Tech Hot Takes 2024: Von Übernahmen bis zur Mars-Besiedelung
Es ist Zeit, sich aus dem Fenster zu lehnen und gewagte Prognosen für das nächste Jahr zu äußern: von «könnte vielleicht passieren» bis zu reinem Wunschdenken ist alles dabei.
Meinen Hot Take hat Apple bereits im November hinfällig gemacht: Die Unterstützung des RCS-Protokolls in iMessage kommt. Aber es bleiben noch genug Ideen übrig, die nach Wahrscheinlichkeit sortiert sind. Inspirationsquellen sind Blicke in die Vergangenheit, Gerüchte und Patente, aber auch ein Comic.
Cool: Apple übernimmt Disney Frore Systems
Apple übernimmt wen? Frore Systems musst du nicht kennen. Das kleine Unternehmen stellt Kühl-Chips mit dem Namen «AirJet» her, die ohne Lüfter auskommen. Wie sehr die Kühlung die Leistung – beispielsweise von Notebooks – steigern kann, hat Frore mit dem MacBook Air demonstriert. Es kam dem MacBook Pro mit aktiver Kühlung sehr nahe.
Apple übernimmt selten große Firmen, hat in der Vergangenheit aber oft kleinere Start-ups gekauft und in die eigene Produktwelt integriert. Ganz unwahrscheinlich wäre so eine Übernahme also nicht. Und da so etwas in der Regel dezent hinter den Kulissen ausgehandelt wird, gibt es dazu auch nur selten Gerüchte.
Mit der Übernahme von Frore würde Apple auch deren Technologie besitzen. Statt sie also einzukaufen, könnte Apple sie wiederum anderen anbieten – oder für sich behalten.
Letzteres wäre schade. Ich will, dass nicht nur Apfel-Produkte von der Technologie Frores profitieren. Zumal das Unternehmen nicht nur AirJets für Notebooks und PCs anbieten will, sondern auch an welchen für Handheld-Konsolen, SSDs, Webcams oder LED-Leuchten arbeitet.
Das x-te Comeback von Blackberry
Blackberry gibt es immer noch. Das Unternehmen stellt keine Handys mehr her, sondern konzentriert sich auf Software. Blackberry hält aber noch die Namensrechte für Smartphones. Der letzte Kooperationspartner in diesem Bereich strich im Februar 2022 allerdings die Segel.
Da es im Software-Geschäft nicht so gut läuft, könnte die Geschäftsführung alles daran setzen, einen neuen Partner zu finden. Die Lizenzgebühren für die Blackberry-Smartphones würden immerhin Einnahmen generieren und intern wenig Aufwand verursachen. Es ist aber unwahrscheinlich, dass mit den neuen Handys auch die legendären Blackberry-Tastaturen zurückkommen. Die Chance auf mittelmäßige Android-Modelle, die niemand braucht, ist bedauerlicherweise sehr hoch.
Aber vorher müsste Blackberry noch einen Interessenten überzeugen. Neben dem nötigen Kleingeld bräuchte dieser auch den Glauben an die Marke. Nicht unmöglich, aber sehr unwahrscheinlich.
AirPods mit Display und Speicherplatz
Das könnte wieder so ein «Apple macht nicht den Anfang, aber am Ende alles besser als die Konkurrenz»-Moment sein. Es gibt ein Patent für einen AirPod Case mit Display. Der kleine Touchscreen liefert dir nicht nur Informationen zum Ladestand und laufenden Track, sondern erlaubt auch eine Steuerung der Musikwiedergabe. Ganz exklusiv hat Apple diese Idee aber nicht. JBL hat bereits Kopfhörer, deren Ladehülle über ein Display verfügt, auf den Markt gebracht.
Allerdings überzeugen die JBL Tour Pro 2 meine Kollegin Livia im Test nicht:
Es ist eindeutig noch Potenzial für Verbesserungen vorhanden. Deswegen ergänze ich noch: Die neuen AirPods haben nicht nur ein Display in der Hülle, sondern auch Speicherplatz. Quasi iPod-AirPods. Apple Music speichert dann die Lieblingssongs und neusten Podcast-Folgen automatisch auf den Kopfhörern. So kann man die Wartezeit im Funkloch, nachdem man einen Satellitennotruf abgesetzt hat, etwas kurzweiliger gestalten.
Galaxy Mario: Gaming-Smartphone von Nintendo und Samsung
Gaming-Smartphones fristen immer noch ein Dasein in der Nische. Diese scheint aber groß genug zu sein, um sie am Leben zu halten. Die Erfolge der zahlreichen Handheld-Konsolen zeigen zudem das Potenzial fürs Zocken auf kleinen Displays.
Wer könnte die Gaming-Smartphones besser aus ihrer Nische holen als der Konsolenhersteller, der sich noch nicht mit Smartphones die Finger verbrannt hat? Nintendo bringt zudem einen umfangreichen Spielekatalog mit, der nicht auf große Bildschirme angewiesen ist. Im Rahmen der Kooperation sollten dann natürlich auch genügend davon auf diesem Smartphone laufen.
Der passende Partner für Nintendo ist Samsung. Die Südkoreaner beweisen seit Jahren, dass sie erfolgreich Smartphones unter die Leute bringen können. Mit dem vorhandenen Know-how sollte es ein Leichtes sein, das Galaxy Mario mit einem Steuerkreuz und A/B-Tasten zu versehen. Genug Geld für den Lizenz-Deal sollte in Suwon ebenfalls verfügbar sein.
In seiner Freizeit hat ein Produktdesigner von Samsung mit dem Icon Controller schon etwas Passendes entworfen. Mehr Hinweise auf eine mögliche Kooperation gibt es allerdings nicht.
Elon und Jeff ziehen auf den Mars
Nach einem ausgedehnten Ayahuasca-Trip entschließt sich Elon Musk, einen Comic-Strip Realität werden zu lassen. In den Känguru-Comics von Marc-Uwe Kling und Bernd Kissel, lebt er mit Jeff Bezos in einer WG auf dem Mars.
Entsprechend steht 2024 einiges auf dem Programm: Blue Origin und SpaceX schließen sich zusammen und die Arbeit an der Mars-Rakete wird intensiviert, um im nächsten Zeitfenster die Reise zu starten.
Um sich auf das Leben auf dem roten Planeten zu gewöhnen, ziehen Elon und Jeff zudem in die Biosphere 2 ein, die dann natürlich Biosphere X heißt. Genug Geld für den Kauf und die Renovierung des Versuchsgeländes haben die zwei.
Davon steht aber noch ein anderes, wichtiges Ereignis an: der Käfigkampf von Elon Musk und Mark Zuckerberg. Schließlich ist der Mars nicht groß genug für drei Milliardäre.
Titelfoto: Juan Lee / BehanceAls Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.