Produkttest

VelocityOne Flightstick Review: Ein Stick für zwischendurch

Turtle Beach verspricht mit dem VelcityOne einen Flightstick zum gehobenen Einsteigerpreis, der für Flugsimulatoren genauso geeignet ist wie für Weltraum-Games. Am meisten gefällt mir, dass der Stick so kompakt und schnell eingerichtet ist.

Ich würde ja gerne öfter virtuell fliegen. Mir fehlt aber die Zeit dazu. Für ein besser simuliertes Flugerlebnis muss ich meine Honeycomb-Controller installieren und auf das richtige Setup konfigurieren. Das nimmt eine halbe Stunde und mehr in Anspruch. Kurz über Mittag im Homeoffice eine Runde fliegen, liegt nicht drin.

Deshalb kommt mir der VelocityOne von Turtle Beach wie gerufen. Den kann ich einstecken und loslegen, weil die notwendigsten Bedienelemente bequem am Stick verfügbar sind.

Turtle Beach Velocity One Flight Stick (PC, Xbox Series S, Xbox One X, Xbox One S, Xbox Series X)
Gaming Controller
EUR131,24

Turtle Beach Velocity One Flight Stick

PC, Xbox Series S, Xbox One X, Xbox One S, Xbox Series X

Bedienelemente heisst: acht beleuchtete Buttons, zwei Schubregler, zwei Potis, ein Rad zur Trimmung und vier Buttons am Stick selbst. Die Funktionen sind beim Microsoft Flightsimulator schon vorprogrammiert und mehr oder weniger sinnvoll belegt.

Was mir an Velocityone gefällt

Alles ist schön aufgeräumt

Mit der symmetrischen Anordnung der Knöpfe wirkt der Velocityone sehr aufgeräumt. Dank dieser Symmetrie kann ich den Stick mit der linken oder der rechten Hand benutzen. Die kleine Ablage für die Handballen lässt sich einfach auf beiden Seiten befestigen. Auch möglich ist der Einsatz von zwei Sticks gleichzeitig für Space-Simulationen. Das macht ihn zu einem guten Allrounder.

Es fehlt an nichts – trotz wenig Platz

Der Flightstick lässt sich links und rechts rotieren, womit sich das Seitenruder bedienen lässt. In Kombination mit dem Trimmrad am Flightstick selbst und dem Schubregler rechts, den ich für die Landeklappen benutze, habe ich auf kleinstem Raum alle wichtigen Bedienelemente für den kurzen Flug mit einmotorigen Maschinen. Spielereien wie eine eingebaute Stoppuhr für den Sichtflug runden das Paket ab. Bei anderen Controllern hat mir stets irgendetwas gefehlt. Hier bin ich wunschlos glücklich. Aber das hat seinen Preis: Die Schubregler sind so kurz, dass perfekte Justieren nicht möglich ist. Die Buttons müsste ich beschriften, da ich ihre Funktionen gerne vergesse. Für längere Unterfangen ist mein Honeycomb Setup daher noch immer Trumpf.

Klein, aber erfüllt den Zweck: Der Schubregler.
Klein, aber erfüllt den Zweck: Der Schubregler.
Quelle: Simon Balissat

Reichlich Extras

Der VelocityOne hat einen USB-C-Hub mit zwei Anschlüssen und eine integrierte Soundkarte. Beides brauche ich in meinem Fall nicht, es sind aber nette Zusätze. Wer weiteres Zubehör wie Ruderpedalen anschliessen will, kann das direkt am Flightstick tun. Mitgeliefert wird ausserdem ein langes USB-C zu USB-A Kabel. Das kleine OLED-Display am Stick ist etwas trügerisch, es blendet einfach Informationen zur Konfiguration des Sticks ein. Dazu kann ich drei Profile zur Empfindlichkeit einstellen und sehe die Trimmung. Über eine Android- oder iOS-App kann ich zudem die Deadzone konfigurieren, also wie fest ich eine Achse bewegen muss, bis der Stick reagiert. Das ist nettes Beigemüse, lässt sich aber auch in der Simulation konfigurieren.

Ein USB-C-Hub bringt dir mehr Anschlussmöglichkeiten.
Ein USB-C-Hub bringt dir mehr Anschlussmöglichkeiten.
Quelle: Simon Balissat

Was mir am Velocityone nicht gefällt

Er ist ein Leichtgewicht mit viel Widerstand

Der Velocityone bringt kein Kilo auf die Waage. Da er keine Saugnäpfe hat, verschiebe ich oft den ganzen Controller bei hektischen Flugmanövern auf meinem Schreibtisch. Das liegt auch daran, dass der Stick ganz anständigen Widerstand liefert beim Fliegen. Ich mag das, da so präzise Manöver möglich sind. Brauchst du mehr Halt, kannst du den Stick aber fest fixieren. Am Boden gäbe es die Möglichkeit, den Joystick mit einer Halterung zu verschrauben. In einem fixen Setup ist das durchaus wünschenswert, bei mir ist es kein Thema.

Schöne Lichter ohne Nutzen

LEDs. Ich hasse LEDs. Wieso müssen Sticks seit ein paar Jahren leuchten, als wären sie Teil eines Weihnachtsspektakels? Wenn die Beleuchtung wenigstens interaktiv wäre und mir virtuelle Fehler im Flugzeug mit einem Blinken anzeigen könnte. Aber nein; ich kann nur aus vorgegebenen Farbprofilen auswählen, die Helligkeit dimmen oder die Beleuchtung ganz deaktivieren. Schade.

Ein Touchpad ohne Anwendung

Zwischen den Tasten am Stick und oberhalb des Trimmrads gibt es ein Mini-Touchpad, mit dem ich den Mauszeiger kontrollieren kann. Das Pad ist aber so klein, dass es unbrauchbar ist. Kommt hinzu, dass die Tasten B16 und B17 sehr einfach auslösen. Ich aktiviere ständig den Autopiloten (B16) oder verstelle die Sicht (B17), sobald ich das Touchpad benutzen will.

Das Touchpad in der Mitte ist unbrauchbar.
Das Touchpad in der Mitte ist unbrauchbar.
Quelle: Simon Balissat

Fazit: Alles was ich brauche und ein bisschen mehr

Der VelocityOne ist der perfekte Stick für den kurzen Flug zwischendurch. Schnell installiert, die wichtigsten Funktionen sind vorhanden und gut erweiterbar, dank des integrierten USB-Hubs. Perfekt wäre er mit einer interaktiven Beleuchtung und wenn der Stick etwas leichter zu bedienen wäre. Wer einen Stick für die X-Box braucht, kann bedenkenlos zuschlagen. Am PC gibt es Alternativen, die reizvoller sind, etwa von Thrustmaster oder Logitech. Als kompaktes All-in-One Gerät für den kurzen Flug im Homeoffice punktet der VelocityOne aber.

Titelfoto: Simon Balissat

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