iPad Mini: Der Zwerg unter den iPads im Alltagstest
Nachdem Apple einige Neuerungen unter seine iPad-Familie gemischt hat, geht das iPad Mini in der Masse etwas unter. Das unscheinbare Tablet soll mich für ein paar Tage begleiten und zeigen, warum es trotzdem seine Berechtigung hat.
Über das iPad Mini 2021 habe ich bisher kaum nachgedacht. Weshalb auch? Für die kleinen Dinge des Alltags besitze ich ein Smartphone und für die grösseren benutze ich ein Tablet mit 11 Zoll – oder gleich mein Notebook. Aber als mir das kleine Ding in die Hand gedrückt wird, bin ich unerwartet entzückt. Es hat etwa das gleiche Format wie meine Agenda. Und mein Skizzenbuch. Was kann ich mit dem kleinen Ding alles anstellen?
Mini-Format
Das iPad Mini ist ein Tablet, das noch ein Tablet ist und nicht versucht, ein Notebook zu ersetzen. Es ist grösser als ein Smartphone und liegt trotzdem gut in der Hand. Das iPad hat mit 8,3 Zoll etwa das Format eines Taschenbuchs – und ist nur 6 Millimeter dick. Der Apple A15 Bionic Prozessor, der auch im iPhone 14 und 14 Plus steckt, bietet mehr als genug Leistung. Die schwebende Touchscreen-Tastatur kann ich mit meinen kleinen Händen gut einhändig bedienen. Du kannst nach Bedarf auch auf das breitere Tastaturformat wechseln. Für mich ist diese aber leider auch beidhändig nicht ganz erreichbar.
Ein Hoch auf den Minimalismus
Ich lasse mein Skizzenbuch und mein Lesebuch zuhause. Das iPad Mini kann beide Rollen übernehmen. Oh, und wenn ich gerade schon dabei bin, als meine Agenda nutze ich es auch. Schliesslich hat das kleine Tablet die gleiche Grösse wie alle genannten Bücher, die ich damit ersetze. Den kompatiblen Apple Pencil der zweiten Generation brauche ich allerdings zusätzlich. Mein handgeschriebenes Bullet Journal hat im Vergleich zum iPad Doppelseiten, ist dafür aber weniger flexibel, wenn ich Termine und Notizen herumschieben muss.
Die Akkulaufzeit ist auf gleichem Niveau wie bei seinen grösseren Geschwister und beträgt zirka zehn Stunden. Wenn ich das Mini als Ersatz für meine drei Bücher verwende, darf der Tag also nicht zu lange ausfallen. Das finde ich generell mühsam.
Mini-Konsole
Die Leistung des iPad Mini reicht auch zum Zocken. Entgegen seiner grossen Brüder und Schwestern liegt es beim Spielen gut in meiner Hand und wird mir mit seinem Gewicht von 300 Gramm auch nach längerer Zeit nicht zu schwer. Spiele wie Mario Kart und Diablo Immortal bereiten auf dieser Displaygrösse eindeutig mehr Vergnügen als auf einem Smartphone.
Mini-Workouts
Oder auch «Tabata». Das 4-Minuten-Workout soll deinen Kreislauf anregen. Mit dem kleinen Tablet kann ich mir rasch eines der zahlreichen Videos auf Youtube reinziehen – in angenehmer Grösse. Das Mini ist genug laut, um mein Gehüpfe und den Asthma-Anfall beim Training zu übertönen. Zum Glück ist bald Weihnachten und ich kann statt zu trainieren Guetzli naschen. Das Tablet zeigt mir sicher ein paar leckere Rezepte.
Kein Mini-Preis
Hat das iPad Mini 2021 auch den kleinsten Preis? Das hätte ich gerne bejaht. Leider ist das nicht der Fall. Das Schmuckstück kostet mindestens 500 Franken oder 600 Euro. Der Apple-Pencil kommt ebenfalls obendrauf. Und die Hülle.
Mit etwas über 300 Franken wäre das reguläre iPad 2021 wesentlich günstiger. Dieses ist technisch aber nicht so gut ausgestattet und der Handlichkeits-Bonus fällt weg.
Fazit: klein, aber oho!
Gute Hardware auf kleinstem Raum: Das iPad Mini steht seinen grossen Geschwistern in nichts nach und überbietet sie in Sachen Handlichkeit. Wenn dir ein anderes Tablet zu gross ist, um es überall mitzuschleppen, dein Smartphone aber zu klein für deine tägliche Unterhaltung, ist das Mini eine gute Wahl.
Der Akku hält allerdings keine langen Tage aus, das sollte dir bewusst sein. Der Gesamtpreis holt mich zudem ziemlich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Und damit auch zurück zu meinen Skizzen- und Notizbüchern.
Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.