Erstaunlich: 6 Unterschiede zwischen Mandarinen und Clementinen
Endlich ist Mandarinli-Saison. Und Clementinen-Zeit. Verdammt, wie war das nochmal mit den beiden verwandten Früchten? Mit diesem Guide kannst du sie ein- für allemal auseinanderhalten.
Sie begleiten uns durch jeden Winter. Trotzdem haben die meisten wenig Ahnung von ihnen. Eine Mini-Umfrage in meinem privaten und beruflichen Umfeld offenbart: Die meisten wissen sehr wohl, ob sie Mandarinen oder Clementinen bevorzugen. Nur die wenigsten kennen jedoch den Unterschied zwischen den beiden Zitrusfrüchten. Dabei gibt es eigentlich mehr als eine Handvoll Ungleichheiten.
Unterschied 1: die Herkunft
Eine Clementine ist eine Mandarine, aber eine Mandarine ist keine Clementine. Oder so. In der ausführlichen Version: Die Mandarine gibt es schon sehr viel länger, in China wird sie seit mehreren tausend Jahren kultiviert. Die Clementine hingegen stammt von der Mandarine ab und existiert erst seit etwas mehr als hundert Jahren. Eigentlich war sie bloss ein Unfall: Sie entstand zufällig bei der Kreuzung einer Mandarine und einer Bitterorange. Ein Mönch namens Frère Clément (ha, der Name!) hatte sie im Garten eines Waisenhauses in Algerien entdeckt.
Unterschied 2: die Schale
Zurzeit türmen sie sich in derselben Früchte-Ecke des Supermarkts und optisch lassen sie sich kaum voneinander unterscheiden. Beim genauen Hinsehen stellst du aber fest: Die Schale der Mandarine ist etwas dunkler und kugeliger als die ihrer Tochter, der Clementine. Beim Schälen wird der Unterschied noch deutlicher. Die Mandarinen-Schale ist dünner und lässt sich meist leichter entfernen. Das liegt auch an der sogenannten Losschaligkeit: Wenn die Mandarine lange gelagert wird, bildet sich zwischen Schale und Fruchtfleisch ein Hohlraum. Aufgrund ihrer dünnen Schale ist sie aber auch weniger geschützt und bekommt schneller Druckstellen. Im Supermarktregal fühlt sich das dann oft pfludrig an.
Unterschied 3: die Haltbarkeit
Welche der beiden Zitrusfrüchte länger haltbar ist, ahnst du nun wahrscheinlich schon. Richtig: Weil die Schale der Clementine im Vergleich zur Mandarine dicker ist und zudem keine Luft zwischen Frucht und Schale liegt, ist sie länger haltbar. Bei richtiger Lagerung – also im Kühlschrank oder auf dem kühlen Balkon – ist sie zu zwei Monate lang geniessbar. Mandarinen schaffen es nur auf etwa zwei Wochen. Weiche Exemplare, bei denen du einen grösseren Hohlraum zwischen Schale und Frucht erfühlst, solltest du im Supermarkt also besser liegen lassen. Es ist ein Zeichen dafür, dass sie wohl schon zu lange dort liegen.
Unterschied 4: das Fruchtfleisch
Hast du schon einmal die Fruchtfleischkammern gezählt? Du wirst feststellen: Die Mandarine hat immer exakt neun Segmente. Die Clementine dagegen zwischen acht und zwölf. Das Fleisch der Mandarine ist ausserdem saftig orange, das der Clementine etwas heller und eher gelborange. Einen hohen Vitamin-C-Gehalt gibt’s aber bei beiden.
Unterschied 5: die Kerne
Viele wissen: Mandarinen haben Kerne, Clementinen keine. Das stimmt aber nicht ganz. Clementinen haben manchmal sehr wohl Kerne – aber eben viel weniger als ihre Mutterfrucht. Wohl deshalb sind sie bei Kindern meistens auch viel beliebter. Wie viele Kerne im Fruchtinnern lauern, hängt auch davon ab, welche Bäume während der Blütezeit als Bestäuber in der Nähe standen. Schade, lässt sich das im Supermarktregal jeweils nicht von aussen erkennen.
Unterschied 6: der Geschmack
Ein weiterer Grund, warum Kinder viel eher auf Clementinen stehen: Sie schmecken aufgrund ihres höheren Zuckergehalts süsser als ihre Mutterfrucht. Die Mandarine hat meistens einen intensiveren und etwas säuerlichen Eigengeschmack.
Allen Unterschieden zum Trotz: Unter dem Strich haben Mutter Mandarine und Tochter Clementine dann doch jede Menge Gemeinsamkeiten. Einer der wichtigsten ist ihr intensiver und unverkennbarer Duft nach Weihnachten. Nächstes Mal wirst du schon beim ersten Atemzug mit Wissen glänzen können.
Titelfoto: Katja FischerAnna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.