Mit dem Mate 70 verabschiedet sich Huawei von Android
Huawei hat in China die Mate 70-Serie vorgestellt und macht damit den letzten Schritt weg von Android. Es sind die ersten Smartphones des Herstellers mit einem neuen Betriebssystem, das nicht mehr mit Android-Apps kompatibel ist.
Seit 2019 steht Huawei auf der Boykott-Liste der US-Regierung. Deswegen darf der chinesische Hersteller keine Google-Dienste mehr nutzen oder Snapdragon-Chips in seinen Smartphones verbauen. Mit dem hauseigenen Ersatz-Betriebssystem HarmonyOS konnte man aber weiterhin Android-Apps installieren. Das ändert sich nun mit dem Mate 70 und HarmonyOS Next.
Neustart mit weniger Apps
2020 stritt Huawei sich mit Apple und Samsung darum, wer die meisten Smartphones verkauft. Davon ist der Hersteller in Europa inzwischen weit entfernt. Auf dem heimischen Markt sieht es dagegen deutlich besser aus. Entsprechend verwundert es auch nicht, dass neue Smartphones zuerst dort und nicht mehr gleichzeitig global vorgestellt werden. Außerdem richtet sich die Ausstattung immer mehr nach den Interessen der Käufer und Käuferinnen in China.
Dadurch dürfte die Entscheidung, das mühsam aufgebaute App-Angebot der «AppGallery», erneut zu reduzieren, etwas leichter gefallen sein. Beim Mate 70 lässt Huawei den Leuten die Wahl zwischen dem alten HarmonyOS 4.3 und dem neuen HarmonyOS Next. Ersteres ist noch mit Android-Apps kompatibel, die Next-Variante nicht. Für letztere sollen zum Start nur 15.000 Apps zur Auswahl stehen. Huawei will diese Zahl in den kommenden Monaten auf 100.000 erhöhen. Das sind immer noch deutlich weniger als in der alten AppGallery, die bereits 2022 über 220.000 Apps anbot.
Zusätzlich verkündete Huawei, dass ab 2025 auf allen neuen Smartphones und Tablets nur noch HarmonyOS Next installiert werden soll. Bisher hat der Hersteller das Mate 70 noch nicht für Europa vorgestellt und macht deswegen auch noch keine Angaben dazu, wie die Software-Pläne hierzulande aussehen.
Vier Varianten eines Smartphones
Für China hat Huawei vier Varianten des Mate 70 vorgestellt. Die Basis-Version verfügt über ein 6,7 Zoll großes Display und einen 5300-mAh-Akku. Das Kamera-Setup besteht aus einer Hauptkamera (50 Megapixel), einer Ultraweitwinkelkamera (40 Megapixel), einer Periskop-Telekamera (12 Megapixel) und einer Frontkamera mit 13 Megapixeln.
Das Mate 70 Pro erhält als Upgrade eine 48-Megapixel-Periskop-Telekamera, Wi-Fi 7, 5G und kann sich mit Satelliten verbinden. Zusätzlich lädt es seinen Akku auch noch etwas schneller. Beim Mate 70 Pro Plus verbessern sich die Sensoren von Tele- und Ultraweitwinkelkamera und das Basismodell verfügt über 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und 512 Gigabyte Speicherplatz. Die anderen zwei Modelle starten mit 12 und 256 Gigabyte. Das Mate 70 RS ist eine edlere Variante des Pro Plus, bei dem Huawei unter anderem Titan als Gehäusematerial verwendet.
Zu den verbauten Chipsätzen macht Huawei keine Angaben. Zuletzt hat der Hersteller aber hauseigene Kirin-Modelle verwendet. Ebenso ist derzeit unklar, welche Varianten in Europa auf den Markt kommen. Zuletzt war die Auswahl hier immer kleiner als in China.
Mate X6: Das nächste dünne Falt-Smartphone
Zusätzlich zur Mate 70-Serie hat Huawei noch ein neues Falt-Smartphone vorgestellt. Das Mate X6 ist vergleichsweisedünn. Zusammengeklappt ist es nur 9,85 Millimeter dick, aufgeklappt sogar nur 4,6 Millimeter. Trotzdem findet in dem Gehäuse ein 5110 mAh großer Akku und insgesamt fünf Kameras Platz.
Zwei Selfiekameras mit je 8 Megapixel befinden sich in den 6,45 (innen) und 7,93 Zoll (außen) großen Displays. Auf der Rückseite befinden sich eine 50-Megapixel-Hauptkamera, eine 48-Megapixel-Periskop-Telekamera und eine 40-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera. Die Speicherausstattung des Mate X6 startet bei 12 Gigabyte Arbeitsspeicher und 512 Gigabyte Speicherplatz.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.