Eco-Booster im Test: Strahlrohr als Effizienz-Upgrade für den Kärcher
Produkttest

Eco-Booster im Test: Strahlrohr als Effizienz-Upgrade für den Kärcher

Gleiche Wassermenge, schnellere Reinigung – das verspricht Kärcher, wenn du deren neuen Strahlaufsatz für einen Hochdruckreiniger nutzt. Das Saubermachen fühlt sich damit an wie das Arbeiten mit dem Textmarker.

Wenn ich eine Fläche mit einem Hochdruckreiniger von Schmutz befreie, hat das etwas befriedigendes. Wenn der Wasserstrahl zum Beispiel vermooste Gartenplatten wieder so hellgrau macht, wie sie sonst nur neu im Baumarkt zu finden sind – einfach schön!

Bisher haben mir die normale Punktstrahldüse oder der Dreckfräsenaufsatz, der in meinem kleinen Kärcher schon dabei war, diese Art der Befriedigung verschafft.

Bei grösseren Flächen bin ich damit allerdings schnell ans Limit gekommen. Für das Glasdach des Wintergartens oder auch das Garagentor ist der Strahl schlicht zu schmal. Da kam es wie gerufen, dass mir Kärcher ein Muster des neuen Eco-Booster-Aufsatzes zur Verfügung stellte.

Den Aufsatz gibt es in drei Ausführungen – je nachdem, welches Modell des Kärcher-Hochdruckreinigers du hast. Für den K4 brauchst du das 130er-Strahlrohr, für das K5-Modell das 145er und für den K7 das 180er. Die Zahl bezieht sich übrigens auf den maximalen Druck, den der Kärcher erzeugt, demdas Strahlrohr für den Aufsatz dementsprechend standhalten muss.

Das heisst allerdings auch, dass ich als bisheriger Nutzer des Einsteiger-Modells K2 erst einmal aufrüsten muss. Deshalb teste ich den neuen Eco-Booster mit dem K4. Damit ist ein Druck von bis zu 130 bar möglich. Die kleineren Modelle sind mit maximal 110 bar offensichtlich zu schwach auf der Brust – oder es ist ein cleverer Trick von Kärcher für ein Upselling.

Das Eco-Booster-Set besteht aus zwei Teilen: einem Strahlrohr und dem Aufsatz selbst. Ich kann das Strahlrohr wie jedes andere durch Drehen fest am Gerät montieren. Über Drücken und Drehen kann ich ihn wieder entfernen. Das ist der gewohnte Kärcher-Komfort beim Wechseln von Aufsätzen.

Der Wasserstrahl kommt als breite Linie

Der Unterschied sitzt vorne auf dem Strahlrohr. Es ist ein knapp 23 Zentimeter langer und vorne elf Zentimeter breiter Aufsatz aus Kunststoff. Optisch erinnert er an eine sehr flache Staubsaugerbürste. Nur, dass hier nichts angesaugt wird, sondern eben Wasser herausspritzt. Das Wasser kommt unter Druck über das Strahlrohr in den Aufsatz. Und weil sich innen der Kanal bis zum schlitzförmigen Ausgang verengt, entsteht ein flacher Strahl. Das Wasser kommt quasi als relativ breite Linie – abhängig von der Entfernung zum Schmutzobjekt – heraus.

Hier gerät der Eco-Booster-Aufsatz an seine Grenzen: festgebackener Schmutz auf dem Glasdach des Wintergartens.
Hier gerät der Eco-Booster-Aufsatz an seine Grenzen: festgebackener Schmutz auf dem Glasdach des Wintergartens.
Quelle: Martin Jungfer
Deshalb nutze ich hier die Möglichkeit, den Eco-Booster-Aufsatz abzunehmen und bearbeite die Flecken mit dem Punktstrahl.
Deshalb nutze ich hier die Möglichkeit, den Eco-Booster-Aufsatz abzunehmen und bearbeite die Flecken mit dem Punktstrahl.
Quelle: Martin Jungfer

Ich teste den Aufsatz zunächst auf dem Glasdach des Wintergartens. Hier haben sich über die vergangenen Monate Sahara-Staub, Blätter, Tannennadeln und anderer Dreck festgesetzt. Zu fest, als dass K4 und Eco-Booster-Düse alles restlos entfernen würden. Ich muss schon sehr nah ran an die Flecken. Dadurch wird der Strahl aber auch wieder schmaler. Aber Kärcher hat hier mitgedacht: Ich kann den Eco-Booster-Aufsatz vom Strahlrohr nehmen und mit einem Punktstrahl arbeiten.

Der zweite Test ist das Garagentor. Dafür ist laut Kärcher der Eco-Booster wie gemacht. Denn im Vergleich zu einer Punktstrahldüse arbeitet er etwas feinfühliger und schont das Material. Passt, denn ich will das Garagentor ja nicht von seiner Farbe befreien, sondern lediglich vom Staub. Es funktioniert hier wie gewünscht. Vor allem bin ich deutlich schneller als mit den alternativen Strahlern.

Perfektes Gelände für den Eco-Booster-Aufsatz: das Garagentor.
Perfektes Gelände für den Eco-Booster-Aufsatz: das Garagentor.
Quelle: Martin Jungfer

Im dritten Test tritt der Eco-Booster-Aufsatz gegen die Abdeckung unserer Grillschale an. Die ist aus massivem Edelstahl. Hier muss ich keine Angst haben, das Material zu schädigen und kann deshalb auch sehr nah herangehen.

Die Abdeckung des Grills, bevor ich sie mit dem Eco-Booster von Kärcher bearbeitet habe.
Die Abdeckung des Grills, bevor ich sie mit dem Eco-Booster von Kärcher bearbeitet habe.
Quelle: Martin Jungfer

Eine Hälfte des runden Deckels bearbeite ich mit der Punktstrahldüse, die andere mit dem Eco-Booster. Sauber wird beides, aber mit dem Eco-Booster bin ich schneller. Ich kann den flachen Strahl leicht schräg auftreffen lassen. Damit kann ich – wie bei einem Textmarker – unterschiedliche Strichstärken erreichen. Das gefällt mir als Büromensch natürlich. Richtig dreckige Stellen bearbeite ich mit dem Rand des Strahls, bei leichteren Verschmutzungen nutze ich die ganze Breite.

Nach dem Test sehe ich plötzlich überall Flächen, die ich noch kärchern könnte, vom Auto bis zur Hauswand. Nur der nächste Regenschauer kann mich jetzt wohl noch aufhalten.

Looks like fun! Und ist es auch. Glatte Flächen lassen sich mit dem Eco-Booster gründlich und schnell reinigen.
Looks like fun! Und ist es auch. Glatte Flächen lassen sich mit dem Eco-Booster gründlich und schnell reinigen.
Quelle: Martin Jungfer

Fazit

Mehr Fläche in gleicher Zeit

Der Eco-Booster ergänzt das Aufsatz-Sortiment meines Kärchers sinnvoll. Ich schaffe mehr Fläche in gleicher Zeit, ohne dass ich dabei mehr Wasser verbrauche. Die 50 Prozent mehr Effizienz, die Kärcher selbst angibt, halte ich jedoch für etwas zu optimistisch. Bei einer Leistung von um die 2000 Watt ist allerdings jede Minute relevant, wenn du den Stromverbrauch im Blick hast.

Pro

  • einfaches Aufsetzen und schneller Wechsel
  • breiter und das Material schonender Reinigungsstrahl
  • gute Reinigung von grossen und empfindlichen Flächen

Contra

  • Aufsatz-Strahlrohr-Kombi ist nur mit genau passendem Kärcher-Modell kompatibel
Titelbild: Martin Jungfer

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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