Anbernic RG Nano im Test: klein, süss, haben will!
Der Anbernic RG Nano ist ein winziger Handheld für alte Konsolen-Games. Vom Game Boy, über Super Nintendo bis hin zur Playstation liegt fast alles drin. Wobei mich PS1-Games in Briefmarkengrösse an meine Grenzen bringen.
Seit einigen Jahren bietet Anbernic relativ günstige Retro Handhelds, die mich jeweils alleine aufgrund der Verarbeitungsqualität begeistern. Daher besitze ich mittlerweile vier Stück. Der jüngste und auch bisher mit Abstand kleinste Zuwachs ist der RG Nano. Ein Mini-Game-Boy mit brillantem 1,54-Zoll-IPS-Display im edlen Aluminiumgehäuse, den ich sofort in mein Herz schliesse.
Vor dem Test war ich mir nicht sicher, ob der Nano aufgrund der winzigen Bedienelemente überhaupt zum Zocken taugt. Doch mittlerweile kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass er weitaus mehr ist als ein schöner Schlüsselanhänger. Für gewisse Games taugt er ganz gut. Ausserdem eignet er sich aufgrund seines «Game & Watch»-Ansatzes sowie der ultramobilen Dimensionen bestens für ein Spiel zwischendurch.
Mit dem Ansatz meine ich: Wenn du den RG Nano während eines Spiels ausschaltest, wirst du nach erneutem Starten direkt dort weitermachen, wo du beim Ausschalten aufgehört hast. Speichern und Laden gehen natürlich auch – automatisch beim Beenden des Spiels wie auch jederzeit manuell. Du hast neun Speicherplätze pro Game. Schon mal «Super Mario Land» von 1989 durchgespielt?
Die im Video zu sehende Szene mit «Kirby's Dream Land» ist direkt nach dem Auspacken des Handhelds entstanden. Meine Frau hat grosse Hundeaugen gemacht und durfte sich daher als erste ein Game aussuchen. Auf der mitgelieferten microSD-Karte befinden sich tausende Titel (!), weshalb das Teil direkt aus der Box funktioniert. Dennoch solltest du es erst updaten, da Anbernic bei der Auslieferungsversion das BIOS des Game Boy Advance (GBA) vergessen hat. Ohne das funktioniert sein GBA-Emulator nicht.
Bereits zum Schluss der allerersten Spielrunde wird klar, dass selbst kleine Frauenhände beinahe zu gross für den Nano sind. Zumindest, wenn es um schnelle Reaktionen geht, ist der Handheld eine echte Herausforderung. Ein Jump ’n’ Run, oder gar Shooter, wird schon nach wenigen Minuten zu anstrengend. Besser schauts mit rundenbasierten RPGs aus. Mittelmässig gut lässt sich «Tetris» spielen. Wobei mir dieses Game besonders Laune macht, nachdem ich es tags zuvor noch mit der GBA-Konsole auf meinem 85-Zoll-TV gespielt habe. Ob riesig oder winzig; beides hat etwas Absurdes. Ich liebe es!
Was kann der Anbernic RG Nano – welche Games funktionieren?
Der RG Nano wiegt nur 75 Gramm und ist etwas grösser als eine Streichholzschachtel. Der Handheld ist eine Art Mini-Game-Boy im Aluminiumgehäuse. Mit mehr Tasten als ein Game Boy und quadratischem Farbdisplay. Neben dem Steuerkreuz (D-Pad) sind da vier normale Spieltasten (A, B, X, Y) und zwei Schultertasten. Plus ein Power-Button, der bei kurzem Drücken das Menü aufruft oder beendet. Kurz gesagt, spielst du damit unterm Strich Games aller Retro-Konsolen, die schwächer sind als eine PlayStation (1). Plus Games der PlayStation.
Für alle, die es genau wissen möchten, habe ich hier die Spezifikationen inklusive Angaben zu den vorhandenen Emulatoren, also unterstützten Spielkonsolen, zusammengetragen:
Das 2,8 × 2,8 Zentimeter grosse IPS-Display nutze ich nie auf hellster Stufe. Neben der hohen Helligkeit gefällt mir auch auf Anhieb, dass die 240 × 240 Pixel ein angenehm gesättigtes, scharfes und kontrastreiches Bild zaubern.
Wo gibt's den Handheld zu kaufen, was kostet er und welches Zubehör ist empfehlenswert?
Falls du dir einen RG Nano kaufen möchtest, kannst du ihn beim Hersteller in den Farben Blau, Rot oder Violett bestellen. Wobei zumindest die blaue Version mehr nach Blau aussieht als auf den Bildern von Anbernic. Auch glänzt er aufgrund des Aluminiums mehr.
Eine MicroSD-Karte mit 64 oder 128 Gigabyte (GB) ist inbegriffen. Ebenso sind auch ein Schlüsselring mit Gliederkette, ein USB-C-auf-USB-A-Kabel und ein USB-C-Kopfhörer-Adapter (3,5-mm-Klinkenanschluss) dabei. Ich habe für meinen blauen RG Nano mit 128 GB 67.99 US-Dollar bezahlt. Für weitere 9.99 US-Dollar habe ich eine Schutzhülle erstanden. Mit Versand habe ich für alles 107.98 US-Dollar bezahlt. Ich habe das gerne hingeblättert – auch wenn es andere ähnlich gute Kleinstkonsolen für weniger Geld gibt.
Die 128-GB-Version würde ich übrigens niemandem empfehlen. Schon daher nicht, weil es an Russisch Roulette grenzt, ob die mitgelieferte MicroSD-Karte qualitativ was taugt. Ich habe aus reiner Neugier die 128-GB-Karte mitbestellt. Ich wollte wissen, wie viele Games dieses Mal mitgeliefert werden. Games, die ich alle nicht benötige, da ich meine eigene Sammlung habe. Eine Sammlung, die bei Game Boy, Game Boy Color und Game Boy Advance das enthält, was ich auch physisch an Spielen besitze.
Falls du eine brauchbare MicroSD-Karte möchtest, kann ich dir die oben gezeigte mit 512 GB nur bedingt empfehlen. Sie bietet das Maximum an durch den MicroSDXC Slot unterstützten Speicher. Ob du so viel Platz benötigst, ist allerdings fraglich. Wenn du nicht vorhast, viele PS1-Games darauf zu laden, sollte dir eine mit 64, 32 oder gar 16 GB reichen. Ebenso ist es empfehlenswert, ein Kartenlesegerät zur Hand zu haben. Damit kopierst du nicht nur Games schneller auf den Speicher, sondern installierst auch eine neuere Firmware oder gar ein alternatives Betriebssystem. Und zuletzt kann es nicht schaden, auch einen Display-Schutz zu bestellen. Wobei ich den aufgrund langer Lieferfrist noch nicht testen konnte.
Wie kommen die Spiele auf den RG Nano?
Um zu spielen, nutzt du entweder die auf der MicroSD-Karte mitgelieferten Games oder du setzt auf deine eigene Game-ROM-Sammlung (ROM – Read-Only Memory = Speicherabbild der Spiele-Cartridge). Die Spiele auf der Karte sind leider teilweise mit und teilweise ohne Nummerierungen bezeichnet. Daher ist die Sortierung etwas eigenartig – als ob jemand unvorsichtig unterschiedliche Sammlungen zusammengewürfelt hätte. Auch bei der Sprache der Games gibt es keine Einheitlichkeit. Dort ist alles zu finden, auch exklusiv japanische Spiele. Dennoch ist Englisch schätzungsweise am meisten vertreten.
Folgende Anzahl Games pro System sind auf der mitgelieferten 128 GB MicroSD-Karte:
5 × Atari Lynx, 65 × Banday WonderSwan, 118 x CPS, 301 x Hudson PC Engine (TurboGrafx-16), 34 x MAME, 1344 × Nintendo Entertainment System, 1033 × Nintendo Game Boy, 895 × Nintendo Game Boy Advance, 904 x Nintendo Game Boy Color, 41 x Nintendo Pokémon Mini, 8 × Nintendo Virtual Boy, 354 × Sega Game Gear, 321 × Sega Master System, 629 × Sega Mega Drive, 122 × SNK Neo Geo, 68 × SNK Neo Geo Pocket, 118 × Sony PlayStation, 59 × Super Nintendo Entertainment System
Ob Anbernic für diese 6419 Games Lizenzkosten bezahlt? Wohl eher nicht. Doch egal. Und auch sonst egal, denn eine Retro-Game-Sammlung, die nicht einmal «Super Mario Land» enthält, ist eh unbrauchbar. Ja, da sind bekannte und beliebte Titel, aber längst nicht alle, die ich begehre. Daher lege ich die Karte erstmal weg und wende mich der eigenen, neuen Karte mit 512 GB zu – sowie meiner eigenen Game-Sammlung. Hätte ich, wie sich noch zeigen wird, gewusst, dass PS1-Titel mit dem RG Nano schlecht funktionieren, hätte ich eine Karte mit 32 GB gekauft.
Falls du Genaueres zur rechtlichen Situation wissen möchtest, empfehle ich folgende Beiträge, die das in Bezug auf die Schweiz aufschlüsseln.
Solltest du auf der Suche nach Games an sich sein, wirst du die entsprechenden ROMs relativ einfach im Internet finden. Ebenso ist es möglich, ein ROM von einem Original-Datenträger zu rippen. Etwa für Game Boy Games besitze ich ein Submodule genanntes Produkt. Jedoch geht es damit langsamer, als wenn du es direkt aus dem Netz ziehst.
Die eigene Sammlung nutzen
Wie bereits erwähnt, sollte der Handheld, beziehungsweise die MicroSD-Karte, vor Gebrauch auf die neueste Version gebracht werden. Oder noch besser, du legst sie beiseite und lädst die neueste OS-Version direkt auf die zusätzlich gekaufte, bessere Karte. Die offizielle, neueste Firmware und auch eine Anleitung zum Flash-Vorgang gibt's hier.
Willst du deine eigene Game-Sammlung nutzen, bringst du diese auf zwei Arten auf den Handheld:
- Du verbindest ihn direkt mit einem USB-Kabel mit dem Computer. Sobald verbunden, kannst du den RG Nano im Handheld-Menü (Power-Button kurz drücken zum Aufrufen) als Speichermedium freigeben. Der Computer erhält daraufhin ein neues Laufwerk, das die Game-Partition der MicroSD-Karte zeigt.
- Du nutzt einen Kartenleser. Je nach Qualität des Lesers ist dies die schnellere und bessere Option.
Achtung: Wenn die Karte mittels Kartenleser angeschlossen wird, wird dich dein Betriebssystem allenfalls fragen, ob du die erste Partition formatieren möchtest. Zumindest Windows fragt danach, da es sie nicht lesen kann. Das musst du unbedingt ablehnen, denn sonst wird die Partition mit dem OS gelöscht und der RG Nano mit dieser Karte unbrauchbar.
Einmal mit dem PC verbunden, siehst du auf der Karte obige Ordnerstruktur. Sie enthält Ordner mit meist logischer Bezeichnung für die verschiedenen Konsolen-Games. In den Ordnern findest du sämtliche Game-ROMs. Lösche oder füge nach Herzenslust Spiele hinzu.
Ein besseres OS nutzen: FunKey S
Wie du auf folgenden Fotos erkennen kannst, bietet das auf Linux basierende, originale Betriebssystem des kleinen Handhelds keine wirklich ansprechende Optik. Da sind kleine Symbole für die Konsolen. Wähle ich eine, werden mir die Games in einer öden Liste angeboten.
Abgesehen davon habe ich nichts am OS oder der Funktionsweise der Emulatoren auszusetzen. Ausser, dass sich damit keine Favoriten setzen lassen. Daher setze ich auf ein alternatives Betriebssystem namens «FunKey S». Dieses Custom OS unterscheidet sich durch folgende zwei Dinge, die dazukommen:
- Du kannst Favoriten setzen (Konsolen und Games) und mittels Start-Knopf zwischen allen Konsolen/Games und den favorisierten hin- und herwechseln. Ob nach dem Start des Handhelds die Favoriten oder alle Games angezeigt werden, lässt sich ebenso einstellen.
- Du kannst aus diversen Layouts wählen und die Oberfläche damit aufhübschen. Im Gegensatz zu einer Game-Liste gibts Game-Bilder und Bezeichnungen. Dazu musst du jedoch dafür sorgen, dass jeweils eine Bilddatei im entsprechenden Konsolen-Ordner liegt, welche die gleiche Bezeichnung wie das Game-ROM hat.
Falls deiner Sammlung Vorschaubilder fehlen, lädst du diese am besten mit dem Skraper herunter. Damit kannst du für andere Handhelds auch Vorschauvideos und Beschreibungen herunterladen. Die Software eignet sich auch bestens, um automatisiert grosse ROM-Sammlungen anzureichern.
Wie spielt es sich damit – was geht überhaupt nicht?
Der RG Nano ist sowohl aufgrund seines hübschen Äusserns als auch aufgrund des kleinen, aber dennoch hellen und scharfen Farbdisplays grossartig. Nicht zuletzt auch aufgrund der unterstützten Flut an Games, die, bis auf Ausnahmen bei Playstation-Titeln, absolut flüssig laufen. So kommt es etwa bei den «Pro Pinball»-Spielen direkt nach dem Laden des Tisches zu kleinen Bildrucklern – beim Spielen selber läuft es dann jedoch flüssig. Doch da PS1-Titel aus anderen Gründen, die ich noch erläutere, sowieso nicht gut funktionieren, spielt es ohnehin keine Rolle. Bei allen anderen tun der Prozessor und das 60-Hertz-Display ihre Arbeit gut.
Er ist ein Gadget, das ich gerne und oft nutze, wenn ich unterwegs bin und kurz Zeit finde. Am meisten spiele ich damit rundenbasierte RPGs, wie etwa das Super-Nintendo-Game «Chrono Trigger». Ich mag sehr, dass der Handheld das Spiel beim Beenden automatisch speichert. Und dass er, wenn ich mitten im Spiel ausschalte, nach dem Einschalten wieder dort fortfährt, wo ich war. Dennoch muss ich zugeben, dass ich damit noch nie über eine Stunde am Stück gespielt habe. Dafür ist er mir dann doch irgendwann zu klein. Habe ich vor, unterwegs länger zu spielen, nehme ich lieber eine etwas grössere Konsole mit, die etwas weniger fummelige Bedienelemente hat.
Das winzige Steuerkreuz ist auch nach Eingewöhnung nicht immer brauchbar. Immer dann nicht, wenn es hektisch wird. Dieser Umstand disqualifiziert haufenweise Games, die auf Dauer keinen Spass bringen. Game-Welten, in denen du herumspringst oder rennst, sind genauso ungeeignet wie Herumballern in «Quake» oder «Duke Nukem 3D».
Neben dem, dass die Bedienung zu klein ist, stört mich auch, dass der Druckpunkt weniger genau fühlbar ist als bei den meisten originalen Handheld-Steuerkreuzen. An das etwas schwammige Spielgefühl muss ich mich erstmal gewöhnen. Qualitativ passt sonst alles. Ich mag, wie die Schultertasten leise klicken und in Sachen Ton selbst der Monolautsprecher etwas hergibt. Der klingt mindestens so gut, wie die Original-Konsolen – vermutlich gar besser als die meisten. Und auch wenn du ihn richtig laut stellst, klingt der Ton nicht verfälscht oder scheppernd. Nur die Ohren tun dann weh.
Schwarze Balken: Seitenverhältnis-Einschränkungen
Doch da sind noch weitere Einschränkungen: Da das Display ein 1:1-Format aufweist, ist das Spielerlebnis je nach Konsole unterschiedlich.
Zwar bieten die meisten Emulatoren sowohl eine originalgetreue Skalierung als auch die Möglichkeit, das Bild zu strecken. Doch das halten meine Augen nicht bei allen Games aus. Lässt du das Bild im korrekten Konsolen-Format darstellen, gibts je nach Konsole weniger oder mehr schwarze Balken, die das Bild zusätzlich verkleinern. Und das hat ja sonst schon nur Briefmarkengrösse.
In der folgenden Tabelle siehst du farblich abgestuft, welche Konsolen-Games aufgrund des Display-Formats am besten zum Anbernic RG Nano passen:
Am besten spielen sich Games des Neo Geo Pocket, Game Boy, Game Boy Color und Game Gear. Beim Neo Geo Pocket passt das Display perfekt. Bei den in der Tabelle grün gefärbten Konsolen entstehen bei originalgetreuem Seitenverhältnis nur schmale schwarze Balken. Und wenn du nicht so erpicht aufs Originalseitenverhältnis bist, ist auch ein gestrecktes Bild verschmerzbar. Je nachdem gilt das auch für die gelb gefärbten Konsolen. Allerdings spielt hier noch ein weiterer Punkt eine Rolle, ob die Konsole taugt oder nicht.
Zu kleine Schriften: Playstation ist meistens keine gute Idee
Es spielt eine grosse Rolle, ob ein Game für eine stationäre oder mobile Konsole designt wurde. Tendenziell sind Schriften in Games für stationäre Konsolen kleiner gehalten als für mobile. Ob das nun zu Problemen beim RG Nano führt oder nicht, hängt weiter damit zusammen, aus welcher Zeit die Konsole stammt.
Als das Super Nintendo Entertainment System 1992 in Europa auf den Markt kam, waren Games stationärer Konsolen auf eine niedrigere Auflösung ausgelegt als beim europäischen Release der Sony Playstation im Jahr 1995. Daher ist das 4:3-Format der stationären Super Nintendo mit 256 × 240 Pixel absolut geeignet und auf dem Handheld nicht zu klein. Allerdings erlauben die Emulatoren von SNES und NES im Gegensatz zu den anderen keine Originalauflösung («Scaled») – einigermassen gut aussehen tun sie jedoch auch mit den Seitenverhältnisoptionen «Cropped» oder «Stretched».
Bei der Playstation, die bis 512 × 384 Pixel zeigt (interlaced bis 640 × 480), sind die meisten Games schwer spielbar. Dort kann ich beim Seitenverhältnis zwar zwischen «Scaled», «Stretched», «Cropped» oder «Zoomed» wählen, aber vergrössert sind einzig Pinball-Games halbwegs spielbar. Bei PS1 fehlen nicht nur Details der Schrift, sondern auch des Bildes.
Was trotz breiten Balken spielbar ist, sind Game Boy Advance Games. Trotz 3:2-Format sind die Spiele aufgrund der eher niedrigen Auflösung gut erkennbar. Dennoch bringen weniger Balken mehr Spass.
Abschliessend: Der Akku hält, wie vom Hersteller angegeben, rund zweieinhalb Stunden, ehe du mit Ladekabel weiterzocken musst. Allerdings können es auch mal nur eineinhalb Stunden oder gar drei sein. Je neuer die Konsolen-Games sind, die du zockst, desto mehr Strom frisst das Teil. Ebenso hat die Display-Helligkeit einen grossen Einfluss auf die Laufzeit.
Fazit: Ein tolles Teil, das trotz Zwergengrösse teilweise riesig abliefert
Wenn es ums pure Spielerlebnis geht, ist der Anbernic RG Nano nicht meine erste Wahl. Dafür sind sein Display und die Bedienelemente zu klein. Aus dem gleichen Grund ist er nicht für stundenlanges Gamen gemacht. Doch wenn es ums spontane Spielerlebnis ausserhalb der eigenen vier Wände geht, möchte ich ihn nicht mehr missen. Denn dieser Handheld stört aufgrund von nur 75 Gramm Gewicht selbst dann nicht, wenn du eigentlich ohne Gepäck unterwegs sein möchtest.
Dazu ist er top verarbeitet – neben der weniger guten Haptik aufgrund der winzigen Grösse finde ich nur etwas gewöhnungsbedürftig, dass sich das Drücken des Steuerkreuzes etwas schwammiger anfühlt als bei anderen Konsolen. Ist es dann so weit, dass ich mal unverhofft einige Minuten für zwei, drei Kämpfe in «Chrono Trigger» finde, ist der Kleine ganz grosses Kino.
Von mir erhält der Handheld eine Kaufempfehlung. Allerdings mit Einschränkungen: Hast du Wurstfinger oder möchtest du einen Shooter, ein Jump ’n’ Run oder PS1-Games zocken, rate ich davon ab. Dafür sind die Display-Grösse und Auflösung des RG Nano zu gering und das Steuerkreuz zu klein. Schriften entziffern oder in «Diablo» kaum Ghule von Skeletten unterscheiden, macht keinen Spass.
Titelbild: Martin JudDer tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.