Sommerregen plus Wildledersneaker: Werde ich die Wasserflecken wieder los?
In der Theorie klingen prasselnde Tropfen in lauen Sommernächten sehr romantisch. In der Praxis haben sie mir meine Wildledersneaker ruiniert. Oder? Ich habe drei Wege getestet, die Wasserflecken wieder loszuwerden.
Eigentlich ist es ganz egal, was du für ein Problem hast. Googelst du nach Hilfe, wird dir garantiert Essig als Lösung vorgeschlagen. So auch bei unschönen Verfärbungen auf Wildleder. Die habe ich nachlässigem Nicht-Imprägnieren und verträumtem In-den-Sommerregen-Geraten zu verdanken. Blöd. Aber das Haus-Allheilmittel soll es laut Internet ja richten. Also versuche ich es zuerst mal damit.
Experiment 1: Der Haushaltsessig
Laut Netz soll ich selbigen in den Teilen 1:2 mit Wasser mischen und dann mit einem weichen Schwamm oder Mikrofasertuch über die Flecken reiben. Na gut. Meine Angst, damit vielleicht die fröhliche Farbe meiner Sneaker zu ruinieren, bestätigt sich zum Glück schon mal nicht – ich teste das zu Beginn vorsichtig an einer unbefleckten Stelle an der Ferse des Schuhs.
Das vorläufige Ergebnis ist trotzdem alles andere als zufriedenstellend: Statt den Wasserfleck zu mindern, entsteht überall dort, wo ich die Essigmischung auftrage, eine neue Verfärbung. Ich belasse es bei einem Versuchsschuh und warte lieber ab, ob der neue, grössere Fleck über Nacht trocknet und wie von Zauberhand verschwindet.
Er bleibt. Was ich wohl von vornherein hätte machen sollen, hole ich also am nächsten Tag nach: Ich gehe zu einem Schuhmacher und frage nach Profi-Tipps. Er rät, die Verfärbungen vorsichtig mit einer Wildlederbürste zu bearbeiten oder einen speziellen Reinigungsschaum zu benutzen. Ich kaufe beides.
Experiment 2: Die Wildlederbürste
Der essigfreie Sneaker bekommt eine geduldige, vorsichtige Behandlung mit der Bürste verpasst. Um ihn herum sammeln sich mehr und mehr abgeschabte Fasern auf dem Boden. Und der Wasserfleck? Wird nicht besser – nur anders. Ebenso wie das Leder darum, das sich leicht grau-blau verfärbt.
So habe ich mir das nicht vorgestellt. Jetzt bleibt nur noch eins …
Experiment 3: Der Reinigungsschaum
Die Anleitung auf der Flasche verlangt, dass ich das Reinigungsmittel auf einen sauberen Schwamm gebe, grosszügig aufschäumen lasse und dann die Problemstelle bearbeite. Mir soll es recht sein. So schäume ich nun beide Sneaker ein und lasse das Ergebnis wieder über Nacht gedeihen.
Mit diesem Resultat kann (und muss ich wohl) leben. Obwohl ich wünschte, mir die Essigbehandlung gespart zu haben. Der entsprechende Sneaker (jeweils links im Bild) ist nach wie vor etwas stärker verfärbt – und riecht dazu noch immer nach Essig. Danke für gar nichts, liebes Internet. Vorsichtiges Bürsten plus Schaum waren eindeutig die besseren Hilfsmittel.
Das Fazit
Ganz klar: Imprägnieren nicht vergessen! Ich habe meine Lektion jedenfalls gelernt.
Hast du den richtigen Rat, wie ich meine Schuhe noch retten könnte? Schreibe ihn mir in die Kommentare.
Immer zu haben für gute Hits, noch bessere Trips und klirrende Drinks.