannen nach drei Jahren

Martin Jud
4/6/2021

Vor dreieinhalb Jahren war ich wütend auf Teflon-Pfannen. Die Antihaftbeschichtung ging oft viel zu früh kaputt. Aufgekratzt und erzürnt recherchierte ich zu Pfannen und Beschichtungen, ehe ich bessere kaufte. Oder etwa doch nicht? Nach über drei Jahren ziehe ich Bilanz.

Dass ich nicht mit Messern und Pfannenhebern aus Metall in Teflon-Pfannen herumhantieren darf, und dass diese auch nicht in den Geschirrspüler gehören, wurde mir in der Kindheit beigebracht. Ich hielt mich an die Regeln. Dennoch hielten meine antihaftbeschichteten Pfannen in der Vergangenheit nie länger als zwei Jahre, bevor die Beschichtung abzublättern begann.

Das nervt, tut dem Geldbeutel weh und ist insbesondere gegenüber der Umwelt ein Scheiss. Daher habe ich mich schlau gemacht.

In meinem Pfannengate-Artikel vom 9. März 2018 findest du sämtliche Pfannen-Materialien und Beschichtungen im Vergleich erklärt – so, dass du hoffentlich gut entscheiden kannst, was du dir kaufst.

Ich habe mich damals schlussendlich für zwei neue emaillierte Edelstahlpfannen entschieden. Obendrauf bekam ich von unseren Einkäufern eine Dauerleihgabe von Tefal. Mit ungutem Gefühl liess ich mich dazu überreden, erneut auch eine Pfanne mit Antihaftbeschichtung zu Testzwecken einzusetzen. Immerhin sollte sie «intelligent» sein:

Aktuell verfügbare Tefal-Pfannen mit Antihaftbeschichtung findest du übrigens hier. Zu den emaillierten Pfannen von Riess geht’s hier.

Ein Wort zur dreijährigen Braterfahrung

Alle drei Pfannen sind seit ihrem ersten Kücheneinsatz rege, also beinahe täglich, in Gebrauch. Am meisten dürfte ich bisher mit der grossen, emaillierten Pfanne aus Edelstahl gebraten haben. Sie ist gegenüber dem Exemplar mit Antihaftbeschichtung beim Braten von Fleisch im Vorteil. Da sie eine grössere Masse aufweist, speichert sie Hitze besser. Das macht sich schlussendlich meiner Meinung nach auch in einem kräftigeren Geschmack bemerkbar. Sie und ihre kleine Schwester sind aber auch für Gemüse und andere Beilagen top. Also für alles. Dennoch benutze ich bei gewissen Gerichten lieber die Tefal-Pfanne. Warum? Kann ich mir eigentlich selbst nicht erklären.

Bei Bratkartoffeln oder Spätzle greife ich gerne auch zur antihaftbeschichteten Pfanne. Fleisch brate ich gerne scharf in der emaillierten Pfanne an.
Bei Bratkartoffeln oder Spätzle greife ich gerne auch zur antihaftbeschichteten Pfanne. Fleisch brate ich gerne scharf in der emaillierten Pfanne an.

Die Antihaft-Pfanne ist in unserem Zweier-Haushalt am zweitmeisten in Verwendung. Sie ist dank Aluminium leicht, was mich vermutlich unbewusst dazu verleitet, zu ihr zu greifen, wenn ein Gericht weniger Hitze benötigt. Ich bevorzuge sie bei genauerem Nachdenken vor allem beim Zubereiten von Bratkartoffeln. Oder beim Anbraten von Spätzle. Noch ein Wort zur «Intelligenz»: Das ist eine Funktion, die dir mit einem Piepsen sagt, wann die Pfanne heiss genug ist, um das Bratgut in die Pfanne zu geben. Das habe ich schon mehrfach ausprobiert und war mit dem jeweiligen Resultat zufrieden. So richtig wichtig ist es mir aber nicht, eine besonders schlaue Pfanne zu haben.

So, was ist nun aber mit dem Zustand der Pfannen? Wie geht es den Beschichtungen?

So sehen Emaille und Antihaftbeschichtung nach über drei Jahren aus

Die beiden Emaille-Pfannen sehen nicht mehr ganz so neu aus wie vor drei Jahren. Die Beschichtung weist Verfärbungen auf, eine leichte Patina hat sich gebildet. Die Antihaftwirkung ist trotzdem wie am ersten Tag gegeben.

Die Riess Holzknechtpfanne (30 cm, emaillierter Stahl) nach drei Jahren.
Die Riess Holzknechtpfanne (30 cm, emaillierter Stahl) nach drei Jahren.
Die Riess Holzknechtpfanne (24 cm, emaillierter Stahl) nach drei Jahren.
Die Riess Holzknechtpfanne (24 cm, emaillierter Stahl) nach drei Jahren.

Ich bin sehr zufrieden, die beiden Pfannen werden vermutlich noch lange ihren Dienst tun. Einzig das Holz am Griff ist mittlerweile etwas ausgetrocknet. Und dies, obschon ich die Pfannen stets von Hand abwasche. Dennoch dürfte ich sie auch in den Geschirrspüler tun, das hält Emaille aus. Gegen spröde werdendes Holz würde ein sporadisches Einreiben mit einem Holzöl, Leinöl oder Olivenöl helfen. Mal sehen, ob ich meinen Schweinehund dazu bringen kann, sich künftig etwas besser um das Holz zu kümmern.

Die Tefal My Cooking Guide Pfanne (24 cm, antihaftbeschichteter Aluminiumguss) nach drei Jahren.
Die Tefal My Cooking Guide Pfanne (24 cm, antihaftbeschichteter Aluminiumguss) nach drei Jahren.

Das Aussehen der Tefal-Pfanne beziehungsweise deren Beschichtungszustand versetzt mich immer wieder aufs Neue in Erstaunen. Ein kleines Wunder ist das, ihre Beschichtung ist intakt – wow!

Diese Bratpfanne ist die erste mit Antihaftbeschichtung überhaupt, die in unserem Haushalt länger als zwei Jahre überlebt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sie noch ein sehr langes Leben bei mir hat, denn bei genauerem Hinsehen offenbaren sich erste Schäden.

Hoffentlich blättert die Beschichtung weiterhin nur am Pfannenrand ab.
Hoffentlich blättert die Beschichtung weiterhin nur am Pfannenrand ab.

An einigen Stellen des Pfannenrands fehlt die Antihaftbeschichtung. Das kommt vermutlich vom Abwaschen respektive vom umgekehrten Hinlegen nach dem Abwasch. Die metallene Abtropfzone neben dem Waschbecken oder das unsachgemässe Stapeln dürften daran Schuld sein. Nebst dem Umstand, dass Antihaftbeschichtungen nicht sonderlich hart sind.

Gut, meine Wut auf Teflon-artige Beschichtungen ist etwas abgeklungen im Lauf der Jahre. Aber sie ist noch da, weil ich in der Vergangenheit zu oft Pfannen entsorgen musste. Doch hat mir Tefal mit dieser einen Pfanne bewiesen, dass es auch anders geht. Dennoch kaufe ich, falls ich irgendwann erneut eine Pfanne brauche, wieder emaillierte Produkte.

Was die künftige Alterung der drei Pfannen angeht, melde ich mich in drei Jahren erneut. Bis dahin hoffe ich, dass sie mir weiterhin pfanntastische Dienste bieten.

Titelbild: Image: Helinton Fantin (unsplash)

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