KI-Oma Daisy raubt Betrügern Zeit und Nerven
19/11/2024
Daisy hat viel Zeit und erzählt ausführlich aus ihrem Leben. Damit beschäftigt die KI-Oma Scam-Anrufer, die in dieser Zeit keine echten Menschen belästigen können.
«Es ist schon fast eine Stunde.» «Ach, wie die Zeit vergeht.» Daisy erzählt gerne und freut sich, dass ihr endlich jemand zuhört: über ihre Katze, übers Stricken oder die unzuverlässige Verwandtschaft. Sie lässt sich sogar dazu verleiten, unnütze persönliche Daten weiterzugeben. Das alles mit einer klischeehaften Langsamkeit. Da kann es mehrere Minuten dauern, bis die KI-Oma dem Betrüger am Telefon ihre Kontodaten buchstabiert hat.
Hinter Daisy steckt der Mobilfunkbetreiber o2 aus Großbritannien. Er hat das KI-Modell entwickelt, um seine Kunden vor Scam-Anrufen zu schützen. Solange die Betrüger sich mit Daisy unterhalten, können sie keine echten Menschen anrufen.
Zahlen von o2 zufolge wird jede fünfte Person in Großbritannien wöchentlich zum Ziel von Betrügern via SMS oder Anruf. 71 Prozent würden sich gerne gegen sie wehren, aber 53 Prozent wollen dafür nicht ihre Zeit verschwenden. Das übernimmt nun Daisy für sie.
Seit mehreren Wochen ist Daisy schon aktiv und telefoniert bis zu 40 Minuten mit den Scammern. Zur «International Fraud Awareness Week» hat o2 Daisy jetzt öffentlich bekannt gemacht. Für die Antworten der KI-Oma werden die Anrufe der Betrüger in Text umgewandelt. Die Antworten generiert ein speziell erstelltes Large Language Modell und auch die Sprachausgabe im Klang einer alten Frau übernimmt eine KI. Das Ziel sind lebensechte und sich hinziehende Konversationen.
Titelbild: o2
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.