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Windows 11: Erste Screenshots aufgetaucht
von Jan Johannsen
Das nächste Windows heißt Windows 11. Microsoft hat sein neues Betriebssystem per Livestream vorgestellt. Es gibt ein neues Design, neue Funktionen sowie Android-Apps. Besser und schneller soll es natürlich auch werden, aber einige Fragen bleiben vorerst unbeantwortet.
Welche Voraussetzungen die Hardware erfüllen muss, hat Microsoft noch nicht verraten. Aber Ende 2021 soll Windows 11 auf neuen PCs verfügbar sein. «Berechtigte Windows-10-PCs» sollen sich kostenlos updaten lassen. Im Rahmen des Windows-Insider-Programms soll bereits in der nächsten Woche ein früher Build des neuen Betriebssystems einem größeren Personenkreis zum Testen zur Verfügung stehen.
Das neue Design von Windows 11 war schon vorab durchgesickert. Die zentrierte Taskbar und das Startmenü in der Mitte des Bildschirms haben sich bestätigt. Das gilt auch für die abgerundeten Ecken der Fenster und des neuen Logos sowie für das luftigere Design. Dazu kommen neue Farben und ein Dark Mode darf auch nicht fehlen.
Ebenfalls neu sind Widgets. Dabei handelt es sich um einen personalisierten Feed aus verschiedenen Informationsquellen, die du auswählst. Salopp gesagt, siehst du hier alle Infos, für die du sonst dein Smartphone in die Hand nehmen würdest. Vom Wetter, über Sportergebnisse und Aktien bis zu Nachrichten.
Anders als Kollege Philipp Rüegg es sich wünscht, stirbt der Desktop mit Windows 11 aber nicht. Stattdessen multipliziert er sich. Du kannst unterschiedliche Desktops für verschiedene Anlässe einrichten. Dann siehst du beispielsweise beim Arbeiten andere Programme und einen anderen Hintergrund als beim Zocken.
Das Versprechen, dass Windows 11 alles besser und schneller macht, darf nicht fehlen. Aber angesichts der doch sehr unterschiedlich ausgestatteten Computer, auf denen das Betriebssystem läuft, bleibt Microsoft genaue Angaben schuldig. Es heißt nur Windows 11 starte schneller, Windows Hello arbeite schneller und Windows 11 verbrauche weniger Energie – und verlängere dadurch Akkulaufzeiten.
Außerdem sollen Windows-Updates in Zukunft 40 Prozent kleiner sein und dezent im Hintergrund geladen werden. Zudem sei Windows 11 das bisher sicherste Windows. Warum? Das wurde noch nicht erklärt.
Snap heißt die Funktion, mit der du unter Windows bereits zwei Programme jeweils auf einer Hälfte des Bildschirms fixierst – oder vier Programme auf jeweils einem Viertel. Diese wird mit Snap Groups erweitert. Bei Windows 11 stehen verschiedene Layouts zur Fixierung von Programmen zur Auswahl.
Nutzt du Snap Groups von einem Notebook aus auf einem externen Monitor, merkt sich Windows 11 die geöffneten Programme beziehungsweise Gruppierungen, wenn du die Verbindung trennst. Sobald du den Bildschirm wieder anschließt, kommen sie zurück – und das ohne zwischendurch auf dem Notebook-Display zu stören.
Microsoft integriert Teams direkt in Windows 11. Das Chat- und Videocall-Tool wird damit von einem eigenständigen Programm zu einem festen Bestandteil des Betriebssystems. Das wird unter anderem dadurch deutlich, dass du über das Popup des Taskbar-Symbols chatten und Videocalls starten und nicht mehr nur zum Programm wechseln kannst. Sogar Stummschalten oder Bildschirmteilen sind künftig direkt über die Taskleiste möglich.
Bei der Bedienung ändert sich ebenfalls einiges. So bleibt zum Beispiel die Oberfläche unverändert, wenn du bei einem 2-in-1-Gerät, wie einem Surface Pro, die Tastatur abnimmst. Apropos Tastatur, die Touch-Version hat Microsoft überarbeitet. Sie ist bei Windows 11 kleiner und erinnert von ihren Funktionen her sehr an die Tastaturen von Smartphones. Dazu kommen noch eine verbesserte Gestensteuerung sowie ein ausgebauter Support von Eingabestiften. Und mit der Stimmerkennung diktierst du Texte und erteilst Anweisungen. Welche Sprachen außer Englisch dabei unterstützt werden, blieb vorerst unklar.
Der Microsoft Store wurde komplett überarbeitet. Das macht sich offensichtlich im Design bemerkbar, aber auch die Suche soll verbessert worden sein und dich schneller zu den Programmen, aber auch Filmen und Serien, führen, die du suchst.
Eine kleine Überraschung, mit großen Auswirkungen, ist die Ankündigung, dass Android-Apps – über den Amazon App Store – in den Microsoft Store kommen und sich unter Windows 11 installieren und nutzen lassen. Das wird besonders bei Apps spannend, die bisher nur auf Smartphones nutzbar waren.
Entwickler*innen ködert Microsoft damit, dass sich viele verschiedene Arten von Dateitypen über den Store verkaufen lassen und dass sie 100 Prozent der Einnahmen behalten, wenn sie eigene Abrechnungstools nutzen. Die Konkurrenz behält 15 bis 30 Prozent ein.
Auch für Spiele soll Windows 11 Vorteile bringen. So kommt mit dem Betriebssystem Auto-HDR von der Xbox auf den PC und soll dort Spiele aufhübschen. Außerdem will Microsoft mit der Direct Storage API die Ladezeiten verkürzen. Und durch die Integration von XBox Cloud Gaming wird die Hardware-Ausstattung deines Rechners fürs Zocken unwichtiger. Jenseits der Abo-Dienste lassen sich aber auch weiterhin Spiele in der Xbox-App kaufen.
Bis Windows 11 final auf deinen Rechner kommt, vergehen noch einige Monate. Ein Release-Datum für das neue Betriebssystem nennt Microsoft bisher nicht. Nur «Ende des Jahres» wird genannt. Dabei wäre der 11.11. der perfekte Tag.
Inzwischen ist auch bekannt, was dein Rechner können muss, damit Windows 11 auf ihm läuft.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de.