Skullcandy Push Active
44 h, Kabelgebunden
«Hey Skullcandy, play» – mit diesen und neun weiteren Befehlen kannst du diesen Kopfhörer steuern. Das ist befremdlich, wenn du mit dem Zug zur Arbeit fährst, in anderen Situation hingegen sehr praktisch. Wann der Sprachassistent nützlich ist und was die Kopfhörer sonst noch können, erfährst du hier.
Ich kenne Skullcandy noch aus meiner Zeit aus den Freestyle-Parks in den Skigebieten und aus Videos. Damals, das müsste vor ungefähr zehn Jahren gewesen sein, trugen alle Coolen in der Freestyle-Szene diese günstigen Bügel-Kopfhörer. Der Push Active ist immer noch mit Bügel ausgestattet und zielt noch immer auf Sportlerinnen und Sportler ab. In der Zwischenzeit sind die Kopfhörer aber smarter und kleiner geworden. Und sie kommen ohne lästige Kabel aus.
Skull-iQ hört auf insgesamt zehn verschiedene Spracheingaben.
In ruhiger Umgebung verstehen die Kopfhörer meine Befehle zuverlässig. Auf dem Bike, mit etwas Fahrtwind, funktioniert das Feature nicht mehr wie von zu Hause gewohnt. Langsam bergauf geht besser als geradeaus – oder schnell den Berg herunter. Häufig brauche ich drei oder vier Anläufe, bis die Geräte mein «Hey Skullcandy,...» verstehen.
Die Steuerung per Sprache ist nützlich bei Ausfahrten mit dem Velo, beim Joggen oder allen anderen sportlichen Aktivitäten, die du alleine machst. Zudem kann ich mir gut vorstellen, dass bei Tätigkeiten, in denen du mit beiden Händen arbeitest, die Ohrhörer einen guten Dienst leisten. Gartenarbeit, am Velo schrauben oder Hausarbeit sind mögliche Szenarien.
Im Alltag, sobald ich von Menschen umgeben bin, ist mein Assistent arbeitslos. Schräge Blicke von meinen Mitmenschen, welche meine Selbstgespräche mitbekommen, möchte ich vermeiden. Die Sprachsteuerung funktioniert zudem nur, wenn die Skullcandy App zuvor gestartet wurde. Mit einem spontanen «Hey Skullcandy, next» im vermeintlich leeren Zug wird das nichts.
Willst du ohne Sprachsteuerung Musik hören, kann dank der Tasten auf dem linken und rechten Kopfhörer die Musik auch klassisch gesteuert werden. Die Stärke des Drucks, der auf die Tasten ausgeübt werden muss, ist mir allerdings zu hoch. Da hätte ich mir eine berühungsempfindliche Fläche oder weniger nötigen Druck gewünscht. Meine Ohren würden es mir danken.
Kopfhörer mit Sprachassistenten sind nicht neu. Es gibt eine grosse Auswahl, welche mit dem Google-Assistenten ausgestattet sind. Diese Ohrhörer können genauso über die Stimme gesteuert werden. Dann nicht nur mit zehn verschiedenen Befehlen, sondern einer riesigen Auswahl. Von Zurück an den Anfang, bis 30 Sekunden vorspulen oder dem Wiederholen des Songs – es gibt fast nichts, was der Google-Assistent nicht kann. Wegen der Skull-iQ genannten Sprachsteuerung musst du also nicht zu diesen Kopfhörern greifen. Viel eher sind sie gute Sportkopfhörer. Mit oder ohne Sprachassistenten.
Der Skullcandy sitzt gut: Auch nach langem Tragen schmerzen die über Bluetooth 5.2 verbundenen Kopfhörer nicht. Mit der Verbindung gibt’s keine Probleme. Auch im städtischen Betondschungel, in welchem ich mit meinen Huawei Freebuds 3i dauernd Probleme habe, funktionieren die Ohrhörer tadellos. Auf dem holprigen Trail hatte ich keine Angst, die kleinen Knöpfe aus meinem Ohr zu verlieren. Die Akkulaufzeit ist bemerkenswert. Laut Hersteller kann zehn Stunden ununterbrochen Musik gehört werden. In der Ladebox befinden sich zusätzliche 34 Stunden. Wenn ich zusammenzähle, komme ich auf 44 Stunden. Beachtlich! Nachteil dieser extrem langen Akkulaufzeit: Die Ladebox, welche via USB-C geladen wird, fällt unüblich gross aus. In etwa so gross, wie eine dicke Zigarettenschachtel.
Active Noise Cancelling (ANC) ist bei sportlichen Aktivitäten nicht zu empfehlen. Denn die Windgeräusche werden verstärkt und der Sound ist somit nicht mehr hörenswert – und du würdest einfach zu wenig von deiner Umgebung mitbekommen. Daher kann ich beim Push Active gut auf eine Geräuschreduktion verzichten. Der Song «Patience» von Nas & Damian Marley musste als Song zum Vergleich herhalten. Mein nicht sehr stark ausgeprägtes Musikgehör mag es, wenn die Bässe klar und deutlich zu hören sind. Die Bässe klingen solide, nehmen aber nicht Überhand. Im Vergleich zu meinen Huawei Freebuds 3i mit ANC gefällt mir der Sound der Skullcandys etwas besser. Höhen und Tiefen sind schöner abgestimmt und die Bässe etwas ausgeprägter.
Die getesteten Push Actives sind gut. Ich kann sie jenen weiterempfehlen, die einen zuverlässigen Sportkopfhörer mit langer Akkulaufzeit suchen. Das als «Killerargument» beworbene Voice Control Feature ist für mich keins. Es ist praktisch und funktioniert mal besser, mal weniger gut. Es ist aber sicher keine Neuheit im Kopfhörer-Game. Über das fehlende ANC kann ich hinwegsehen. Insgesamt gute Dinger fürs schmale Budget und lange Tage dank guter Akkulaufzeit
Der Push Active hat einen kleinen Bruder: den Grind Fuel. Ausgestattet mit ähnlicher Akkulaufzeit aber kleinerem Case, das zusätzlich kabellos geladen werden kann. Bei den Grind Fuels vermisse ich eine Lärmunterdrückung. Im Alltag, auf Zugreisen beispielsweise, wäre das sehr nützlich. Da gibt es Geräte wie die Nothing Ear (1), welche in derselben Preisklasse spielen und mit Lärmunterdrückung daher kommen. Zudem haben die Fuels eine Funktion namens «Personal Sound». Bei einem rund fünfminütigen Hörtest via App wird das Ohr ausgemessen und so der Sound angepasst. Ich habe dabei aber keinen merklichen Unterschied zum voreingestellten Profil festgestellt.
Update 25. April: Der Hersteller hat mich noch darauf aufmerksam gemacht, dass Skullcandys Sprachsteuerung auch ohne Internetverbindung funktioniert – damit hebt sie sich von den sonstigen Sprachsteuerungen ab. Diese funktionieren lediglich mit einer aktiven Internetverbindung.
Als Multimedia-Produzent ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, Inhalte auf vielfältige Art und Weise aufzubereiten. In meiner Freizeit zieht es mich in die Berge, sei es zum Skifahren, Mountainbiken oder Wandern. Und natürlich habe ich meine Kamera immer griffbereit, genauso wie meine FPV-Drohne.