Ratgeber
Mit diesen Tipps und Tricks haushaltest du nachhaltig
von Raphael Knecht
Hast du schon mal Kleider im Keller aufbewahrt, weisst du, wie hartnäckig sich unangenehme Gerüche in den Textilfasern halten. Doch nicht nur Kleidung, auch Wein und andere Lebensmittel nehmen bei falscher Lagerung Schaden.
Egal, was du in deinem Keller lagerst: Für jedes Ding gibt es bestimmte Regeln zu beachten – ob Lebensmittel, Kleidung, Pneus oder SUPs. Dass es dabei keine allgemeingültigen Anweisungen, die für alle Produkte gelten, gibt, sollte klar sein. Bei Nahrungsmitteln stehen die Frische und das Aroma im Vordergrund. Die kühlen Temperaturen sorgen dafür, dass der Keller zu einer Art Ersatzkühlschrank wird. Kleidung hingegen sollte möglichst dunkel gelagert werden, sodass keine Verfärbungen entstehen können. Modrige Gerüche aufgrund von Feuchtigkeit solltest du tunlichst vermeiden. Befolgst du die wichtigsten Regeln und wendest dabei ein paar hilfreiche Tricks an, wirst du im Nu zum Einlagerungsprofi.
Um deine Kartoffeln möglichst lange im Keller halten zu können, sollten sie dunkel gelagert werden. Sonst verfärben sie sich grün und werden schneller schlecht. Optimal ist eine Temperatur zwischen vier und sechs Grad Celsius. Ist der Lagerort zu warm oder zu trocken, wird das Vitamin C in den Knollen schneller abgebaut und es können sich Keime bilden. Eine zu feuchte Lagerung hingegen kann zu Schimmel und Fäule führen. Auch dann können sich Keime bilden und die Kartoffeln schrumpfen.
Lagerst du Kartoffeln im Keller, solltest du in ihrer Nähe kein Obst unterbringen. Da Obst Ethylen – ein Reifegas – abgibt, beschleunigt dies den Alterungsprozess der Kartoffeln. Du solltest die Knollen auch nicht in Folie oder Plastik einwickeln, sonst verderben sie schneller. Ganz wichtig ist, dass die Kartoffeln genügend Luft von unten bekommen. Staple sie daher nicht zu dicht und zu hoch. Am besten geeignet ist eine sogenannte Kartoffelhorde. Das ist ein grossvolumiges Holzgestell aus Latten. Darin werden die Kartoffeln von allen Seiten belüftet, liegen nicht zu dicht aufeinander und kriegen dadurch keine Druckstellen.
Egal, ob rot, grün, gelb oder gemustert: Äpfel möchten bei maximal sieben Grad Celsius gelagert werden. Optimalerweise bei einer Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent. Da sich aber noch viele andere Lebensmittel im Keller befinden, die eine so hohe Luftfeuchtigkeit nicht vertragen, solltest du vor allem auf die Temperatur achten. Zur Lagerung eignen sich Obstkisten oder gelochte Folienbeutel. Wie diverses anderes Obst produzieren auch Äpfel viel Ethylen. Deshalb solltest du sie im Keller von anderen Früchten und Gemüse fernhalten.
Verlaufen durch deinen Keller Heizungsrohre, die es dir verunmöglichen, tiefe Temperaturen zu gewährleisten? Hast du einen betonierten Fussboden, der die Feuchtigkeit nicht ausreichend speichern kann? Dann ist es für die Äpfel sowohl zu warm als auch zu trocken. In diesem Falle empfehle ich dir die Lagerung im Kellerfensterschacht – sofern dieser nicht mit einem Gitter versperrt ist. Du kannst die Äpfel in Gemüsenetze packen und sie direkt am Gitter aufhängen.
Für die meisten Gemüsesorten eignen sich Holzkisten oder ein befeuchteter Sandeinschlag zur Lagerung im Keller. Auch viele Früchte kannst du auf diese Art und Weise lagern. Die optimale Luftfeuchtigkeit sollte irgendwo zwischen 80 und 90 Prozent liegen, dann ist es deinem Gemüse so richtig wohl. Ausserdem sollte die Temperatur ungefähr ein bis drei Grad Celsius betragen. Da insbesondere in modernen Bauten solche Bedingungen in den Kellern nicht mehr möglich sind, empfiehlt sich die Lagerung in feuchtem Sand. Zuvor solltest du alle überstehenden Blätter – nicht zu nahe am Gemüse selbst – abschneiden.
Vor allem Wurzelgemüse wie Knollensellerie oder Lauch lassen sich so mehrere Wochen aufbewahren. Die Sandeinschlags-Methode hat den Vorteil, dass die Feuchtigkeit lange im Gemüse bleibt und dieses so länger haltbar ist. Kartoffeln solltest du hingegen nicht im Sand lagern, da sie sonst schnell faul werden. Möchtest du Zwiebeln oder Knoblauch im Keller aufbewahren, benötigst du dafür Körbe, um das Gemüse dort – locker aufeinander geschichtet – zu lagern. Alternativ kannst du die Knollen zu Zöpfen zusammenbinden und an ein Gestell oder eine Leine im Keller hängen. Sowohl Zwiebeln als auch Knoblauch benötigen einen luftigen, kühlen und trockenen Lagerort.
Bei Teigwaren, Reis oder anderen Getreideprodukten spielt die Verpackung, in der du sie kaufst respektive lagerst, eine zentrale Rolle. Obschon du in den Läden sowohl Papier- als auch Plastikverpackungen findest, eignen sich nicht beide zur Lagerung im Keller. Denn eine Papierverpackung ist zwar ökologischer, ist im Vergleich zu ihrem Pendant aus Plastik jedoch im Nachteil. Denn darin lassen sich Pasta und Co. nur schlecht aufbewahren. Daher musst du sie vor dem Einlagern im Keller umverpacken.
Denn nur in luftdicht verschlossenen Plastiktüten kannst du deine Nudelvorräte bedenkenlos im Keller unterbringen. Ansonsten droht ein Schädlings- oder Schimmelbefall. Dasselbe gilt übrigens auch für Zucker, Salz oder Mehl. Am besten eignen sich saubere Einmachgläser, Glasbehälter oder Plastikcontainer, die du luftdicht verschliessen kannst. Achte zudem beim Umfüllen stets darauf, dass keine Fremdkörper in die Behältnisse gelangen.
Obwohl du Lebensmittel in Konserven mindestens eineinhalb Jahre – rein theoretisch und je nach Inhalt sogar bis zu zehn Jahre – lang lagern kannst, gibt es diesbezüglich ein «Aber» zu beachten. Diese Angaben gelten nämlich nur dann, wenn du die Dosen richtig lagerst und behandelst. Weisen die Konserven beispielsweise eine tiefe Druckstelle oder eine Delle auf, solltest du sie wegwerfen. Durch die Verformungen könnte die Dose beschädigt worden sein. So kann Luft eindringen und die Inhalte ungeniessbar machen. Auch Glaskonserven solltest du vor dem Einlagern im Keller auf ihre Dichtigkeit prüfen.
Damit deine Konservendosen und Gläser nicht auf den Boden fallen und Schaden nehmen, lagerst du sie im Optimalfall auf dem Boden stehend oder so im Regal, dass sie nicht umherrollen können. Auch entsprechende Vorrichtungen vorne an den Regalen schützen deine Dosen vor dem Herunterfallen. Die Konserven solltest du nur an trockenen Orten aufbewahren. Ansonsten kann sich an den metallenen Dosen oder deren Deckeln Rost bilden. Dadurch wird die Aussenhülle angegriffen, Luft kann in die Konserve gelangen und im Innern können sich Schimmel oder Keime bilden.
Spitzenweine müssen oft erst noch einige Jahre in der Flasche reifen, bevor du sie zum optimalen Zeitpunkt geniessen darfst. Zum Genuss kommt es aber nur, wenn du sie im Keller richtig lagerst. Dafür muss der Lichteinfall sehr gering sein und es sollte im Keller weder zu grossen Temperaturschwankungen noch zu Erschütterungen kommen. Im besten Fall bewahrst du die edlen Tropfen zwischen 15 und 18 Grad Celsius auf – das gilt vor allem für Rotweine. Weissweine mögen es etwas kühler, zwischen elf und 14 Grad Celsius.
Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Flaschen, die einen Naturkorken haben, sollten bei über 50 Prozent Luftfeuchtigkeit gelagert werden. Sonst kann der Verschluss austrocknen. Beträgt die Luftfeuchtigkeit jedoch über 70 Prozent, kann dies zur Schimmelbildung beim Etikett oder Korken führen. Ausserdem solltest du deine Weinflaschen stets liegend lagern, damit der Korken feucht bleibt. Bewahre den Wein zudem nie in der Nähe von Heizöl, Zwiebeln, Kohlen oder Kartoffeln auf. Der Rebensaft kann Fremdgerüche annehmen und schlecht werden.
Hast du in deinen eigenen vier Wänden nicht genug Platz für Kleider, musst du sie wohl oder übel im Keller lagern. Bevor du dies tust, ist es wichtig, dass du die Kleidung wäschst. Dreckige Textilien ziehen durch Hautreste, Schweissgeruch und Haarschuppen Motten an. Wollkleider oder Jacken mit Fellkragen solltest du zusätzlich in Plastik hüllen, da sie bei Motten besonders beliebt sind. Zedernholz, Zitronen oder Nelken helfen gegen die gefrässigen Viecher. Je kälter es in deinem Keller ist, umso besser: Motten mögen wärmere Temperaturen.
Möchtest du deine Kleider nicht nur vor Schädlingen, sondern auch vor muffigem Kellergeruch bewahren, dann helfen Vakuumboxen. So schützt du deine Textilien nicht nur vor Motten, Feuchtigkeit und üblen Gerüchen, sondern sparst auch gleich jede Menge Platz. Einfach die Luft mit dem Staubsauger absaugen und schon kannst du alles in den Keller verfrachten. Isolierende Kleidungsstücke wie Jacken oder auch Bettdecken mit Daunenfüllung solltest du nicht vakuumieren. Durch das Zusammenpressen lässt der isolierende Effekt nach, weil durch den Druck die Füllung zerstört wird.
Hast du genügend Stauraum zur Verfügung, kannst du deine Sommer- oder Winterreifen auch im eigenen Keller lagern. So ersparst du dir die Kosten fürs Einlagern in der Garage deines Vertrauens. Achte darauf, dass du Kompletträder – also Reifen inklusive Felgen – am besten liegend stapelst und aufbewahrst. Da selbst intakte Reifen in einem halben Jahr etwas Luft verlieren, solltest du den Luftdruck vor der Lagerung um 0,5 bis 1 bar erhöhen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich die Reifen verformen.
Reifen ohne Felgen bewahrst du vorzugsweise stehend auf und drehst sie von Zeit zu Zeit, um Verformungen zu vermeiden. Im Optimalfall hast du einen Reifenbaum, auf den du deine Pneus packst. So stapelst du die Reifen platzsparend und vermeidest gleichzeitig Druckstellen. Reifen mögen es dunkel, trocken, kühl und nicht zu stark belüftet. Vermeiden solltest du die Lagerung direkt neben Chemikalien, Schmiermitteln und Treibstoffen, da sie das Material angreifen und beschädigen könnten.
Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben.