Die grösste Kamera der Welt ist fertig
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Die grösste Kamera der Welt ist fertig

David Lee
4/4/2024

3,2 Gigapixel Auflösung bietet das Kamera-Monstrum. Es soll helfen, Dunkle Materie zu erforschen. Zuerst muss es aber noch zu einem abgelegenen Observatorium transportiert werden.

Die LSST Camera ist die grösste Kamera der Welt. Alleine ihr Sensor ist 64 Zentimeter gross und liefert 3200 Megapixel. Das Objektiv hat einen Durchmesser von 157 Zentimetern. Gebaut wurde die Einzelanfertigung vom Stanford Linear Acceleration Center (SLAC). Zweck: astronomische Forschung. Kostenpunkt: viel.

Die Anfänge des Giga-Projekts reichen 20 Jahre zurück. 2019 hiess es, die Kamera sei fast fertig und würde 2021 ihren Betrieb aufnehmen. Jetzt, 2024, ist sie endlich ganz fertig, den Betrieb nimmt sie voraussichtlich nächstes Jahr auf.

Bis dann gibt noch etwas Wichtiges zu tun: Die Kamera, fast drei Tonnen schwer, muss weit transportiert werden. Nämlich von Kalifornien auf einen Berggipfel in den chilenischen Anden. Dort, auf 2715 Meter über Meer, befindet sich das Vera C. Rubin Observatory. An dem extrem trockenen Ort herrscht eine praktisch ungetrübte Fernsicht, ideal für den Zweck der Kamera.

Einmal in Betrieb, soll die Kamera zehn Jahre lang drei Fotos pro Minute machen. Das Blickfeld der Kamera umfasst etwa 40 Mal die Grösse des Mondes. Die Forscherinnen und Forscher wollen dies zu verschiedenen Zwecken nutzen, doch der wichtigste ist die Erforschung von Dunkler Materie und Dunkler Energie. Dies war auch das Forschungsgebiet von Vera C. Rubin, nach der das Observatorium benannt ist. Man geht heute davon aus, dass das Weltall nur zu fünf Prozent aus gewöhnlicher Materie besteht. Dunkle Materie ist nicht direkt sichtbar, doch die Forschung nimmt an, dass es sie geben muss. Denn bestimmte Bewegungen im All lassen sich nicht mit den physikalischen Gesetzen der Materie alleine erklären. Detaillierte Zeitrafferaufnahmen über einen langen Zeitraum sollen in Zukunft helfen, das Phänomen besser zu verstehen.

Das SLAC hat eine genauere Erklärung zur Kamera.

Titelbild: Jacqueline Ramseyer Orrell/SLAC National Accelerator Laboratory

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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