
Hintergrund
Was welcher IP-Code bedeutet
von Martin Jud
Bald sind Stromverbrauch, Akkulaufzeit, Robustheit und Reparierbarkeit von Smartphones und Tablets auf einen Blick sichtbar. Die EU führt Energielabel für die Geräte ein.
Bald sind Stromverbrauch, Akkulaufzeit, Robustheit und Reparierbarkeit von Smartphones und Tablets auf einen Blick sichtbar. Die EU führt Energielabel für die Geräte ein.
Im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie schreibt die EU ab dem 20. Juni 2025 Energielabel für Smartphones und Tablets im Handel vor. So sollen wie bei Kühlschränken, Waschmaschinen oder Fernsehern der Stromverbrauch und andere wichtige Eckdaten schnell ersichtlich sein.
Mit den größeren Haushaltsgeräten hat das Energielabel für Smartphones und Tablets die Anzeige der Energieeffizienzklasse gemein. Hier dürften die Unterschiede bei den mobilen Geräten aber geringer sein als bei den Großgeräten.
Unterhalb der Energieeffizienzklasse erscheint als Erstes die Akkulaufzeit in Stunden und Minuten. Diese beruht auf Herstellerangaben und scheint eher die Standby-Zeit als die Nutzungszeit anzugeben. Für die Robustheit gibt es wie für die Reparierbarkeit nur eine grobe Angabe in den Klassen A bis E – wobei A der Bestwert ist.
In der untersten Zeile zeigt das Energielabel die Anzahl der Ladezyklen des Akkus an. Derzeit gelten 800 Durchläufe, nach denen noch 80 Prozent der Batteriekapazität vorhanden sind, als gewünschter Standard. Falls vorhanden, steht daneben die IP-Zertifizierung. Sie gibt Auskunft darüber, wie staub- und wasserdicht das Smartphone oder Tablet ist.
Bei Tablets gelten die neuen Vorgaben nur für solche mit iOS oder Android. Windows-Tablets rechnet die EU den Laptops zu und für diese gibt es noch kein Energielabel.
Die Schweiz ist zwar kein EU-Mitglied, übernimmt die Energielabel aber in der Regel. Wir haben bereits die ersten bei Smartphones entdeckt.
Die EU erhofft sich von dem Energielabel besser informierte Käuferinnen und Käufer. Im Idealfall greifen sie zu einem für sie besserem Gerät, das sie länger nutzen. Bereits dadurch würden weniger Ressourcen verbraucht werden.
Die schnelle Übersichtlichkeit hat allerdings auch einen Nachteil. So ist nicht erkennbar, wo die Angaben herkommen und worauf sie sich beziehen. Die 52 Stunden beim Motorola Edge 60 auf dem Titelbild müssen die Standby-Zeit sein. Sie entsprechen keinem Szenario, in dem das Smartphone benutzt wird.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.