![Kim Muntinga Kim Muntinga](/im/Files/7/6/6/7/1/0/0/9/StoovHeidecke_auf_Sessel_KimMtg21.png?impolicy=teaser&resizeWidth=700&resizeHeight=350)
Komplett für den Arsch: Die Heizdecke «Big Hug XL» im Test
Diese Decke will mir mit ihrer Infrarot-Technik einheizen. Doch unser Date lief alles andere als herzerwärmend und angenehm.
Kuscheliger Stoff, wohlige Wärme. Und das verteilt über die ganze Fläche. So stelle ich mir die perfekte Heizdecke vor. In den vergangenen kalten Winterwochen habe ich die Heizdecke «Big Hug XL» von Stoov für einen Produkttest zur Verfügung gestellt bekommen. Mit ihrem grauen Wollstoff und der Infrarot-Heiztechnologie soll sie für die wohlige Wärme sorgen, die ich mir so sehr wünsche.
Doch hält sie wirklich, was sie verspricht? Kann mich die Decke optisch überzeugen, wie sieht es in puncto Komfort und Funktionalität aus? Diese und viele weitere Fragen beantworte ich dir in diesem Test.
Als bekennender Heizdecken-Fan habe ich übrigens auch schon das Heizkissen «Cosy Weight» von Beurer getestet.
Design und Verarbeitung
Die «Big Hug XL»-Wärmedecke besteht aus einem synthetischen Wollstoff. Dieser soll an Schafwolle erinnern, wirkt dabei sehr schlicht. Die Heizdecke hat kein auffälliges Design. Sie ist stattdessen einfach nur grau. Die Decke misst 135 Zentimeter in der Länge und 45 Zentimeter in der Breite.
![Ich habe die Heizdecke vor allem als Sitzunterlage genutzt.](/im/Files/7/6/6/7/1/0/6/2/StoovHeizdecke2_KimMtg.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: Kim Muntinga
Der Wollstoff fühlt sich auf den ersten Blick nicht besonders hochwertig an. Allerdings ist er robust genug, um als Sitzunterlage zu dienen, ohne dass er mich stört oder irgendwo unangenehm drückt.
Die Verarbeitung der «Big Hug XL» wirkt auf mich solide. Bei genauerer Betrachtung sind keine Verarbeitungsfehler erkennbar. Die Nähte sind sauber und gleichmäßig. Es gibt auch keine losen Fäden. Insgesamt macht die Decke einen langlebigen Eindruck. Auch das schlichte Design finde ich okay.
Funktionen und Bedienung
Die «Big Hug XL» verfügt über drei Heizstufen: In der ersten Stufe erreicht die Decke bei mir etwa 29 bis 30 Grad Celsius, in der zweiten Stufe gibt es nur eine kleine Steigerung auf etwa 31,5 bis 32,5 Grad Celsius. Die dritte und höchste Stufe erreicht laut meinen Messungen Temperaturen von 38 bis 39,5 Grad Celsius. Das ist enttäuschend und kann nicht mit den beworbenen Wärmestufen (38, 45 bzw. 58 Grad Celsius) mithalten.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Heizdecke auch wirklich heiß wird und nicht nur zwei Grad über meiner Körpertemperatur dahin dümpelt. Auf der höchsten Stufe, wohlgemerkt. Produktenttäuschung par excellence.
![Der Akku der Heizdecke versteckt sich ….](/im/Files/7/6/6/7/1/0/5/3/StoovHeizdecke_Akku_KimMtg.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: Kim Muntinga
![ganz oben in einer extra Ausbuchtung und ist durch einen Reißverschluss zu erreichen.](/im/Files/7/6/6/7/1/0/5/4/StoovHeizdecke_Akkuinnen_KimMtg.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: Kim Muntinga
Kommen wir zum Aufladeprozess. Vielleicht kann das Teil mich da mehr überzeugen. Du kannst die Heizdecke kabellos mit einem Akku anwenden oder mit Strom betreiben. Der Akku hielt bei mir je nach Heizstufe zwischen zwei bis vier Stunden. Die Bedienung erfolgt über ein Bedienfeld an der Seite der Decke. Per Knopf an der Rückseite schalte ich die Decke ein- oder aus. An der Vorderseite switche ich via Touchknopf die Heizstufen. Es gibt keine Möglichkeit, die Decke über eine App zu steuern. Du musst also immer an der Decke rumfummeln.
Und genau das ist sehr umständlich, denn ich muss mich jedes Mal aufrichten und umdrehen, wenn ich die Stufe ändern will. Eine Fernbedienung oder die Bedienung durch eine App für technikaffine Nutzer und Nutzerinnen wäre eine sinnvolle Ergänzung gewesen.
![Auf der Vorderseite des Bedienfelds stellst du die Wärmestufen ein.](/im/Files/7/6/6/7/1/0/5/6/StoovHeizdecke_BedienfeldVorderseit_KimMtg.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: Kim Muntinga
![Auf der Rückseite kannst du die Heizdecke via Kabel verbinden und sie ein- und ausschalten.](/im/Files/7/6/6/7/1/0/5/5/StoovHeizdecke_BedienfeldRuckseite_KimMtg.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: Kim Muntinga
Als Sicherheitsfunktion verfügt die Heizdecke über einen Überhitzungsschutz. Dieser soll dafür sorgen, dass die Decke sich von alleine abschaltet, wenn die Temperatur zu hoch wird. (Wobei ich mich frage, wie hier zu hoch definiert ist. Schließlich schafft die Decke ja keine 40 Grad.) Im Test konnte ich diese Situation auch nicht reproduzieren. Eine automatische Abschaltfunktion habe ich entsprechend nicht erleben dürfen.
Die Heizdecke im Praxistest: Komfort und Wärmeverteilung
Die Aufheizzeit ist ein wichtiger Aspekt für mich. Immerhin möchte ich nicht lange warten, bis meine Heizdecke warm ist. Nach dem Einschalten benötigt die «Big Hug XL» fast zehn Minuten, um auf die gemessene «Top-Temperatur» von etwa 39 Grad Celsius zu kommen. Nach fast fünf Minuten erreichte sie bei mir ungefähr 32 Grad Celsius. Das ist lang, zumindest im Vergleich zu anderen Heizdecken- und kissen, die ich so kenne.
Mein größter Kritikpunkt betrifft allerdings die Wärmeverteilung der Heizdecke. Diese ist vollkommen ungleichmäßig. Das größte Wärmefeld befindet sich im Sitzbereich. Dementsprechend bekomme ich vor allem einen heißen Hintern bzw. warme Genitalien, wenn ich auf der Heizdecke sitze. Na danke. Das kann ich nicht wirklich gebrauchen. Eine zweite Wärmezone befindet sich am unteren Rücken. Sie ist allerdings gefühlt recht klein und erreicht auch nicht ganz die Temperatur der Wärmezone für den Po. Da frage ich mich, wer sich diesen Mist ausgedacht hat.
![Während mein Po gut aufgeheizt wird, ....](/im/Files/7/6/6/7/1/0/5/8/StoovHeizdecke_Poheizung_KimMtg.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: Kim Muntinga
![werden die aus meiner Sicht wichtigen Rücken- und Schulterpartien von der Heizdecke komplett außer Acht gelassen..](/im/Files/7/6/6/7/1/0/5/9/StoovHeizdecke_Temperatur01_KimMtg.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: Kim Muntinga
Auf eine wohlige Wärme an den Schultern, dem Nacken oder dem oberen Rücken muss ich indes vollständig verzichten. Schade. Das macht die Heizdecke für mich komplett untauglich, weil ich in diesen Bereichen oftmals verspannt bin und Wärme hilft. Es kann nicht angehen, dass auf 135 × 45 Zentimeter Fläche höchstens ein Achtel warm wird. Das ist ein Armutszeugnis für ein Teil, das sich Heizdecke schimpft.
Der Komfort der «Big Hug XL» lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Der Wollstoff fühlt sich auf der Haut nicht besonders angenehm an. Für eine Heizdecke, die vor allem für gemütliche Abende gedacht ist, ist dies ein erheblicher Nachteil. Ein weicheres und hautfreundlicheres Material wäre hier dringend notwendig, um den Komfort zu verbessern. Der Stoff ist zwar robust genug, um als Sitzunterlage zu dienen, bietet jedoch kein Kuschelgefühl. Und darum geht es ja schließlich bei gemütlichen Abenden unter einer Heizdecke.
Fazit
Die «Big Hug XL» ist fürn Arsch
Pro
- solide Verarbeitung ohne sichtbare Mängel
Contra
- ungleichmäßige Wärmeverteilung: Es gibt nur 2 kleine Wärmezonen, eine davon direkt unter meinem Po
- prima Poheizung: Was soll der Blödsinn?
- ausbaufähige maximale Heizstufe
- lange Aufheizzeit von bis zu 10 Minuten
- kratziger und synthetischer Wollstoff
- fehlende moderne Steuerungsmöglichkeiten wie App oder Fernbedienung
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