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Die Firma hinter «Pokémon Go» verkauft ihr Videospielgeschäft: Was bedeutet das für die Games?

Das US-Unternehmen Scopely übernimmt Niantics Videospielgeschäft und damit bekannte Mobile-Games wie «Pokémon Go» und «Monster Hunter Now». Der Milliardendeal stösst aber auch auf Kritik.

Das Spiel «Pokémon Go» nahm seinen Anfang im Sommer 2016 – und war schnell ein grosser Erfolg. Auf der ganzen Welt sammelten Menschen die virtuellen Monster an öffentlichen Plätzen. Fast zehn Jahre später gibt es immer noch rund 10 Millionen Spielende täglich. Nun zieht Niantic mit ihren Mobile-Games unter das Dach von Scopely.

Der neue Besitzer Scopely

Niantic hat sein Videospielgeschäft für 3,5 Milliarden US-Dollar an Scopely verkauft. Dort ziehen nun neben «PoGo» auch Spiele wie «Pikmin Bloom» und «Monster Hunter Now» ein. Scopely ist ebenfalls Publisher und Entwickler von Mobile Games. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kalifornien gehört zur Savvy Games Group und ist damit Teil des Public Investment Fund (PIF) der Regierung Saudi-Arabiens. Unter Scopelys Dach sind beispielsweise «Monopoly Go», «Marvel Strike Force» oder auch «Scrabble Go» angesiedelt.

Zu Scopely gehören Spiele wie «Monopoly Go».
Zu Scopely gehören Spiele wie «Monopoly Go».
Quelle: Scopely

Die Ankündigung ist nicht der erste Versuch Saudi-Arabiens, in der Spieleindustrie im grossen Stil mitzumischen. Die Savvy Games Group selbst wurde 2021 mithilfe des PIF gegründet und hat Scopely 2023 für 4,9 Milliarden US-Dollar erworben. Weiter wurde der PIF genutzt, um Anteile an Nintendo, Activision Blizzard und EA zu erwerben.

Die Übernahme soll für Spielende nichts ändern

Der Leiter des Pokémon Go Teams von Niantic, Ed Wu, äusserte sich gleich selbst zu diesem Schritt und weshalb er ihn als sinnvoll erachtet.

Wu glaubt daran, dass Scopely die gleichen Ziele verfolgt und mit dem Publisher das Spiel «Pokémon Go» weiterhin bestmöglich weiterlaufen wird. Scopely könne dabei zusätzliche Ressourcen zur Verfügung stellen, was langfristig positive Auswirkungen auf das Spiel habe. Das ursprüngliche Team von «Pokémon Go» bleibt bei Scopely weiterhin zusammen. Unter ihrer Leitung soll auch in Zukunft viel Neues kommen und Altbewährtes bleiben, wie das «Pokémon Go»-Fest und andere Live Events.

Niantic lässt die bisherige Partnerschaft mit der Pokémon Company übrigens weiterlaufen. Die Zusammenarbeit sei laut Ed Wu sehr gut und das Spiel profitiere auch weiterhin davon.

Wie es weitergeht

Ed Wu gibt in seinem Statement zu verstehen, dass «Pokémon Go» nicht bleiben wird, wie es war. Allerdings hatte es sich bereits seit 2016 stark verändert, viele Spielmechaniken und Inhalte sind seither dazugekommen und haben das Spiel bereichert. Scopely gibt jedenfalls zu verstehen, dass sie die Visionen und Wünsche von Niantic unterstützen.

  • Hintergrund

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Niantic selbst erklärt, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren zwei sich ergänzende Pfade eingeschlagen hat. Einer davon ist die Spiele-Entwicklung, der andere geht in Richtung Weiterentwicklung von Augmentet Reality, künstlicher Intelligenz und Geodaten-Technologie. Das Unternehmen hat in seine Spiele einige der Technologien eingebaut und damit wohl eine Menge Daten gesammelt. Das dürfte auch fürs Portfolio von Scopely interessant sein.

Niantic hat Spielmechaniken mit Augmentet Reality und Geodaten-Technologie eingebaut, wie hier bei «Ingress Prime».
Niantic hat Spielmechaniken mit Augmentet Reality und Geodaten-Technologie eingebaut, wie hier bei «Ingress Prime».
Quelle: Niantic

Was das für die künftigen Inhalte der Spiele bedeutet, bleibt unklar. Manche Fans befürchten eine Entwicklung ins Negative. Scopelys Mobile Games sind mitunter bekannt für Micro-Transaktionen. Daher liegt der Gedanke nahe, dass diese Mechanik nun auch für Niantic Spiele übernommen wird. Notwendig hätten sie das nicht zwingend. Denn die Games von Niantic laufen finanziell gut. Allein im letzen Jahr belief sich der Umsatz laut Scopely auf über eine Milliarde US-Dollar.

Titelbild: Niantic

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