Nymphensittiche: So verwandelst du den Käfig in ein tierisches Wohlfühl-Zuhause (Teil 2)
Spielzeug, Futternapf und Planschbecken: Ich zeige dir, worauf es bei der Einrichtung des Vogelheims ankommt.
Gleich vorweg: Der Käfig sollte nicht der Hauptwohnsitz für Nymphies sein. Idealerweise haben sie mehrere Stunden am Tag Freiflug – in der Wohnung. Meine beiden Nymphensittiche Cookie und Rio machen gerade erste Erkundungsflüge durchs Wohnzimmer, nachdem sie Mitte Oktober bei mir eingezogen sind.
Dennoch ist der Käfig wichtig für die Tiere. Er ist zugleich Rückzugsort, Imbiss und Schlafplatz. Hier erfährst du, wie ich das Zuhause für Rio und Cookie tiergerecht eingerichtet habe. Vielleicht sind ja auch ein paar Tipps für dich dabei.
Alu-Schalen für Futter und Co.
Junge Nymphensittiche essen wie kleine Kinder: Sie wühlen in den Körnern, fallen kopfüber in den Teller … äh Napf und latschen auch schon mal mit dreckigen Füßen durchs Menü. Umso wichtiger ist es also, dass ich die Näpfe gründlich reinigen kann. Obwohl viele Plastiknäpfe im Handel sind, eignen sich Aluminium-Schalen wesentlich besser. Warum? Ich kann sie bei Bedarf mit kochendem Wasser ausspülen und somit ohne Reinigungsmittel desinfizieren.
Bei meinem Käfig von Montana Cages waren vier Alu-Näpfe dabei. Pro Tag und pro Schnabel bekommen Rio und Cookie anderthalb Esslöffel Körnermischung. Zusätzlich biete ich ihnen Grünzeug wie Birnen oder Salat an, was sie am liebsten aus meiner Hand fressen. Dafür brauche ich also keinen Napf.
Wir haben Alu-Näpfe für Papageien in verschiedenen Größen im Shop. Du kannst sie einfach an die Gitterstäbe hängen.
Natur statt Plastik
In der freien Wildbahn leben Nymphensittiche auf Bäumen. Warum sollten sie als Haustiere also auf Plastikstangen hocken? Du würdest ja auch nicht auf einem knüppelharten Kunststoffstuhl sitzen, wenn du ein gemütliches Sofa haben könntest. Zum Glück haben das inzwischen auch viele Hersteller von Tierbedarf erkannt und bieten immer mehr Käfig-Möblierung aus Naturmaterialien an.
Rios und Cookies Lieblingsplatz ist beispielsweise ein naturbelassener, dicker Ast, der nur an einer Seite mit dem Käfiggitter verschraubt ist. Er schwingt sanft mit, wenn einer von den beiden hinauf hüpft – ganz genau wie die Äste eines echten Baumes.
Und auch Schaukeln aus Naturmaterialien kommen bei den meisten Flauschis gut an. Rio und Cookie haben auch eine Schaukel in ihrem Zuhause hängen. Bisher haben sie sich dort allerdings noch nicht rangetraut. Es ist ja auch noch alles neu für die beiden.
Was zum Schreddern
Kommen wir zu etwas, das unerlässlich ist, damit Rio und Cookie nicht meine Wohnung zerlegen: Schredder-Spielzeug! Nymphensittiche sind nämlich kleine «Rückwärtshandwerker»: Sie machen alles kaputt, was sie finden können. Aus Mangel an Alternativen auch Tapeten und Türen. Da ich meinen Nymphies (und meinen Nerven) etwas Gutes tun möchte, habe ich ihnen Dinge gekauft, die sie ohne Rücksicht auf Verluste zerstören dürfen wie etwa Korkblöcke.
Aber ich habe auch schon von Sittichen gehört, die ihr Glück darin gefunden haben, das pappige Innenleben einer Rolle Toilettenpapier zu zerpflücken.
Badehaus zum Planschen
Nymphensittiche baden für ihr Leben gerne. (Und übrigens auch alle anderen Papageien.) Entweder besorgst du dir ein Badehaus, das du in die Käfigtür einhängst, oder du sprühst deine Häubchen – wie mein neuer Lieblings-Kosename für Nymphies lautet – vorsichtig mit Wasser ein. Dazu füllst du einfach eine saubere Sprühflasche mit warmem Wasser. Ich habe beides noch nicht bei Rio und Cookie ausprobiert, aber es steht fest auf dem Programm.
Birdlamp für den Durchblick
Und zum Schluss noch der heißeste Scheiß in Sachen Vogelgesundheit: die Birdlamp. Gute Zoohandlungen und Tier-Blogs empfehlen die Anschaffung einer Vogellampe, die den natürlichen UV-Anteil der Sonne nachbildet. Grund: Nymphensittiche haben im Gegensatz zu Menschen Rezeptoren für UV-Licht, mithilfe derer sie ihre Umgebung erst richtig kontrastreich sehen können.
Ich kann das überwiegend bestätigen. Anfangs hatte ich keine Birdlamp für Rio und Cookie – und die beiden schlummerten durch die grauen Hamburger Herbsttage. Nach der Anschaffung der Lampe hat es keine halbe Stunde gedauert und Cookie «sonnte» sich darunter. Dann schaute er sich neugierig im Käfig um, als sei er zum ersten Mal dort. Wahrscheinlich sah er auch zum ersten Mal alles klar und deutlich … Auch morgens sind die Vögel nun viel wacher und Rio begrüßt den Tag mit einer kleinen Gesangseinlage. An dieser Stelle: Hallo Nachbarn – und sorry zugleich!
Allerdings muss ich sagen, dass Rio und Cookie auch schon wesentlich aktiver werden, wenn ich «nur» eine normale Glühbirne in den Klemmspot über ihren Köpfen schraube. Ob eine Birdlamp sinnvoll ist oder nicht, müssen also jede Sittich-Mama und jeder Sittich-Papa selbst entscheiden.
Nachdem du nun erfahren hast, wie du das Leben deiner Nymphensittiche verschönern kannst, erkläre ich dir demnächst, warum ein Spiegel nichts im Vogelkäfig zu suchen hat. Und du erfährst, wie du dir dein eigenes Leben mit den Vögeln leichter machen kannst. Ich habe da nämlich ein paar gute Tipps, die ich bereits alle selbst ausprobiert habe.
Als Kind wurde ich mit Mario Kart auf dem SNES sozialisiert, bevor es mich nach dem Abitur in den Journalismus verschlug. Als Teamleiterin bei Galaxus bin ich für News verantwortlich. Trekkie und Ingenieurin.