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Bumble, Grindr und Co: So löst du das Problem des Standort-Trackings
![Florian Bodoky](/im/Files/7/5/1/6/1/6/3/2/portrait_florian_001.jpg?impolicy=avatar&resizeWidth=40)
Datenschutzprobleme bei Dating-Apps: Auch ohne grosse Tech-Skills können potenzielle Stalker deinen Aufenthaltsort auf wenige Meter genau feststellen. Immerhin: Wenn du die Berechtigung richtig einstellst, wird’s schon sehr viel schwieriger.
«Swipe Left for Identity Theft». So titelt ein belgisches Forschungsteam der Universität Leuven bei seinem Paper über die Sicherheitslage von Dating-Apps. Der Hintergrund: Sie testeten insgesamt 15 Dating-Apps auf ihre Privatsphäre-Einstellungen. Bei sechs davon, darunter bekannte Apps wie Bumble, Badoo und Grinder, fiel den Forschenden eine gravierende Schwachstelle bei den Ortungsdiensten auf. Der Standort von Usern und Userinnen kann relativ einfach auf wenige Meter genau festgestellt werden. Das könnte von potenziellen Stalkern ausgenutzt werden.
Wie funktioniert die Messung?
Zwar geben die Apps keine genauen Standorte an. Dieser wird nur ungefähr angezeigt. Jedoch merken die Apps jeweils an, dass sich User «in der Nähe» befinden. Die Distanz zweier Personen kann als Filteroption bei der Partnersuche verwendet werden. Maximal fünf, zehn, zwanzig Kilometer und so weiter. Diese Meldung verschwindet von selbst wieder, wenn sich Personen zu weit voneinander entfernen – dafür verwendet die App GPS und kennt den Standort dadurch genau.
Um den genauen Standort eines Zieles zu ermitteln, verwendeten die Forschenden eine neuartige Technik namens «Orakel-Trilateration». Sie beschreiben die Technik so: Die «stalkende» Person muss in einem ersten Schritt den Standort des Opfers grob schätzen. Etwa auf Grundlage der Standortangabe im Profil. Dann bewegt sich der «Stalker» schrittweise, bis die Meldung «in der Nähe» verschwindet. Wenn die Person dies in drei verschiedene Richtungen tut, bis die Meldung verschwindet, kann sie das Ziel bestimmen.
Problem war offenbar schon länger bekannt
Tatsächlich wussten einige App-Betreiber schon länger Bescheid. Bereits Anfang 2023 seien sie auf ähnliche Probleme aufmerksam gemacht worden. Entsprechend überrascht das Ergebnis die Forschungsgruppe. Allerdings versicherte Anbieter Bumble gegenüber dem Portal Mashable, dass das Problem in Bearbeitung sei. Mittlerweile seien die Koordinaten weniger genau – so sei es nur noch möglich, den genauen Standort auf mehrere hundert Meter bis zu einem Kilometer genau festzustellen.
Andere App-Betreiber äussern sich weniger detailliert – man «ergreife sofort Massnahmen», liess etwa der Anbieter Hinge verlauten. Bei der bekannten App Grindr sei eine Positionsbestimmung auf circa 111 Meter möglich, was immer noch wenig sei.
So verringerst du das «Lokalisierungsproblem»
Um auf Nummer sicher zu gehen, dass dir auf diese Weise niemand auflauert, kannst du einer entsprechenden App die Standortberechtigung entziehen oder nur dann erlauben, wenn du die App aktiv verwendest. Schliesst du sie wieder, darf die App nicht mehr auf deinen Standort zugreifen. Allerdings kannst du dann von anderen Nutzerinnen und Nutzern nicht gefunden werden, sofern sie den entsprechenden Filter aktiviert haben.
So geht’s unter Android
- Wähle in den Einstellungen den Punkt Standort > Standortdienste.
- Tippe auf die entsprechende App
- Lege den Punkt «Zugriff nur während der Nutzung der App zulassen» fest
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Je nach Hersteller kann das Menü unter Android variieren
So geht’s unter iOS
- Tippe in den Einstellungen auf Datenschutz & Sicherheit.
- Tippe nun auf die App, der du die Berechtigung wegnehmen willst.
- Wähle nun «Beim Verwenden der App».
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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.