
Ratgeber
Akustik im Wohnzimmer: Finde heraus, was du verbessern kannst
von David Lee
Audio Reference wirbt damit, die teuerste Hi-Fi-Anlage der Welt auszustellen. An der High End in München kannst du andächtig lauschen, wie eine Drei-Millionen-Anlage klingt. Unter Voranmeldung, versteht sich.
Bei Hifi-Anlagen im High-End-Bereich ist viel Geld im Spiel. Manchmal auch sehr viel. Und in diesem Fall absurd viel. Was Audio Reference im Mai an der Messe «High End» in München vorführt, soll drei Millionen Euro gekostet haben. Damit sei es die teuerste Anlage, die je öffentlich gezeigt wurde, schreibt der Hamburger High-End-Distributor in einer Pressemitteilung.
In dieser gigantischen Summe ist auch der Hörraum mit einberechnet. Eigens für die Messe wird ein kleiner Konzertsaal mit Akustikelementen von Vicoustic eingerichtet. Ich finde es legitim, dies in die Kosten einzuberechnen, da die Raumakustik für den Klang mindestens genauso wichtig ist wie die verwendete Anlage. Eher noch wichtiger.
Wie gross der Anteil der Raumakustik an den Gesamtkosten sind, gibt Audio Reference nicht bekannt. Aber keine Angst: Die Anlage selbst ist auf jeden Fall spektakulär teuer. Die Lautsprecher WAMM Master Chronosonic von Wilson Audio sind gut eine Tonne schwer. Unterstützt werden sie von zwei Subwoofern mit dem poetischen Namen Thor’s Hammer. Damit ist die erste Million bereits verbraten.
Als Endstufen kommen vier Dan D’Agostino Relentless Monoblocks zum Einsatz. Jeder einzelne von ihnen ist 258 Kilogramm schwer und zieht bis zu 10 Kilowatt Strom. Es kann nicht schaden, vor der Inbetriebnahme den Sicherungskasten zu checken. Da sich jedes einzelne dieser Elemente im sechsstelligen Bereich bewegt, sind wir die zweite Million auch schon los.
Als Quellgerät kommt ein Plattenspieler der Marke VPI sowie Vivaldi-Komponenten der Marke dCS zum Einsatz. Nur schon der DAC dCS Vivaldi Apex kostet bei Moon Audio 46 500 Euro.
Auch immer wieder faszinierend sind die Preise von High-End-Kabeln. Natürlich lässt sich Audio Reference auch hier nicht lumpen und verwendet «standesgemäss» Nordost Odin. Das Lautsprecherkabel kostet bei Auditorium 47 000 Euro der Meter. Auf Aliexpress behaupten Händler, dass sie dasselbe Kabel für unter 20 Euro verkaufen. Natürlich sind das Fälschungen, die Frage ist allerdings, ob man das auch hört. Auch beim DAC bin ich sehr skeptisch, denn eigentlich gibt es heute gar keine DAC mehr mit hörbaren Mängeln.
Falls du dich selbst überzeugen willst: 17. Mai 2025 an der High End München, Atrium 3.1, C112/D111, Reservation unter info@audio-reference.de.
Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.