So knüpfst du dir einen Makramee-Aufhänger für deine Yoga-Matte
Meine neue Yoga-Matte gefällt mir so gut, dass ich ihr ein farblich passendes Accessoire geknüpft habe: einen Makramee-Tragegurt. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Ich hab mir eine neue Yoga-Matte gegönnt. Und die möchte ich nicht nur mit mir herumtragen können, sondern auch bei mir daheim zur Schau stellen. Nur, der mitgelieferte 08/15-Gurt ist nicht gerade sexy. Ein handgeknüpfter passt da schon eher zu meinem boho-inspirierten Wohnstil. Einer wie der hier:
Das bekommen du und ich mit etwas Fingerfertigkeit und Geduld bestimmt auch in der Farbe unserer Wahl selbst hin, oder?
Was du brauchst:
- 1 Knäuel Makramee-Garn
- Massband
- Schere
- 1 Haken
- 2 Holzringe
Das Set-up
Mit einer stabilen Vorrichtung, an der die Fäden herunterhängen können, knüpft es sich am leichtesten. Dazu bringe ich einen Duschvorhang-Haken am Griff meines höher gelegenen Küchenschranks an. An den Haken wiederum hänge ich einen Holzring. Falls du deinen Haken nirgends anbringen kannst, findest du hier eine Anleitung zur improvisierten Alternative mit Saugnapf.
Jetzt kommt das Garn ins Spiel. Mein Gurt soll circa 160 Zentimeter lang werden. Dazu benötige ich folgende Abmessungen:
- 4 Fäden à ca. 13 Meter (Leitfäden)
- 4 Fäden à ca. 5 Meter (Füllfäden)
Anmerkung von Zukunfts-Nati, die es jetzt besser weiss: Miss im Zweifel mehr Faden ab. Die obigen Angaben entsprechen nicht den Massen, für die ich mich ursprünglich entschieden habe. Sie entsprechen dem, was ich heute nehmen würde. Denn leider habe ich mich verkalkuliert und meine Fäden zu kurz gewählt. Deshalb musste ich immer wieder Verlängerungen anknüpfen. Die beim Flechten zu kaschieren, ist gar nicht so einfach.
Schritt 1: Bring die Fäden am Holzring an und zwar so, dass sich die vier kürzeren Füllfäden in der Mitte und links und rechts davon je zwei der langen Leitfäden befinden. Dabei sollte der Holzring jeweils in der Hälfte der Fadenlänge sitzen. Anders ausgedrückt: Der Holzring halbiert alle Fäden genau in der Mitte, sodass insgesamt 16 Stränge vor dir herunterhängen.
Schritt 2: Fixiere jeden der acht Fäden mit einem einfachen Knoten am Holzring. So verrutschen sie nicht.
Die Knüpftechnik
Für die flache gurtähnliche Form eignet sich der sogenannte Kreuzknoten. Das Prinzip dahinter wäre eigentlich simpel, würden wir lediglich mit vier Garnsträngen arbeiten, so wie es in der Abbildung unten zu sehen ist. Wir haben jetzt aber 16. Dadurch wird der Gurt etwas dicker und bequemer zu tragen, das Knüpfen hingegen ein bisschen komplizierter.
Du musst bloss etwas umdenken: Fasse je vier Stränge zu einem Strang zusammen. Das heisst, die vier Stränge am linken äusseren Rand ergeben einen Leitstrang und die vier äusseren Stränge rechts ergeben einen Leitstrang. In der Mitte hast du deine acht Füllfäden, um die du dich nicht kümmern musst. Sie werden lediglich umflochten, deshalb fallen die auch kürzer aus. Damit sie dir nicht ständig im Weg sind, bindest du sie weiter unten am besten mit einem Haargummi oder einer Haarklammer zu einem Knäuel zusammen.
Bilder erklären die Knüpftechnik bestimmt besser, als ich sie je in Worte fassen könnte. Darum: Here you go!
Wiederhole das Ganze so lange, bis du die gewünschte Länge deines Gurtes geknüpft hast. Kürze die übrig gebliebenen Fäden auf eine Länge von 30 Zentimeter.
Der Abschluss
Jetzt wird's etwas tricky. Wenn dich dein Vorstellungsvermögen genau wie meins auch gerne mal im Stich lässt, nimm ab hier am besten deine gerollte Yoga-Matte zur Hilfe. Die hilft dir dabei, den Gurt korrekt zu drapieren.
Zur Erinnerung. So soll die Matte schlussendlich im Gurt hängen:
Schritt 1: Ziehe das fransige Ende einmal durch den Holzring, an dem wir die Fäden am Anfang befestigt haben.
Schritt 2: Schiebe dann die Yoga-Matte durch die Gurtschlaufe, die sich dadurch bildet und zieh den Gurt an, bis die Schlaufe eng um die eine Seite der Matte anliegt.
Schritt 3: Nimm einen zweiten Ring und fädle das fransige Ende ebenfalls hindurch und wickle es einmal um die andere Seite der Matte, bevor du die überstehenden Fransen wieder zurück zum Holzring ziehst. Dort befestigst du sie später mit einem Abbindknoten. Kontrolliere vorher aber unbedingt, dass sich der Gurt zwischendurch beim Drapieren nicht verdreht hat, denn das Muster auf der Vorder- und Rückseite sieht nicht gleich aus. Die eine Seite ist flacher und eignet sich somit besser, um sie über die Schulter zu nehmen. Die andere hat eine leichte Wölbung. Ein Verdreher sieht später nicht nur unschön aus, sondern könnte auch unbequem werden.
Schritt 4: Mithilfe eines Abbindknotens fixierst du die losen Fransen eng am zweiten Holzring. Das Prinzip entnimmst du den folgenden Abbildungen:
Schneide hierfür nochmals ein etwa 40 Zentimeter langes Stück Garn ab. Dieses wickelst du, wie auf der obigen Abbildung zu sehen, um die Fransen am Holzring. Wie viele Umwicklungen du machst, ist dir überlassen. Ziehe zum Schluss den Zipfel des Fadens, der oben rausschaut nach oben, sodass der untere Abschluss allmählich hinter den vielen Umwicklungen verschwindet.
Schritt 5: Schneide nun alle überstehenden Fäden ab.
Fertig. Endlich.
Du wurdest nicht so ganz schlau aus meiner Anleitung? Fair. Ich habe die Knüpftechnik und den Abbindknoten aus diesem Buch gelernt. Hier findest du alles Wissenswerte rund ums Thema Makramee:
Als Disney-Fan trage ich nonstop die rosarote Brille, verehre Serien aus den 90ern und zähle Meerjungfrauen zu meiner Religion. Wenn ich mal nicht gerade im Glitzerregen tanze, findet man mich auf Pyjama-Partys oder an meinem Schminktisch. PS: Mit Speck fängt man nicht nur Mäuse, sondern auch mich.