Diese kleine Sportuhr gefällt mir gut
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Diese kleine Sportuhr gefällt mir gut

Jan Johannsen
4/12/2024

Viele Sportuhren sind mir zu groß und klobig. Deswegen wollte ich die Lily 2 Active von Garmin unbedingt ausprobieren – auch wenn ich nicht zur Zielgruppe der Uhr gehöre.

In der Vorstellung von Garmin kaufen sich nur Frauen die Lily 2 Active, die mit einem Durchmesser von 38 Millimetern zu den kleineren Sportuhren gehört. Andere Modelle mögen nur wenige Millimeter größer sein, sind mir aber vom gesamten Erscheinungsbild oft zu klobig. Meine Handgelenke sind zwar nicht zierlich, aber große Klunker stören mich sowohl beim Sport als auch im Alltag. Umso erfreuter war ich, dass die Uhr trotzdem an mein Handgelenk passt: 17,5 Zentimeter Umfang sind das Maximum für das mitgelieferte Armband.

Bequem zu tragen

Mit ihren 29 Gramm Gewicht ist die Lily 2 Active sehr angenehm zu tragen und im Alltag bemerke ich sie kaum. Das mitgelieferte Silikonarmband ist vergleichsweise schmal, aber trotzdem robust. Der klassische Verschluss ist einfach zu öffnen und zu schließen, geht aber nicht ungewollt auf. Du kannst die Armbänder ohne Werkzeug wechseln, breiter als 14 Millimeter dürfen sie aber nicht sein.

Nicht zu klein für mein Handgelenk.
Nicht zu klein für mein Handgelenk.
Quelle: Jan Johannsen

Gehäuse und Lünette der Lily bestehen aus eloxiertem Aluminium. Sie wirken schlicht und elegant. Die Uhr ist bis 5 ATM wasserdicht, also zum Schwimmen geeignet. Das LCD zeigt nur 16 Graustufen an und füllt mit 240 × 201 Pixeln den runden Bildschirm nicht komplett aus. Der Inhalt ist meistens gut zu erkennen. Am unteren Rand befindet sich ein berührungsempfindlicher Bereich, der für die Bedienung eine Rolle spielt. Gorilla Glass 3 soll Kratzer auf dem Display verhindern.

Nicht immer intuitiv zu bedienen

Für die Bedienung setzt Garmin bei der Lily 2 Active auf einen Mix aus Touchscreen und zwei Tasten am Gehäuse. Mit der oberen Taste erreiche ich die Schnellauswahl von Sportarten – allerdings nur vom «Startbildschirm» aus. Bei laufendem Tracking dient sie als Start- und Stopp-Taste. Mit der unteren Taste gehe ich in Menüs immer einen Schritt zurück. Bei laufendem Tracking setze ich mit ihr Rundenmarkierungen.

Die zwei Tasten am Rahmen.
Die zwei Tasten am Rahmen.
Quelle: Jan Johannsen

Ich kann die beiden Tasten auch gedrückt halten. Die obere Taste bringt mich dann zu Schnelleinstellungen für Garmin Pay, Schlafmodus oder Stoppuhr. Mit der unteren Taste gelange ich zu den Einstellungen, zum Alarm und ebenfalls zur Stoppuhr sowie zur Auswahl der Displaydesigns.

Die Schnelleinstellungen der Uhr.
Die Schnelleinstellungen der Uhr.
Quelle: Jan Johannsen

Mit dem Touchscreen navigiere ich mich mittels Wischen nach rechts oder links durch die vorinstallierten Apps. Je nach App kann ich durch Tippen tiefer eintauchen, wobei die mitunter schmalen Menüpunkte eher etwas für schmale Finger sind. Unterhalb des Touchscreens reagiert die Uhr ebenfalls auf Berührungen. Hier kann ich aber nur tippen, um bei einigen Zifferblättern zwischen den angezeigten Daten zu wechseln oder ebenfalls in Menüs einen Schritt zurück zu machen.

Die Schnellstart-Aktivitäten lassen sich in den Einstellungen der Uhr festlegen.
Die Schnellstart-Aktivitäten lassen sich in den Einstellungen der Uhr festlegen.
Quelle: Jan Johannsen

Ich habe mich nach einiger Zeit an die Bedienung der Lily 2 Active gewöhnt. So richtig zufrieden bin ich damit aber immer noch nicht. Die Abläufe entsprechen an mehreren Stellen nicht meiner Logik.

Benachrichtigungen und Bezahlen machen noch keine Smartwatch

Der Fokus der Lily 2 Active ist das Sport- und Gesundheitstracking. Eine vollwertige Smartwatch ist sie nicht. Zusätzliche Apps lassen sich nicht installieren. Die Uhr zeigt aber alle Benachrichtigungen vom Smartphone an, wobei ich diese in der Garmin-App schnell eingeschränkt habe. Mit Garmin Pay kann ich mit der Uhr bezahlen, falls meine Bank einer der Kooperationspartner ist.

Ansonsten kann ich noch die Musikwiedergabe auf dem Smartphone steuern, die Wettervorhersage sehen oder mithilfe der Lily 2 Active mein Smartphone wiederfinden. Die Uhr kann das Telefon nämlich klingeln lassen.

Erfasst die üblichen Dinge

Die Lily 2 Active ist zwar klein, aber ich muss auf keine für mich relevante Trackingfunktion verzichten. Die Uhr hat GPS integriert, zählt Schritte, erkennt verschiedene Sportarten, misst Puls sowie Blutsauerstoff und überwacht den Schlaf. Garmins «Move IQ» erkennt Aktivitäten wie Spaziergänge oder Radfahren automatisch und protokolliert sie. Für eine umfangreiche Erfassung der Aktivität musst du sie aber trotzdem manuell starten. Die Liste der zur Auswahl stehenden Sportarten ist sehr lang und Coaching-Angebote gibt es auch.

Die Sensoren auf der Rückseite der Lily 2 Active.
Die Sensoren auf der Rückseite der Lily 2 Active.
Quelle: Jan Johannsen

Die Daten kann ich dir in der Garmin-App anschauen. Für fast jeden Unterpunkt gibt es eine eigene Ansicht. Garmin errechnet auch noch Dinge wie mein Fitnessalter oder eine Body-Batterie. Letztere soll anzeigen, wie viel Kraft noch im Körper steckt. Mich hat allerdings gewundert, dass Hinweise auf einen anstrengenden Tag kamen, wenn ich viel im (Home-)Office war und nicht, wenn ich mich viel bewegt habe.

Die Garmin-App: Startseite für den Überblick, detailreiches Tracking und viele Einstellungen.
Die Garmin-App: Startseite für den Überblick, detailreiches Tracking und viele Einstellungen.
Quelle: Jan Johannsen

Der Speicher der Lily 2 Active kann die Aktivitätsdaten von bis zu 14 Tagen und sieben Aktivitäten inklusive Zeitangaben aufnehmen. In der Regel dürfte die Synchronisierung mit der App auf dem Smartphone aber so oft erfolgen, dass der Speicher nicht voll läuft.

Eine Woche ohne Nachladen

Garmin zufolge soll der Akku der Lily 2 Active bis zu neun Tage halten. Bei aktivem GPS verkürzt sich die Laufzeit auf neun Stunden – was aber für die meisten Aktivitäten ausreichen sollte. Bei mir hat die Uhr in 45 Minuten GPS-Nutzung neun Prozent Akkustand eingebüßt. Hochgerechnet komme ich damit auf eine GPS-Laufzeit von etwas über acht Stunden.

Ohne GPS verbraucht die Lily bei mir etwa fünf Prozent Akku in 24 Stunden. Daraus ergibt sich theoretisch eine Laufzeit, die etwa doppelt so hoch liegt wie von Garmin angegeben. Mit einer Mischkalkulation aus gelegentlichen GPS-Nutzung (ca. 30 Minuten pro Tag) komme ich mit der Uhr auf eine Laufzeit von einer Woche.

Zum Laden liegt der Lily 2 Active ein USB-C-Kabel mit einer proprietären Garmin-Ladeklemme bei. Sie passt an jedes Netzteil mit USB-C-Buchse oder im Zweifel auch ans Notebook. Mein Wunsch, auf USB-C als Ladeanschluss zu setzen, erfüllt leider kaum ein Wearable. Dafür dürfte der Platzbedarf einfach zu groß sein.

Fazit

Kleine Sportuhr, der nichts fehlt

Die Garmin Lily 2 Active gefällt mir gut. Sie ist klein und bequem zu tragen und obwohl Frauen die Zielgruppe sind, finde ich sie an meinem Handgelenk nicht unpassend. Ihre kompakten Abmessungen halten sie nicht davon ab, mit ihren zahlreichen Sensoren alle Dinge, die ich von einer Sportuhr erwarte, zuverlässig zu tracken. Und das mit einer guten Akkulaufzeit

Wichtig ist aber zu wissen, dass die Lily in erster Linie eine Sportuhr und keine Smartwatch ist. Zusätzliche Apps lassen sich nicht installieren. Auf dem – manchen sicherlich zu langweiligen – Graustufen-Display stehen aber immerhin verschiedene Zifferblätter zur Auswahl. Die Steuerung mit einer Mischung aus Touchscreen und zwei Tasten überzeugt mich nicht restlos.

Wenn das dezente Erscheinungsbild der Hauptgrund für die Anschaffung ist, dann kann ich die Lily 2 Active wärmstens empfehlen. Andernfalls würde ich zu den günstigeren Garmin Vicoactive 5 tendieren. Die Venu 3S ist ähnlich teuer wie die Lily, hat aber ein buntes Display.

Pro

  • erfasst alle wichtigen Sport- und Fitnessdaten
  • klein und kompakt
  • ordentliche Akkulaufzeit

Contra

  • Bedienung teilweise umständlich
  • Graustufen-Display
  • für Funktionsumfang vergleichsweise teuer
Titelbild: Jan Johannsen

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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