Urbanista Los Angeles: Endloser Akku im Kopfhörer dank Solarzellen. Kann das sein?
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Urbanista Los Angeles: Endloser Akku im Kopfhörer dank Solarzellen. Kann das sein?

Urbanista hat den Over-Ear-Kopfhörer Los Angeles gezeigt. Dank Solarzellen soll ihm nie der Akku ausgehen. Das wirft Fragen auf. Vor allem: Ist das alles gelogen?

Der Bügel deiner Over-Ear Headphones ist meist nur da, damit die grossen Ohrmuscheln nicht zu Boden fallen. Nur wenige Hersteller überlegen sich, was mit dem gepolsterten Bauteil angestellt werden kann, darunter Urbanista. Der schwedische Hersteller zeigt mit seinem Modell mit dem klingenden Namen Los Angeles eine neue Idee, wie ein Kopfhörer funktionieren kann.

Der Urbanista Los Angeles hat Solarzellen im Bügel verbaut.

Die Technologie stammt vom Konzern Exeger und nennt sich Powerfoyle.

Unendlicher Akku? Kann das sein?

Auf der offiziellen Website des Los Angeles verspricht Urbanista, dass das der Kopfhörer sei, den du nie aufladen musst. Eine grosse Ansage, da Solarkopfhörer bisher eher den Ruf von «So ein Quark» genossen haben.

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Aber das Jahr 2019, in dem der verlinkte Artikel verfasst worden ist, ist schon lange durch, die Technologie hat sich seither weiterentwickelt und jetzt wagt Urbanista die Ansage, dass dem Los Angeles der Akku praktisch nie ausgeht. Dies, weil der Akku immer dann lädt, wenn Licht auf den Bügel trifft. Also entweder, wenn du ihn trägst oder einfach auf dem Tisch liegen hast.

Kann das sein?

Denn damit das technologisch möglich ist, dann müsste der Los Angeles im Extremfall schneller aufladen als dass er sich entlädt. Klingt simpel und nach «ist doch offensichtlich», hat aber massives Potenzial für Fragen, Probleme und technologischen Durchbruch.

Heisst der Durchbruch Powerfoyle?

Urbanista setzt auf Technologie namens Powerfoyle, die vom ebenfalls schwedischen Konzern Exeger hergestellt wird. Powerfoyle ist eine biegbare Solarzelle, die laut Marketingsprech des Unternehmens «von der Photosynthese inspiriert» ist.

Powerfoyle im Diagramm
Powerfoyle im Diagramm
Quelle: Exeger

Exegers Powerfoyle wirft auch Fragen auf. Wie viel Strom generiert die Folie? Denn Powerfoyle ist dasselbe Material, das schon die JBL Reflect Eternal während der Nutzung aufgeladen haben. Damals hat JBL noch angegeben, dass bei einer Lichtstärke von 50 000 Lux innerhalb von 90 Minuten 68 Stunden Betriebszeit gewonnen werden kann. 50 000 Lux sind in etwa die Lichtverhältnisse eines leicht bewölkten Sommertages. Eine Zimmerlampe hat etwa 500 Lux. Gute Solar Panels haben eine Effizienz von maximal
22.7%. Die Rechnung geht nicht auf. Ausser natürlich, Exegers Powerfoyle hat eine übelst hohe Effizienz. Und wenn dem so ist: Warum hat die Welt immer noch nichts von diesem neuen Wundermaterial gehört, das kurzerhand alle Energieprobleme der Welt lösen würde?

Ist es überhaupt technologisch möglich, dass der Verbund Urbanista/Exeger sein Versprechen halten kann?

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch, dass jedes Mal, wenn Urbanista von «infinite playtime» spricht, das Wörtchen «virtually» vorne angesetzt ist. Übersetzungen des Wortes «virtually» sind unter anderem «mehr oder weniger» oder auch «quasi». Also so «unendlich, aber dann doch nicht».

Fakt ist: Da ist ein Kopfhörer. Er hat Solarzellen. Sie laden den Akku des Kopfhörers auf.

Fragen sind: Ist die Play Time unendlich? Wenn nein, wie endlich ist sie?

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