Galaxy S25: Samsung setzt auf Gemini
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Galaxy S25: Samsung setzt auf Gemini

Jan Johannsen
23/1/2025

Samsung schreibt zwar Galaxy AI auf seine Smartphones, aber die meisten KI-Neuerungen des Galaxy S25 stammen von Google. Gemini macht damit im Wettstreit der KI-Tools einen großen Schritt nach vorne.

Bei Design und Ausstattung bietet das Galaxy S25 wenig Neuerungen. Viel hat sich dagegen bei der Software, genauer bei der KI, getan. Dabei rückt Samsungs Assistent Bixby in den Hintergrund und Gemini als besserer Nachfolger des Google Assistant übernimmt. Zum Start gibt es einige Funktionen exklusiv für das S25 – aber das wird nicht ewig so bleiben.

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    Galaxy S25 vorgestellt: Die KI soll zum Alltagshelfer werden

    von Jan Johannsen

Mit dem Galaxy S24 führte Samsung die Galaxy AI ein. Sie stellte KI-Tools in einigen Apps bereit. Wer wollte, konnte sich Gemini auf den Geräten als App installieren. Mit dem Galaxy S25 und One UI 7 ist Gemini keine optionale App mehr, sondern tief ins System integriert.

Aktionen über mehrere Apps

Mit dem aktuellen Update kann Gemini jetzt App-übergreifende Aktionen ausführen. Dabei handelt es sich um den aktuellen KI-Trend, den sogenannten «AI Agents». AI Agents sind im Grunde genommen eine Weiterentwicklung von Sprachassistenten. Sie können nicht nur auf Befehle reagieren, sondern auch selbstständig Aufgaben erledigen, indem sie verschiedene Online-Tools, Apps und Informationen nutzen. Stell dir vor, dein Sprachassistent bucht selbstständig einen Flug für dich, nachdem du ihm nur gesagt hast, wann und wohin du reisen möchtest. Das ist eine Aufgabe, die ein AI Agent übernimmt.

Aktuelle und etwas realistischere Beispiele von Google und Samsung fürs S25 sind das Finden eines Restaurants inklusive Formulieren und Senden der Einladung zum Essen an mehrere Kontakte. Oder das Finden von Rezepten inklusive Übernahme der benötigten Zutaten in eine Notizen-App.

Das wichtigste neue KI-Tool auf dem Galaxy S25 ist Gemini.
Das wichtigste neue KI-Tool auf dem Galaxy S25 ist Gemini.
Quelle: Jan Johannsen

Zum Start hat Gemini allerdings in übergreifende Prompts nicht Zugriff auf alle Apps. Google nennt neben seinen eigenen Anwendungen nur Spotify als eingebundene Drittanbieter-App. Auf dem Galaxy S25 kommen noch die Apps von Samsung und Whatsapp dazu. Abgesehen von den Einschränkungen der einbindbaren Apps sollen die sogenannten «multi-extension prompts» allen Nutzern und Nutzerinnen von Gemini im Web sowie der App unter Android und iOS zur Verfügung stehen.

KI erhält Zugriff auf Fotos und Videos

Mit Gemini kommt auch Gemini Live auf die neuen Smartphones von Samsung. Genau genommen der Part der KI, mit dem du ein Gespräch wie mit einem Menschen führen können sollst. Gemini Live erhält jetzt neu Zugriff auf Fotos, Youtube-Videos und andere Dateien. Deswegen kannst du dich mit der KI über den Inhalt von Dateien unterhalten, dir Videos zusammenfassen lassen oder Tipps für die Gestaltung von Fotos bekommen.

Der Zugriff auf Bilder, Youtube-Videos und Dateien für Gemini ist ab sofort nicht nur auf dem Galaxy S25 verfügbar. Es gibt ihn ebenso für alle Galaxy S24 und Pixel 9. Bereits in den nächsten Wochen sollen Google zufolge weitere Android-Geräte Zugriff auf die neue Funktion erhalten.

Gemini löst Versprechen des Google Assistant ein

Mit der tiefen Einbindung von Gemini in die Benutzeroberfläche One UI setzt Samsung voll auf die KI von Google. Eigene KI-Tools gibt es in der Galaxy AI zwar immer noch. Sie sind jedoch in diesem Jahr keine Neuerung, sondern bestehen nur weiter. Bixby ist zwar noch nicht gestorben, hat bisher jedoch nie eine Relevanz erreicht, die es mit anderen Sprachassistenten wie Siri oder Alexa aufnehmen kann.

Bei den AI Agents, hat Google nun die Nase vorn und vergrößert über die Smartphones von Samsung seine Nutzerbasis in naher Zukunft gewaltig – besonders im Vergleich zur Konkurrenz, die nicht vorinstalliert ist.

Unter dem Schlagwort AI Agents versuchen momentan alle KI-Firmen ihre Tools so anzupassen, dass sie den Menschen immer mehr Aufgaben abnehmen. Einfach ausgedrückt sollen sie weniger auf den Touchscreen ihres Smartphones drücken, sondern mehr mit den AI Agents sprechen und Aufgaben von ihnen erledigen lassen. Mich erinnert das an die Versprechungen, die bereits zu Anfangszeiten über den Google Assistant oder Siri gemacht wurden. Diese werden erst jetzt langsam erfüllt.

Titelbild: Jan Johannsen

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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