Ordnung im Stifte-Chaos der Samsung-Geräte
Möchtest du ein Samsung-Tablet oder -Smartphone mit Stift nutzen, gibt es einige Punkte zu beachten.Nicht alle Modelle kommen in Frage und die Stifte sind untereinander fast nie voll kompatibel.
Samsung-Tablet ist nicht gleich Samsung-Tablet. Das koreanische Unternehmen hat unzählige Modelle im Sortiment. Genau gleich sieht es bei den zugehörigen Stiften, den S-Pens, aus. Sie sind auch mit gewissen Smartphones kompatibel und du kannst sie in Bundles oder separat kaufen. Das macht die Sache kompliziert. Ich gehe deshalb verschiedene Anwendungsfälle durch.
Du willst ein neues Samsung-Tablet mit Stift
Nur Samsung-Tablets der S-Serie funktionieren mit einem Stift. Das «Samsung Galaxy Tab S» plus anschliessende Nummer ist das Flagship. Aktuell erhältlich sind die Seriennummern 6 bis 9. Auch das Samsung Galaxy Tab S6 Light gehört dazu. Je höher die Nummer, desto neuer das Modell. Die S-Modelle haben eine Technologie des Grafiktablet-Herstellers Wacom verbaut. Durch diese erkennt das Tablet die Art Stift und reagiert auf Druck und Neigung beim Schreiben.
Bei den Samsung Galaxy Tab S ist immer ein Stift im Lieferumfang enthalten. So kannst du also erstmal nichts falsch machen.
Das Samsung Galaxy Tab S9 in den drei möglichen Varianten:
Als günstigere Variante zu den Flagships verkauft Samsung die Fan Edition. Erkennbar an einem «FE» am Namensende. Anders als bei den regulären Galaxy Tab S hat die Fan Edition eine Technologie verbaut, die ohne Bluetooth auskommt. Deshalb ist der S-Pen hier etwas anders als bei den anderen Tablets. Du kannst die S-Pens der anderen Tablets rein für das Schreiben ebenfalls verwenden.
Die aktuellste Fan Edition S9 FE:
Die Tab A-Serie von Samsung ist die günstigste im Bunde und hat keine Wacom-Technologie verbaut. Stifte funktionieren damit generell nicht.
Du willst ein Samsung-Smartphone mit Stift
Willst du ein Smartphone mit Stift, greifst du zu einem Ultra-Modell der Samsung Galaxy S-Reihe. Auch hier ist ein Stift inklusive und du kannst nichts falsch machen.
Neuestes Modell ist das Galaxy S24 Ultra:
Samsung Galaxy S24 Ultra
512 GB, Titanium Black, 6.80", Dual SIM, 200 Mpx, 5G
Möchtest du ein Foldable mit Stift, hat Samsung das Galaxy Z Fold. Das ist jene Variante, die sich wie ein Buch aufklappen lässt. Neuestes Modell ist das Samsung Galaxy Z Fold 5. Hier gilt es zu beachten, dass kein Stift mit dabei ist. Allerdings gibt es eine Hülle mit Stift auf der Rückseite. Dieser funktioniert einzig für die Innenseite des Foldables. Das Aussendisplay hat die Technologie nicht verbaut.
Das neueste Foldable Galaxy Z Fold 5 (ohne Stylus):
Die passende Hülle mit inkludiertem S-Pen:
Du willst ein Ersatzstift für ein bestehendes Gerät
Beim Ersatzstift für dein Gerät wird es etwas komplexer. Dafür musst du wissen: Den S-Pen kannst du in seinem vollen Funktionsumfang für mehr als nur zum Schreiben nutzen. Er dient zusätzlich als Fernbedienung, Auslöser für Fotos oder zum Zoomen. Zudem lädst du den Akku des Stifts direkt am Tablet an der magnetischen Stelle der Längskante. Diese Zusatzfunktionen klappen ausschliesslich mit exakt dem S-Pen, der zu deinem Tablet-Modell gehört.
Es gibt eine Ausnahme: Die Modelle der Serie Samsung Galaxy Tab S7 und Tab S8 haben den gleichen S-Pen und sind deshalb untereinander kompatibel.
Stift für die Galaxy Tab S7- und S8-Reihe:
Stift für die Galaxy Tab S9-Reihe:
Willst du lediglich auf deinem Gerät schreiben können, ohne Zusatzfunktionen, kannst du jeden S-Pen von Samsung nutzen. Also auch ein Stift von einem der Samsung-Smartphones. Für das reine Schreiben muss der S-Pen auch nicht geladen werden. Allerdings haben die S-Pens anderer Generationen jeweils eine leicht andere Form. Besitzt du eine Hülle mit Platz für den Stift, kann es also gut sein, dass der neue Stift nicht hineinpasst. Die S-Pens der Samsung-Smartphones sind am günstigsten.
S-Pen für die Galaxy Ultras:
Samsung Galaxy S21 Ultra
Samsung Galaxy S22 Ultra
Samsung Galaxy S23 Ultra
Samsung Galaxy S24 Ultra
S-Pen für das faltbare Samsung Galaxy Z Fold 5:
Du willst einen Stift für mehrere Geräte
Hast du mehrere Tablets von Samsung aus verschieden Serien und willst dafür den gleichen Stift nutzen? Oder hast du ein Galaxy Tab S4 oder S5, bei dem es keinen Stift mehr zu kaufen gibt?
Für solche Fälle gibt es den Samsung S-Pen Pro. Der ist zwar etwas teurer, hat aber dafür keine Beschränkung auf ein bestimmtes Galaxy S-Modell und bietet den vollen Funktionsumfang.
Der Haken: Das kabellose Laden über die Magnethalterung fällt weg. Diese variiert bei den jeweiligen Modellen. Deshalb greift Samsung hier auf die einzige Möglichkeit zurück, die für alle Tablets funktioniert: ein USB-C-Stecker.
Warum so kompliziert?
Kann Samsung nicht von Anfang an einen Stift für alles anbieten? Jein. Hätten Samsungs Tablets alle die gleiche Technik verbaut, wäre das vielleicht möglich gewesen. Aber die Technik ist über die Jahre besser geworden und Samsung musste dafür auch die Stifte anpassen. Mit dem später entstandenen S-Pen Pro wollte der Hersteller dem Chaos nachträglich entgegenwirken.
Samsung ist damit nicht allein. Auch bei Apple haben sich die Stifte im Laufe der Jahre gewandelt. Das Ergebnis ist das gleiche wie bei Samsung: eine verwirrende Auswahl an Apple Pencils. Über diese habe ich in einem früheren Artikel berichtet.
Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.