Kuriose Entwicklung: Eltern tracken ihre Kinder mit Airtags
Das Kind ist weg, die Eltern in Panik. Viele Väter und Mütter haben dafür eine Lösung gefunden: Sie packen einen Airtag in die Tasche ihres Kindes.
Neulich auf einem Kindergeburtstag: Mein Sohn war kurz verschwunden. Ich guckte blöd aus der Wäsche – und die anderen Eltern mich mitleidig an. Auch wenn er sofort wieder auftauchte (er hatte Verstecken in einer unterirdischen Tunnelrutsche gespielt…), so hätten die umstehenden Mütter wohl nur einen kurzen Blick auf ihr Handy werfen müssen, um zu wissen, wo ihr Kind steckt. Der Grund: Sie packen ihren Kindern einen Airtag von Apple in die Jacken- oder Hosentasche.
Was für mich zunächst befremdlich klang, stellte sich nach kurzer Recherche als ein echter Trend heraus. Die Muttis von der Geburtstagsparty sind nicht die ersten, die auf diese Idee kamen.
Es gibt einige ähnliche Produkte, die dir das Suchen deines Kindes via GPS erleichtern sollen, etwa spezielle Armbänder oder Uhren. Jedoch ist es nicht einfach, sich durch den Dschungel der verschiedenen Angebote zu kämpfen und teilweise wird eine spezielle App oder ein Abo benötigt.
Die Verwendung von Airtags leuchtet aber selbst Technikbanausen wie mir längst ein: Du packst sie in deinen Koffer respektive die Tasche deines Kindes und kannst auf dem iPhone sehen, wo sich Koffer oder Kind gerade aufhalten..
Das ist praktisch: Kinder laufen gerne weg, die meisten machen das unbewusst, da sie tagträumen oder spielen. Oder aber sie schätzen sich falsch ein und finden beispielsweise nicht mehr zurück. Hinzu kommt der Albtraum wohl aller Eltern: Das Kind wird entführt, auch wenn dies wohl eher selten passiert.
Influencer machen’s vor
Ein Problem dabei: Kinder neigen dazu, Dinge, die in ihren Taschen sind, zu verlieren. Oder ihre Jacke auszuziehen und irgendwo zu vergessen. Influencerin Carolina McCauley, die von ihren 3 Millionen Followern für ihre «Parenting Hacks» gefeiert wird, hat eine idiotensichere Idee: Airtags versteckt McCauley unter der Einlagesohle der Schuhe ihrer Kinder. Doch dafür gibt es nicht nur Likes, auch kritische und besorgte Kommentare erntet die Influencerin: Ein Entführer werde die Airtags sofort entfernen, zum Beispiel wegen der Benachrichtigung auf dem Handy, die Apple-User erhalten, sobald ein Device in ihrer Nähe gefunden wird. Oder aber sie machen sich lustig darüber, dass Eltern heutzutage überhaupt auf die Idee kommen, ihr Kind permanent zu überwachen.
Apple rät von dem Trend ab
Tatsächlich hatte Apple bereits 2021 klargemacht, dass Airtags nicht dazu da seien, Haustiere oder kleine Kinder zu tracken. Kaiann Drance, Vizepräsidentin für das weltweite iPhone-Produktmanagement, sagte dem Magazin Fast Company, sie seien explizit für das Tracking von Taschen gedacht. Außerdem funktionierten die Tags nur in einem begrenzten Radius. Stattdessen empfehle das Technologieunternehmen für die genauere Verfolgung des Nachwuchs passende Smartwatches.
Ich bin gespannt: Hast du deine Kids schon mal mit Airtags getrackt? Soll ich es ausprobieren? Schreib es mir gerne in die Kommentare.
Titelbild: Vanessa Garcia/PexelsMama zweier Jungs, einer Hundedame und von zirka 436 Spielzeugautos in allen Farben und Formen. Für dich immer am Schnüffeln nach Neuigkeiten und Trends zum Thema Familie und (Haus-) Tiere.