Kein «Masturbation May» an Bahnhöfen: Deutsche Bahn verbietet Womanizer-Kampagne
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Kein «Masturbation May» an Bahnhöfen: Deutsche Bahn verbietet Womanizer-Kampagne

Reisen mit der Deutschen Bahn bleibt ein unbefriedigendes Erlebnis: Das liegt nicht nur an zahlreichen Verspätungen, sondern auch an der Werbung in Bahnhöfen. So hat die DB kürzlich eine Kampagne des Sextoy-Herstellers Womanizer verboten.

Wein auf Bier, das lob ich mir: eine Trinkregel, die aber auch gut auf die Werbelandschaft in der städtischen Umgebung zutrifft. Gesundheitsschädliche Inhalte und Auslöser für (potenzielle) Suchterkrankungen sind häufig gesehene Motive auf Bannern und Screens. Nicht so die Themen Masturbation und Erotik. Das zeigt ein aktuelles Ereignis. Dabei hatte die Deutsche Bahn eine für fünf Berliner Bahnhöfe konzipierte Werbekampagne des Sextoy-Herstellers Womanizer abgelehnt. Anlass war der Masturbation May, der seit 1995 zum Schutz des Rechts auf Masturbation gefeiert wird. Auf den Sujets der Werbekampagne waren mehrere Vibratoren und der Satz «Orgasmen: Dein Schlafmittel ohne Nebenwirkungen» zu sehen.

So sah das Sujet der Werbekampagne aus.
So sah das Sujet der Werbekampagne aus.
Quelle: Womanizer

DB erklärt ihre Entscheidung nicht nachvollziehbar

Eine aussagekräftige Begründung seitens der DB gab es laut Womanizer nicht. Das Unternehmen gab lediglich bekannt, dass «die Aussage der Werbung über das Ziel hinausschieße». Eine fragwürdige Äußerung vor dem Hintergrund, dass die Womanizer-Werbung auf eine Studie aufmerksam macht und den schlaffördernden Aspekt von Masturbation aufzeigt. Auf meine Nachfrage bei der DB-Pressestelle teilte mir eine Bahnsprecherin folgendes mit: «Die Deutsche Bahn behält sich vor Motive, die gezielt sexuelle Handlungen bewerben (Bewertung Inhalt/Wording), abzulehnen. Man tut also gut daran, Motive, die Grenzfälle sein können, zeitig einzureichen, um so die vereinbarte Bearbeitungszeit von fünf Tagen zu gewährleisten. Bei kurzfristig eingereichten Motiven, wie in diesem Fall, lehnen wir bei Grenzfällen zur Sicherung der Werberichtlinien eher ab.»

Die Ablehnung wird also mit einer Kurz-vor-Knapp-Abgabe begründet. Pünktlichkeit hat bei der Deutsche Bahn einen hohen Stellenwert, solange es nicht um die Einhaltung des Fahrplans geht. Neben überschrittenen oder angekratzten Deadlines sind auch sexuelle Aufklärung und sexuelle Gesundheitsthemen bei der DB nicht sonderlich willkommen. Stattdessen werden sie «weiterhin zensiert und stigmatisiert», so Verena Singmann, Head of PR von Womanizer. Ziel der Kampagne sei es gewesen, auf eine Alternative zu Schlafmitteln aufmerksam zu machen. Sie bedauert, dass die Werbung trotz wissenschaftlichem Hintergrund nicht angenommen wurde: «Die Gesellschaft muss offener über sexuelle Wellness sprechen können, ohne dass solche Barrieren aufgebaut werden.»

Doppelmoral bei Werbeinhalten

Auf meine Rückfrage nach weiteren Vorfällen antwortete Frau Singmann mir, dass es auch auf Instagram schon Probleme gegeben habe: «Unser Womanizer Account wurde bereits zweimal ohne Vorankündigung gesperrt.»

In den sozialen Medien werden Sex und Erotik gern tabuisiert – während Werbevideos, die etwa Sexismus zeigen, eine Plattform geboten wird. Ein besonders fragwürdiges Beispiel, das kürzlich viral ging, ist die Werbung für ein Spiel namens «Project Makeover»: Darin wird die handgreifliche Reaktion eines Mannes gegenüber einer vermeintlich unattraktiven Frau gezeigt. Es wird vermittelt, dass sie seine Liebe erst nach einem Makeover inklusive Beinrasur verdient hätte. Die Influencerin Louisa Dellert hat in einem Reel die Werbung stark kritisiert: «Hier wird suggeriert, dass das okay sei, weil sie nicht einem bestimmten Schönheitsideal entspreche und der Mann deshalb davon genervt sein darf.» Mit den Worten «Alles daran ist verkehrt» hat sie dazu aufgerufen, die Werbung, wann immer sie einem auf Instagram angezeigt wird, zu melden.

Was als unbedenklicher und was als zu zensierender Werbeinhalt gilt, ist oftmals paradox. Falls du dich ebenfalls über diese verdrehte Moral aufregst, lohnt vielleicht ein Blick auf unsere Womanizer-Produkte. Die könnten dir beim Entspannen helfen. Schließlich wird beim Solosex das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, was einen Rückgang des Stresshormons Cortisol bewirkt. Besonders beliebt bei unseren Userinnen ist der «Womanizer Duo», der für doppelte Stimulation sorgt.

Titelbild: Ready made/Pexels

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Katzenlady und Kaffeeliebhaberin aus Kiel, die das Hamburger Redaktionsteam unterstützt. Immer auf der Suche nach «News und Trends» in den Bereichen Sport und Health Care, DIY & Basteln, Interior, Deko, Geschirr, Sex & Erotik.


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