Acer Swift Go 14 AI im Test: Sehen, wenn die KI arbeitet
Produkttest

Acer Swift Go 14 AI im Test: Sehen, wenn die KI arbeitet

Jan Johannsen
23/1/2025

Das Swift Go 14 AI ist Acers erstes Notebook mit einem ARM-Chip von Qualcomm. Mit dem Snapdragon X Plus handelt es sich allerdings nicht um die stärkste Variante. Dafür zeigt der Rechner an, wenn die KI aktiv ist.

Der Snapdragon X Plus ist unterhalb der Elite-Modelle von Qualcomm angesiedelt, soll bei der KI-Leitung aber genauso gut sein. Acer packt ihn in ein Notebook mit KI-Indikator auf dem Touchpad, langer Akkulaufzeit und weniger Anschlüssen als die Copilot-Taste-Plus-PCs der gleichen Serie mit Chips von Intel oder AMD.

Sehen, wann die KI aktiv ist

KI gehört bei neuen Notebooks zum guten Ton. Acer ist der erste Hersteller, der sie sichtbar macht. Auf dem Touchpad des Swift Go 14 AI befindet sich ein Muster, das aufleuchtet, sobald die NPU des Snapdragon-Chips aktiv wird.

Das sogenannte «AI Lightning Touchpad» zeigt transparent an, wann die künstliche Intelligenz aktiv ist. Überraschungen habe ich dabei nicht erlebt. Die Anzeige leuchtete bei den Programmen und Berechnungen auf, bei denen ich es erwartet habe. Das war allerdings seltener als ich gedacht hatte. Viele Anwendungen kommen also noch ohne die NPU aus.

Das AI Lightning Touchpad in Aktion.
Das AI Lightning Touchpad in Aktion.
Quelle: Jan Johannsen

Von der KI-Leuchte abgesehen, handelt es sich um ein gewöhnliches Touchpad, das zuverlässig funktioniert. Meine Finger erkennt es ohne Probleme und erlaubt eine zielgerichtete Bewegung des Cursors. Im unteren Bereich weist das Touchpad klare Druckpunkte auf, was das Klicken angenehm macht.

Die Tastatur des Swift Go 14 AI verfügt über eine Hintergrundbeleuchtung. Ihre Druckpunkte sind gut zu spüren, dürften für meinen Geschmack aber noch knackiger sein. Neben der inzwischen zum Standard gewordenen Copilot-Taste, die die KI von Microsoft startet, fällt eine Taste mit dem Acer-Logo neben den F-Tasten auf. Mit ihr starte ich «AcerSense». In dem Programm bündelt der Hersteller verschiedene Systemeinstellungen, die hier für Laien einfacher zu steuern sein sollen als in den Einstellungen von Windows. Der Fingerabdrucksensor in der Ein/Aus-Taste funktioniert einwandfrei.

Hohe Auflösung, aber nur ein Farbraum abgedeckt

Acer stattet das Swift Go 14 AI mit einem 14,5 Zoll großen IPS-Display aus. Bei einem Seitenverhältnis von 16:10 verteilen sich 2560 × 1600 Pixel. Das genügt problemlos für eine scharfe Darstellung kleinster Details. Mit einer Bildwiederholrate ist zudem dafür gesorgt, dass schnelle Animationen oder Inhalte flüssig erscheinen.

Acer bietet das Swift Go 14 AI nur mit IPS-Panel an.
Acer bietet das Swift Go 14 AI nur mit IPS-Panel an.
Quelle: Jan Johannsen

Sehr positiv fällt mir auf, dass ich eine Helligkeit von bis zu 395 Nits messe – bei einer Herstellerangabe von 350 Nits an. Für Innenräume ist das Display damit ohne Einschränkung geeignet. Im Freien erkenne ich nur im Schatten den Bildinhalt gut.

Bei der Farbraumabdeckung überzeugt nur der gemessene Wert für den sRGB-Farbraum von 97,7 Prozent – wobei auch das noch nicht ganz perfekt ist. Bist du die genaue Wiedergabe von Adobe RGB oder DCI-P3 angewiesen, solltest du zu einem anderen Notebook greifen. Das Swift Go 14 AI kommt bei ihnen nur auf 71,3 und 73,9 Prozent.

Das Display ist um 180 Grad beweglich.
Das Display ist um 180 Grad beweglich.
Quelle: Jan Johannsen

Der Snapdragon X Plus im Vergleich

Im Swift Go 14 AI steckt der Snapdragon X Plus, genauer gesagt der X1P-42-100. Im Plus-Bereich ist die genaue Modellbezeichnung aber weniger wichtig, da es anders als in der Elite-Stufe nur einen Chipsatz mit zehn Rechenkernen gibt. Das zur IFA 2024 vorgestellt 8-Kern-Modell des X Plus kennzeichnet Qualcomm klar. Mit der Vorstellung des Snapdragon X zur CES 2025 ist der Plus-Chipsatz endgültig zum Mittelklasse-Modell geworden. Die für KI-Funktionen wichtig NPU soll aber genauso viel Leistung liefern, wie bei den Elite-Chips.

  • Hintergrund

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Deswegen vergleiche ich das Acer-Notebook im folgenden mit dem Lenovo Yoga Slim 7x (Snapdragon X Elite X1E-78-100) und dem Microsoft Surface Pro (Snapdragon X Elite X1E-80-100). Die integrierte Adreno-GPU der drei Snapdragon-Chips soll jeweils eine identische Leistung liefern.

Der Snapdragon X Plus ist der mittlere von Qualcomms ARM-Chips.
Der Snapdragon X Plus ist der mittlere von Qualcomms ARM-Chips.
Quelle: Jan Johannsen

Für den Vergleich mit der Chip-Konkurrenz von AMD und Intel, schicke ich noch das Asus Zenbook S16 (Ryzen AI 9 HX 370) und das Samsung Galaxy Book5 Pro 360 (Core Ultra 5 226V) ins Rennen. Während es sich beim Intel-Chip um ein Mittelklasse-Modell handelt, stammt der AMD-Chip aus dem obersten Regal.

Das Swift Go 14 AI verfügt zudem über 16 Gigabyte Arbeitsspeicher. Gleiches gilt für die Notebooks von Microsoft und Samsung. Die Laptops von Asus und Lenovo greifen jeweils auf 32 Gigabyte zu.

Wie erwartet ist die CPU-Leistung des Snapdragon X Plus im Multi-Core-Betrieb geringer als bei den Elite-Varianten des Chipsatzes. Ein Fünftel bis ein Viertel weniger Leistung bietet das Swift Go 14 AI mit ihm im Vergleich. Für typische Office-Anwendungen hat das Notebook aber genug Power. Der ebenfalls höher angesiedelte AMD-Chip übertrifft in der Gesamtwertung die Snapdragons nur leicht. Im heutzutage weniger relevanten Single-Core-Modus rücken die fünf Chipsätze enger zusammen.

Die Snapdragon-Chips sind für ihre vergleichsweise geringe Grafikleistung bekannt. Die GPU des X Plus schneidet aber sogar im internen Vergleich mit den X Elite noch einmal deutlich schlechter ab. Zum Zocken preist Acer das Swift Go 14 AI aber sowieso nicht an. Falls du auf die Leistung der GPU angewiesen bist, solltest du lieber zu einem Notebook mit Chips von Intel oder AMD greifen.

Mit Geekbench AI versuche ich die Leistungsfähigkeit der NPU zu greifen. In der Gesamtwertung liegt der Snapdragon X Plus nur minimal hinter seinen Elite-Geschwistern und übertrifft den Mittelklasse-Chip von Intel. Der Bestwert des AMD-Chips ergibt sich aus Einzelwerten, die komplett von denen der anderen Prozessoren abweichen. Trotz intensiver Gespräche in der Redaktion und durchforsten des halben Internets habe ich allerdings noch keine gute Erklärung für die Unterschiede zwischen Single Precision Score, Half Precision Score und Quantized Score gefunden. Falls da jemand – auch für zukünftige Tests – helfen kann, gerne in den Kommentaren melden.

Der Akku hält lange durch

Acer stattet das Swift Go 14 AI mit einem 75-Wh-Akku aus. Damit kommt das Notebook im Batterietest «Video» von PCMark 10 auf sehr gute 18:08 Stunden. Der «Office»-Batterietest funktioniert derzeit nicht mit ARM-Chips. Von den Vergleichsgeräten ist einzig das Galaxy Book5 Pro 360 mit seinem Intel-Chipsatz und einem ähnlich großen Akku besser.

Das Zenbook mit dem AMD-Chip verfügt sogar über einen noch größeren Akku, bleibt mit seiner Akkulaufzeit aber deutlich zurück. Die kürzeren Laufzeiten der anderen beiden Snapdragon-Notebooks lassen sich zumindest teilweise durch geringere Akkukapazitäten erklären.

Acer spart bei den Anschlüssen

Beim Design hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell des Swift Go 14 AI wenig geändert. Optisch fällt vor allem auf, dass die Farbe dunkler geworden ist. Statt Silber heißt die Farbe nun «Eisen» und wirkt immer noch metallisch. Die Verarbeitung des Aluminiumgehäuses ist weiterhin einwandfrei.

Die Anschlüsse auf der linken Seite.
Die Anschlüsse auf der linken Seite.
Quelle: Jan Johannsen

Negativ fällt mir auf, dass Acer den HDMI-Anschluss und das microSD-Kartenlesegerät gestrichen hat. Das scheint allerdings am Snapdragon-Chip zu liegen. Das Swift Go 14 mit AMD-Chipsatz verfügt über einen HDMI-Anschluss und bei der Intel-Variante des Notebooks ist auch noch das Kartenlesegerät vorhanden. So bleiben beim getesteten Swift Go 14 AI zwei USB-4-Anschlüsse (USB-C) und zwei USB-3.2-Typ-A-Buchsen sowie ein 3,5-mm-Anschluss für Kopfhörer übrig.

Die Anschlüsse auf der rechten Seite.
Die Anschlüsse auf der rechten Seite.
Quelle: Jan Johannsen

Fazit

Volle KI-Leistung und lange Akkulaufzeit für weniger Geld

Das Acer Swift 14 Go AI bietet die volle KI-Leistung der Snapdragon-Chips von Qualcomm. Der X Plus sorgt für einen etwas günstigeren Preis, bringt aber Abstriche bei der Leistung der CPU und GPU mit. Für Office-Anwendungen und alltägliche Dinge wie Streamen, Web-Surfen und ähnliches hat es aber genug Power. Dabei ist der Rechner mit einer langen Akkulaufzeit sehr ausdauernd.

Die KI-Leuchte ist ein nettes Gimmick, dass deren Aktivitäten greifbarer macht. Das Display des Swift Go 14 AI ist brauchbar, aber nur im sRGB-Farbraum gut. Das Notebook ist handlich, gut verarbeitet und hat eine angenehme Tastatur und Touchpad. Die Anschlüsse sind

Negativ fällt die schwache Grafikleistung und der fehlende HDMI-Anschluss auf. Spielt die KI-Leistung keine Rolle, findet man allerdings Notebooks für eine alltägliche, private Nutzung, die günstiger sind.

Pro

  • lange Akkulaufzeit
  • optischer Hinweis auf aktive KI

Contra

  • schwache Grafikleistung
  • kein HDMI-Anschluss
Acer Swift Go 14 AI (14.50", Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-42-100, 16 GB, 512 GB, DE)
EUR1279,89

Acer Swift Go 14 AI

14.50", Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-42-100, 16 GB, 512 GB, DE

Acer Swift Go 14 AI (14.50", Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-42-100, 16 GB, 512 GB, DE)
Notebook
EUR1279,89

Acer Swift Go 14 AI

14.50", Qualcomm Snapdragon X Plus X1P-42-100, 16 GB, 512 GB, DE

Titelbild: Jan Johannsen

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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