Netgear-Mesh im Wi-Fi-Speedtest: Orbi RBKE963 (Wi-Fi 6E)
Produkttest

Netgear-Mesh im Wi-Fi-Speedtest: Orbi RBKE963 (Wi-Fi 6E)

Martin Jud
1/3/2023

Zum ersten Mal teste ich ein Wi-Fi 6E fähiges Mesh-System. Das Netgear Orbi RBKE963 überrascht mit seiner 6-Gigahertz-Leistung. Obschon ich es anderes erwartet habe, deckt das neue Frequenzband die gesamte Wohnung ab.

In der Theorie bietet ein 5-Gigahertz-Frequenzband eine grössere Abdeckung als eines im 6-Gigahertz-Bereich. Da ich bisher nur Erfahrungen mit 2,4 und 5 Gigahertz (GHz) habe, überrascht mich dieser Test. Denn die Regel trifft nicht auf Netgears Orbi-Mesh RBKE963 mit Wi-Fi 6E zu. Beim Vermessen des neuen WLAN ist die Abdeckung mit 6 GHz besser als mit 5 GHz. Trotzdem bieten auch 5 und 2,4 GHz eine top Signalabdeckung. Beim reinen Datendurchsatz muss sich das System jedoch der Konkurrenz geschlagen geben.

Das folgende Dreierpack, bestehend aus Router und zwei Satelliten, habe ich von Netgear erhalten. Nebst in Weiss gibt es das Mesh-System auch in Schwarz.

Netgear Orbi RBKE963 - 3er Pack
EUR2095,82

Netgear Orbi RBKE963 - 3er Pack

Netgear Orbi RBKE963 - 3er Pack
Router
EUR2095,82

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Wichtig zu wissen: Dieses Mesh-System gibt es (noch) nicht im Zweierpack. Ich werde in meinem Test dennoch nur den Router und einen Satelliten einsetzen. Meine Wohnung verfügt über zwei Stockwerke mit insgesamt rund 140 Quadratmetern. Normalerweise reicht ein Gerät pro Stockwerk aus. Nutze ich nur zwei Geräte, kann ich ausserdem die Resultate mit früheren und künftigen Tests vergleichen.

Hardware, noch mehr Hardware und Features

Da ich zum ersten Mal ein WLAN mit 6 GHz teste, habe ich vor dem Test neue Netzwerkgeräte besorgt. Bisher nutzte ich mein Synology-NAS und einen Laptop, um die Geschwindigkeit zu ermitteln. Doch mein NAS hat nur Gigabit-LAN-Anschlüsse. Daher nutze ich per sofort einen aktuellen Desktop-Computer mit genügend schneller SSD. Eine 10-Gigabit-PCI-Express-Ethernet-Karte von TP-Link sorgt darin für die schnelle Anbindung ans Netzwerk. Weiter nutze ich je nach Test einen 10-Gigabit-Switch von Qnap. Somit ist mein Zuhause nun für 2,5-Gigabit wie auch 10-Gigabit-LAN-Verbindungen gerüstet.

10 Gigabit WAN, 2,5 Gigabit LAN und dreimal Gigabit LAN
10 Gigabit WAN, 2,5 Gigabit LAN und dreimal Gigabit LAN
Quelle: Martin Jud

Der Router und die Satelliten des Netgear-Mesh sind mit 27,9 Zentimetern Höhe vergleichsweise gross und mit 1,4 Kilogramm schwer. Kein Wunder, denn darin stecken jeweils zwölf Antennen. Der Router verfügt über einen einzelnen 10-Gigabit-WAN-Anschluss, einen 2,5-Gigabit-LAN-Anschluss und drei Gigabit-LAN-Anschlüsse. Im normalen Betrieb wird das Modem an den 10-Gigabit-Port gehängt. Da ich nur über Gigabit-Internet verfüge und meinen Computer bei den Tests miteinbeziehe, mache ich kurzerhand aus dem WAN- einen LAN-Anschluss – also aus dem Internet- einen Netzwerkanschluss: Das erreiche ich, indem ich den Router während den Geschwindigkeitstests anstelle im Router-Modus im Access-Point-Modus laufen lasse.

Das geht nur, wenn ich ein weiteres Gerät als DHCP-Server nutze, damit meine Netzwerkgeräte weiterhin eine IP erhalten. In meinem Fall könnte das mein Modem (UPC Giga Connect Box) übernehmen. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass dieses selten mal herumzickt und den Ping um einige Millisekunden in die Höhe treibt. Daher verwende ich während den Geschwindigkeitsmessungen zusätzlich eine Fritz!Box 4060 mit deaktiviertem WLAN. Für alle anderen Tests nutze ich den Netgear-Router im Router-Modus und hänge ihn direkt ans Modem.

Im Detail bietet Netgears Mesh-System laut Datenblatt folgende Spezifikationen:

Orbi WiFi 6E-Router
(RBRE960B)
Orbi WiFi 6E-Satelliten
(RBSE960B)
CPU, RAM, Speicher:Quad-Core 2,2 GHz CPU, 1 GB RAM, 512 MB NAND FlashQuad-Core 2,2 GHz CPU, 1 GB RAM, 512 MB NAND Flash
Ports:1 × RJ45 10 Gigabit WAN, 1 × RJ45 2,5 Gigabit LAN, 3 × RJ45 Gigabit LAN1 × RJ45 2,5 Gigabit LAN, 3 × RJ45 Gigabit LAN
Anzahl Antennen:1212
Anzahl Spatial Streams:4 (4×4 MU-MIMO)4 (4×4 MU-MIMO)
2,4 GHz Standards:IEEE 802.11ax/n/g/bIEEE 802.11ax/n/g/b
5 GHz Standards:IEEE 802.11ax/ac/n/aIEEE 802.11ax/ac/n/a
6 GHz Standards:IEEE 802.11axIEEE 802.11ax
2,4 GHz Brutto-Speed:bis 1200 Mbpsbis 1200 Mbps
5 GHz Brutto-Speed:bis 2400 Mbpsbis 2400 Mbps
5 GHz Backhaul
Brutto-Speed:
bis 2400 Mbpsbis 2400 Mbps
6 GHz Brutto-Speed:bis 4800 Mbpsbis 2400 Mbps
Betriebsarten:(Mesh-) Router, Access PointMesh-Repeater
Verschlüsselung und Sicherheit:WPA3-Personal, WPA2-PSK, WPA-PSK für IoT-Netzwerk, Firewall, optionaler Cloud-Netzwerkschutz «Netgear Armor» sowie «Netgear Smart Parental Controls» (kostet nach erstem Monat) und mehrWPA3-Personal, WPA2-PSK, WPA-PSK für IoT-Netzwerk und mehr
Features:Mesh-WLAN-Router nach Wi-Fi-6E-Standard, Quad-Band, Beamforming, 4x4 MU-MIMO, OFDMA, Gastnetzwerk, Option für dediziertes 6-GHz-Netzwerk sowie dediziertes IoT-Netzwerk und mehrMesh-WLAN-Satellit nach Wi-Fi-6E-Standard, Quad-Band, Beamforming, 4x4 MU-MIMO, OFDMA und mehr
Bedienung:Sync- und Reset-TasteSync- und Reset-Taste
Dimensionen:19,1 × 27,9 × 8,4 cm, 1,4 kg19,1 × 27,9 × 8,4 cm, 1,4 kg

Normalerweise wird bei einem Mesh-System die Verbindung zwischen Router und Satelliten – Backhaul genannt – über Funk hergestellt. Bei diesem System passiert das über ein zweites Frequenzband im 5-Gigahertz-Bereich. Was optional auch möglich ist: Du kannst diese Verbindung bedarfsweise mit einem Netzwerkkabel über zwei 2,5-Gigabit-Anschlüsse herstellen. In diesem Test gehe ich jedoch nicht weiter auf das Ethernet-Backhaul ein. Eine Anleitung dazu findest du auf der Website von Netgear.

Inbetriebnahme: Wohnungsgrundriss und Router-Standort

Die Inbetriebnahme des Mesh erfolgt am einfachsten mit der Orbi App und einem Smartphone. Sie ist, wie ich es auch von anderen Herstellern kenne, simpel und in wenigen Minuten erledigt. Danach nehme ich die Feineinstellungen über die Weboberfläche des Routers am Desktop-Rechner vor. Die erreiche ich, indem ich die Router-IP im Browser aufrufe oder über den myNetgear-Account unter https://orbilogin.com.

Den Router und den Satelliten stelle ich in meiner Wohnung an den gleichen Stellen auf, wo auch bei meinen bisherigen Mesh-Wi-Fi-Speedtests entsprechende Geräte standen. Der Router steht im oberen Dachgeschoss der 140-m²-Maisonette beim zentralsten Kabelanschluss. Den Satelliten platziere ich im Stock darunter im Eingangsbereich. Dort wird im unteren Geschoss vom Gerät darüber die beste Signalstärke geboten – beziehungsweise das stärkste Funk-Backhaul zwischen den Nodes ermöglicht. Das Signal muss sich seinen Weg durch Bodenheizung und Stahlbeton bahnen.

Das untere Dachgeschoss. Wi-Fi-Symbol in Blau: Standort Satellit
Das untere Dachgeschoss. Wi-Fi-Symbol in Blau: Standort Satellit
Quelle: Martin Jud
Das obere Dachgeschoss. Wi-Fi-Symbol in Grün: Standort Router
Das obere Dachgeschoss. Wi-Fi-Symbol in Grün: Standort Router
Quelle: Martin Jud

Geschwindigkeit, Ping und Signalstärke pro Zimmer

Bevor ich mich ans Testen des neuen WLAN mache, teste ich die Router-Ports. Dazu hängt mein Desktop-Computer mit 10-Gigabit-Anschluss am 10-Gigabit-Port des Routers. Ein zweiter PC, der ebenfalls einen 10-Gigabit-Anschluss hat, befindet sich am 2,5-Gigabit-Anschluss des Routers. Beim Testen messe ich Spitzenwerte von 1880 Megabit pro Sekunde (Mbps) – also 235 Megabyte pro Sekunde. Wie schnell das im Vergleich zu Konkurrenzprodukten ist, kann ich aufgrund mangelnder Erfahrung nicht sagen.

Mit den Gigabit-Anschlüssen komme ich auf rund 940 Megabit pro Sekunde. Das entspricht der Netto-Höchstgeschwindigkeit eines Gigabit-Anschlusses. Beim Ping messe ich mit Kabelverbindung jeweils eine Millisekunde.

Meine WLAN-Messungen nehme ich mit einem Wi-Fi 6E fähigen Laptop von Lenovo vor. Dieser verfügt über zwei Antennen und kann somit in Theorie die Hälfte der in den Router-Spezifikationen angegebenen Brutto-Spitzenwerte erreichen (2×2 MU-MIMO anstelle 4×4 MU-MIMO). Laptops mit mehr als zwei Antennen sind mir bisher nicht begegnet. Bei Smartphones ist sogar meistens nur eine Antenne gängig.

Beim Testen des neuen Mesh-Systems verwende ich zur Ermittlung der Signalstärke die Software «NetSpot». Die weiter unten gezeigten Signalpegel-Heatmaps entstammen ebenfalls dieser Software. Um die Latenz zu messen, pinge ich meinen Desktop-PC an. Die Download-Geschwindigkeit ermittle ich, indem ich vom PC herunterlade. Sämtliche Messungen nehme ich wie immer an den gleichen 37 Punkten der Wohnung vor. Sie sind auf den Visualisierungen weiter unten ersichtlich.

Ergebnisse

Das Netgear Mesh schneidet wie folgt ab:

Standort6-GHz-Frequenzband
Geschwindigkeit / Ping / Signalstärke
5-GHz-Frequenzband
Geschwindigkeit / Ping / Signalstärke
2,4-GHz-Frequenzband
Geschwindigkeit / Ping / Signalstärke
Entrée581,95 Mbps / 5 ms / -29 dBm576,75 Mbps / 7 ms / -40 dBm110,51 Mbps / 6 ms / -26 dBm
Wohnzimmer514,07 Mbps / 6 ms / -43 dBm527,42 Mbps / 9 ms / -56 dBm105,34 Mbps / 7 ms / -43 dBm
Essbereich505,58 Mbps / 6 ms / -46 dBm549,05 Mbps / 8 ms / -50 dBm98,48 Mbps / 8 ms / -48 dBm
Küche509,46 Mbps / 6 ms / -45 dBm556,51 Mbps / 8 ms / -49 dBm108,71 Mbps / 7 ms / -42 dBm
Balkon207,21 Mbps / 10 ms / -64 dBm218,90 Mbps / 14 ms / -68 dBm69,82 Mbps / 12 ms / -61 dBm
Zimmer 1522,88 Mbps / 6 ms / -43 dBm546,18 Mbps / 9 ms / -49 dBm106,11 Mbps / 7 ms / -42 dBm
Bad529,26 Mbps / 6 ms / -42 dBm527,37 Mbps / 9 ms / -54 dBm107,77 Mbps / 7 ms / -42 dBm
Flur773,10 Mbps / 3 ms / -42 dBm521,78 Mbps / 6 ms / -59 dBm108,45 Mbps / 4 ms / -43 dBm
Zimmer 2559,67 Mbps / 5 ms / -55 dBm362,46 Mbps / 11 ms / -68 dBm89,21 Mbps / 6 ms / -55 dBm
Zimmer 3856,19 Mbps / 2 ms / -33 dBm814,85 Mbps / 4 ms / -49 dBm112,92 Mbps / 3 ms / -31 dBm
Zimmer 4795,88 Mbps / 3 ms / -40 dBm768,67 Mbps / 5 ms / -51 dBm109,55 Mbps / 3 ms / -39 dBm
Dusche/WC768,32 Mbps / 3 ms / -45 dBm543,58 Mbps / 6 ms / -58 dBm108,12 Mbps / 4 ms / -41 dBm
Ø 1. Geschoss481,49 Mbps / 6 ms / -44 dBm500,31 Mbps / 9 ms / -54 dBm100,96 Mbps / 8 ms / -43 dBm
Ø 2. Geschoss750,63 Mbps / 3 ms / -43 dBm602,27 Mbps / 6 ms / -57 dBm105,65 Mbps / 4 ms / -42 dBm
Ø Wohnung593,63 Mbps / 5 ms / -44 dBm542,79 Mbps / 8 ms / -54 dBm102,92 Mbps / 6 ms / -43 dBm

Absolut erstaunlich ist für mich, wie stark das Mesh bei 6 GHz performt. Dank einer starken Funkleistung kann ich damit die gesamte Wohnung abdecken. Ich hätte erwartet, dass es im Essbereich, im Wohnzimmer und auf dem Balkon schlechter als 5 GHz performen würde. Doch das ist nicht der Fall. Nur bei Zimmer 2 wird es beim Datendurchsatz klar von 5 GHz überholt.

Was mich sehr zufrieden stimmt, ist die Anbindung vom oberen zum unteren Stockwerk. Das System schleust bis 581,95 Mbps durch, obschon die Decke massiv ist und auch eine Bodenheizung dazwischen steckt. Die höchst gemessene Raumgeschwindigkeit beträgt direkt beim Router 856,19 Mbps.

Auf die gesamte Wohnung gesehen schneidet 6 GHz mit durchschnittlich 593,63 Mbps am besten ab. Das ist die dritthöchste Geschwindigkeit, die ich je mit einem Mesh erreicht habe. Aber auch das 5-Gigahertz-Frequenzband braucht sich nicht zu verstecken und kommt auf 542,79 Mbps. Bei 2,4 GHz ist die Signalabdeckung – wie bei 6 GHz – so gut wie mit noch keinem anderen System. Allerdings ist der Datendurchsatz mit 102,92 Mbps der niedrigste Wert, den ich je gemessen habe. Macht nichts, da ich diese Frequenz primär für meinen Staubsaugerroboter und andere IoT-Geräte nutze. Da reicht das locker.

Mit Blick auf die Latenz stelle ich fest, dass beim 5-GHz-Frequenzband diese mit durchschnittlich acht Millisekunden so hoch ist, wie noch nie. Daher sollte fürs Gaming bei diesem System in allen Räumen auf 6 GHz gesetzt werden. Im gleichen Raum wie der Router sind damit zwei Millisekunden, und in der gesamten Wohnung im Schnitt fünf Millisekunden, Latenz möglich. Bei 2,4 GHz liegt der Ping bei sechs Millisekunden.

Visualisierung der 6-GHz-WLAN-Abdeckung

Die Signalstärke wird in Dezibel Milliwatt (dBm) gemessen. Sehr gute Werte entsprechen -35 bis -50 dBm – gute bis -60 dBm. Ab -70 dBm wird es für viele Geräte kritisch und unter -80 dBm ist meist keine Verbindung mehr möglich.

Bei den folgenden Heatmaps ist die Signalabdeckung farblich visualisiert: Überall, wo es Richtung Blau geht, ist das Funksignal schlecht. Bei Türkis bricht der Datendurchsatz, wie etwa auf dem Balkon, bereits stark ein.

Wüsste ich nicht, dass es sich bei der folgenden Heatmap ums 6-Gigahertz-Frequenzband handelt, würde ich es rein visuell spontan einem 2,4 GHz zuordnen. Aber nein, es ist das 6 GHz und performt mit durchschnittlich -44 dBm besser als alle anderen Mesh-Systeme mit 5 und 2,4 GHz, die mir bisher untergekommen sind.

6-GHz-Signalpegel im unteren Dachgeschoss
6-GHz-Signalpegel im unteren Dachgeschoss
Quelle: Martin Jud (erstellt mit NetSpot)
6-GHz-Signalpegel im oberen Dachgeschoss
6-GHz-Signalpegel im oberen Dachgeschoss
Quelle: Martin Jud (erstellt mit NetSpot)

Visualisierung der 5-GHz-WLAN-Abdeckung

Die Signalstärke des 5-GHz-Frequenzbandes braucht sich auch nicht zu verstecken. Gleich gute Werte konnte ich bisher nur mit dem Linksys Velop AX4200 erreichen. Damit bin ich ebenso auf durchschnittlich -54 dBm gekommen.

5-GHz-Signalpegel im unteren Dachgeschoss
5-GHz-Signalpegel im unteren Dachgeschoss
Quelle: Martin Jud (erstellt mit NetSpot)
5-GHz-Signalpegel im oberen Dachgeschoss
5-GHz-Signalpegel im oberen Dachgeschoss
Quelle: Martin Jud (erstellt mit NetSpot)

Visualisierung der 2,4-GHz-WLAN-Abdeckung

Das stärkste je gemessene Funknetz in meiner Wohnung stellt mir Netgear bei 2,4 GHz zur Verfügung. Bisher lagen die besten 2,4-GHz-Werte der Konkurrenz bei im Schnitt -53 dBm. Mit dem Orbi-Mesh liegen -43 dBm drin. Ich denke, damit könnte ich locker die doppelte Quadratmeterzahl auf gleicher Ebene beliefern.

2,4-GHz-Signalpegel im unteren Dachgeschoss
2,4-GHz-Signalpegel im unteren Dachgeschoss
Quelle: Martin Jud (erstellt mit NetSpot)
2,4-GHz-Signalpegel im oberen Dachgeschoss
2,4-GHz-Signalpegel im oberen Dachgeschoss
Quelle: Martin Jud (erstellt mit NetSpot)

Vergleich zur Konkurrenz

Der Konkurrenzvergleich zeigt, dass es das Orbi RBKE963 beim Datendurchsatz weder mit 5 GHz noch mit 6 GHz zuoberst aufs Treppchen schafft. Doch sind die 40 und 90 Megabit Differenz zum Spitzenreiter von TP-Link verschmerzbar. Und würde ich die Tabelle nach Signalabdeckung ordnen, sähe die Welt anders aus – viele Megabit pro Sekunde sind nicht alles. Das gilt auch fürs 2,4-Gigahertz-Frequenzband, das ganz am Schluss eingeordnet ist.

5 und 6 GHz im Vergleich (nach Datendurchsatz geordnet):

Mesh-SystemØ Wohnung 5-, 6-GHz-Frequenzband
Geschwindigkeit / Ping / Signalstärke
TP-Link Mesh:
Deco X90 @ 5 GHz
(Wi-Fi 6, 2 Zugangspunkte)
631,31 Mbps / 5 ms / -55 dBm
Netgear Mesh:
Orbi AX6000 @ 5 GHz
(Wi-Fi 6, 2 Zugangspunkte)
629,64 Mbps / 5 ms / -58 dBm
Netgear Mesh:
Orbi RBKE963 @ 6 GHz
(Wi-Fi 6E, 2 Zugangspunkte)
593,63 Mbps / 5 ms / -44 dBm
AVM Mesh:
FRITZ!Box 4060 +
FRITZ!Repeater 6000 @ 5 GHz
(Wi-Fi 6, 2 Zugangspunkte)
561,52 Mbps / 7 ms / -56 dBm
Netgear Mesh:
Orbi RBKE963 @ 5 GHz
(Wi-Fi 6E, 2 Zugangspunkte)
542,79 Mbps / 8 ms / -54 dBm
Linksys Mesh:
Velop AX4200 @ 5 GHz
(Wi-Fi 6, 2 Zugangspunkte)
525,23 Mbps / 7 ms / -54 dBm
Swisscom Mesh:
Internet-Box 3 +
WLAN-Box 2 @ 5 GHz
(Wi-Fi 6, 2 Zugangspunkte)
482,14 Mbps / 3 ms / -55 dBm
Asus Mesh:
ZenWiFi AX6600 @ 5 GHz
(Wi-Fi 6, 2 Zugangspunkte)
467,36 Mbps / 3 ms / -57 dBm
Devolo Mesh:
Magic 2 WiFi 6 @ 5 GHz
(Wi-Fi 6, 3 Powerline-Zugangspunkte)
220,15 Mbps / 6 ms / -62 dBm
Devolo Mesh:
Mesh WiFi 2 @ 5 GHz
(Wi-Fi 5, 3 Powerline-Zugangspunkte)
214,44 Mbps / 6 ms / -60 dBm

Der 2,4-GHz-Vergleich (nach Datendurchsatz geordnet):

Mesh-SystemØ Wohnung 2,4-GHz-Frequenzband
Geschwindigkeit / Ping / Signalstärke
TP-Link Mesh:
Deco X90
(Wi-Fi 6, 2 Zugangspunkte)
255,72 Mbps / 5 ms / -53 dBm
Linksys Mesh:
Velop AX4200
(Wi-Fi 6, 2 Zugangspunkte)
150,82 Mbps / 7 ms / -59 dBm
Asus Mesh:
ZenWiFi AX6600
(Wi-Fi 6, 2 Zugangspunkte)
139,77 Mbps / 3 ms / -56 dBm
AVM Mesh:
FRITZ!Box 4060 +
FRITZ!Repeater 6000
(Wi-Fi 6, 2 Zugangspunkte)
131,57 Mbps / 11 ms / -53 dBm
Netgear Mesh:
Orbi AX6000
(Wi-Fi 6, 2 Zugangspunkte)
128,53 Mbps / 5 ms / -54 dBm
Devolo Mesh:
Magic 2 WiFi 6
(Wi-Fi 6, 3 Powerline-Zugangspunkte)
128,09 Mbps / 7 ms / -59 dBm
Devolo Mesh:
Mesh WiFi 2
(Wi-Fi 5, 3 Powerline-Zugangspunkte)
126,70 Mbps / 7 ms / -57 dBm
Swisscom Mesh:
Internet-Box 3 +
WLAN-Box 2
(Wi-Fi 6, 2 Zugangspunkte)
117,26 Mbps / 4 ms / -59 dBm
Netgear Mesh:
Orbi RBKE963
(Wi-Fi 6E, 2 Zugangspunkte)
102,92 Mbps / 6 ms / -43 dBm

Fazit: «Teuer», aber gut

Das Orbi RBKE963 ist das teuerste Mesh-System, dem ich mich jemals angenommen habe. Für mehr Geld gibt es aber auch mehr Antennen, einen schnellen 10-Gigabit-WAN-Port und den neuesten Wi-Fi-Standard. Ob es sein Geld wert ist, kann ich leider aufgrund noch fehlender Vergleiche zu anderen Wi-Fi-6E-Systemen nicht abschliessend beantworten. Doch macht es den Anschein, dass dem so ist. Denn die Signalstärken aller Frequenzbänder sind durchs Band besser oder gleich gut, wie bei früher vermessenen Mesh-Systemen. Dies erreicht Netgear mit den zwölf Antennen pro Gerät und einer starken Verbindung dazwischen, die durch ein zweites 5-Gigahertz-Frequenzband erreicht wird.

Im Vergleich zu Mesh-Systemen ohne die neuste Wi-Fi-Version bietet Wi-Fi 6E vor allem bei Nutzung vieler Endgeräte Vorteile. Die profitieren vom zusätzlichen Frequenzband. Allerdings bedeutet die neueste Technologie nicht automatisch mehr Datendurchsatz oder ein stärkeres Signal. Dies kommt alleine durch die verbaute Hardware zustande, die bei Netgear aufgrund der grossen Abdeckung einen soliden Eindruck macht.

Potenzial sehe ich bei Netgear, was die Ports angeht. Hier wünsche ich mir, wenn der WAN-Anschluss schon mit 10 Gigabit daherkommt, auch mindestens einen zusätzlichen 10-Gigabit-LAN-Port. Und vielleicht auch 2,5-Gigabit-Ports anstelle der Gigabit-Anschlüsse.

Freude an diesem Mesh-System dürften in erster Linie alle haben, die eine grössere Wohnung oder ein Haus mit vielen Endgeräten bewohnen. Für KMU könnte das System allenfalls auch interessant sein.

Titelfoto: Martin Jud

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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