Ratgeber

So könnte dein Einsteiger-Gaming-PC aussehen

Kevin Hofer
21/7/2022

Du willst dir einen Einsteiger-Gaming-PC zusammenbauen, hast aber keine Ahnung, was für Komponenten du verwenden solltest? Ich zeige es dir anhand eines Beispiels.

Ich baue einen Einsteiger-PC in der Preisspanne von 1000 bis 1500 Franken zusammen. So zeige ich dir, wie ein Eigenbau-PC, mit dem du AAA-Titel in 1080p-Auflösung flüssig spielen kannst, aussehen könnte. Zudem gebe dir Tipps bei der Komponentenauswahl.

Die Komponenten

Wieso solltest du dir überhaupt einen PC selbst zusammenbauen? Erstens, weil es einfach Spass macht, etwas mit den eigenen Händen zu schaffen. Zweitens lernst du so auch noch etwas über Aufbau und Funktion eines PCs. Und drittens entscheidest so du, was alles in deinen PC kommt. Wirklich günstiger als mit einem Fertig-PC fährst du heute jedoch mit einem Marke Eigenbau nicht mehr.

Die Komponenten beim Gruppenfoto.
Die Komponenten beim Gruppenfoto.

Beim Einsteigermodell achte ich auf den Preis. Es sollte nicht allzu teuer sein, dennoch setze ich auf Qualität und suche nicht nach den günstigsten Komponenten. Das System soll Gamer befriedigen, die vor allem in 1080p-Auflösung spielen wollen.

Ich stelle das System im ATX-Format zusammen. Gekühlt wird es mit Luft.

Die Komponenten für diesen Build wurden mir von den Herstellern zur Verfügung gestellt:

AMD Ryzen 5 5600 (AM4, 3.50 GHz, 6 -Core)
Prozessor
EUR139,72

AMD Ryzen 5 5600

AM4, 3.50 GHz, 6 -Core

ASUS TUF GAMING B550-PLUS (AM4, AMD B550, ATX)
Mainboard
EUR136,74

ASUS TUF GAMING B550-PLUS

AM4, AMD B550, ATX

Crucial P2 (500 GB, M.2 2280)
SSD

Crucial P2

500 GB, M.2 2280

Crucial Ballistix (2 x 8GB, 3200 MHz, DDR4-RAM, DIMM)
RAM

Crucial Ballistix

2 x 8GB, 3200 MHz, DDR4-RAM, DIMM

ASUS GeForce TUF RTX 3060 O12G-V2-GAMING LHR (12 GB)
Grafikkarte

ASUS GeForce TUF RTX 3060 O12G-V2-GAMING LHR

12 GB

Phanteks Eclipse P360A (ATX, mATX, Mini-ITX, E-ATX)
PC Gehäuse

Phanteks Eclipse P360A

ATX, mATX, Mini-ITX, E-ATX

Da ich nicht allzu viele Komponenten verbaue, lässt sich der PC einfach zusammenschrauben. Ich gehe deshalb, und auch weil sich jedes Gehäuse und Mainboard etwas unterscheidet, nicht auf jedes Detail des Zusammenbaus ein.

Der Build

Ich bereite das Mainboard immer ausserhalb des Gehäuses vor. Die M.2 SSD platziere ich im zweiten, dem unteren Slot des Asus-Mainboards. So ist sie unter dem Heatshield und sollte schön kühl bleiben. Da ich eine PCIe 3.0 SSD verbaue, geht das in Ordnung. Verbaust du auf diesem Mainboard aber eine PCIe 4.0 SSD, solltest du sie im ersten, dem oberen Slot verbauen. Nur dieser unterstützt PCIe 4.0. Du profitierst also nur so von der vollen Geschwindigkeit der SSD. Welcher Slot welchen Standard unterstützt und wo sich die entsprechenden Slots befinden, ist jedoch von Mainboard zu Mainboard unterschiedlich. Hier schaust du am besten in der Anleitung nach.

Die PCIe 3.0 SSD kommt unter den Heatshield.
Die PCIe 3.0 SSD kommt unter den Heatshield.

Um den CPU-Kühler von Bequiet zu montieren, muss ich die originale AMD-Halterung entfernen und jene des Kühlers montieren. Die Montage ist keine grosse Sache, wenn du dich an die Anleitung hältst.

Die CPU-Lüfter von Bequiet montierst du in der Regel mit einem Querbalken auf der CPU.
Die CPU-Lüfter von Bequiet montierst du in der Regel mit einem Querbalken auf der CPU.

Bevor ich das Mainboard ins Gehäuse schraube, stecke ich die Blende der Anschlüsse hinten in die Aussparung.

Die Blende für die Anschlüsse hinten solltest du vor dem Mainboard montieren.
Die Blende für die Anschlüsse hinten solltest du vor dem Mainboard montieren.

Nach dem Befestigen des Mainboards ist das Netzteil dran. Den Lüfter richte ich nach unten, da das Gehäuse dort Lüftungsschlitze für die Frischluftzufuhr hat.

Sieht verkehrt aus, ist aber richtig. Der Lüfter des Netzteils muss nach unten zeigen, da es dort Lüftungsschlitze hat.
Sieht verkehrt aus, ist aber richtig. Der Lüfter des Netzteils muss nach unten zeigen, da es dort Lüftungsschlitze hat.

Dann geht es an die Verkabelung. Wo ich was anschliessen muss, entnehme ich der Mainboard-Anleitung. Der Blick in diese lohnt sich immer, denn die Anschlüsse für Strom, Speaker und Co. sind nie alle am selben Ort.

Zuletzt kommt die Grafikkarte rein und fertig ist der PC. Dank vom Hersteller gut platzierten Öffnungen zwischen Gehäuserückseite und Vorderseite kann ich alle Kabel anständig führen. Die Klettverschlüsse hinten links halten die meisten Kabel im Zaun. Auf der rechten Seite hat es Befestigungsmöglichkeiten für Kabelbinder. Die überschüssigen Kabel schiebe ich hinten unter die Netzteilblende.

Und schon sind alle Komponenten verbaut und verkabelt.
Und schon sind alle Komponenten verbaut und verkabelt.

Für den Preis ist das Phanteks-Gehäuse sehr gut verarbeitet und bietet viel Komfort beim Bauen. Ich würde jederzeit wieder einen PC damit errichten.

Wie lässt es sich damit Gamen?

Der AMD Ryzen 7 5600 in Verbindung mit der ASUS GeForce TUF RTX 3060 ermöglicht es dir, aktuelle AAA-Spiele in 1080p-Auflösung flüssig mit maximalen Details zu spielen. Mit flüssig meine ich um die 60 Bilder pro Sekunde. Das klappt bei folgenden vier Spielen, bei denen ich es ausprobiert habe.

SpieleBilder pro Sekunde bei 1080p-Auflösung und maximalen DetailsBilder pro Sekunde bei 1440p-Auflösung und maximalen Details
«Assassin’s Creed Valhalla»6853
«Cyberpunk 2077»5837
«Horizon: Zero Dawn»7454
«Fortnite»10173

Dank der Crucial P2 SSD mit 500 GB Speicherplatz hast du genug Kapazität für Windows 11 und ein paar Spiele. Falls dir das nicht reicht, lässt sich das Mainboard von Asus mit einer zweiten M.2-SSD erweitern. Oder du nutzt einen der zwei freien 2,5-Zoll- oder zwei 3,5-Zoll-Laufwerkschächte des Gehäuses.

Alternativen

Selbstverständlich ist das nur ein möglicher Einsteiger-Gaming-PC in der Preisspanne von 1000 bis 1500 Franken, den du dir zusammenstellen kannst.

Sparen könntest du bei allen Komponenten. Das Gehäuse von Phanteks ist nicht das günstigste. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist jedoch exzellent. Um weiter zu sparen, könntest du eine schwächere CPU wählen. Das wirkt sich dann jedoch direkt auf dein Gaming-Erlebnis aus. Bei tieferen Auflösungen wie 1080p spielt die Leistungsfähigkeit der CPU eine grössere Rolle als bei höheren. Dort übernimmt die Grafikkarte mehr Rechenleistung.

Falls dir das immer noch zu teuer ist, kannst du auf eine langsamere Karte wie die RTX 3050 oder RX 6500 XT setzen. Aber auch hier: Dein Gaming-Erlebnis leidet unter weniger Bildern pro Sekunde. Selbstverständlich kannst du auch in die andere Richtung gehen und eine schnellere Karte wie die RTX 3060 Ti oder RX 6650 XT wählen.

Eine weitere Möglichkeit wäre günstigeres oder langsameres RAM. Das von Crucial, das ich für diesen Build verwendet habe, läuft sowieso aus. Der Hersteller stellt den Ballistix-Gaming-Arbeitsspeicher ein. Weniger als 16 GB solltest du aber nicht wählen, sonst hast du Leistungseinbussen.

Auch könntest du auf ein Intel-System mit einem i5-12400 setzen. Hier würde ich dir jedoch empfehlen, auf ein Mainboard mit DDR4- statt DDR5-Kompatibilität zu setzen. Sonst wird es schnell sehr teuer.

232 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Ratgeber

    So könnte dein Gaming-PC der Mittelklasse aussehen

    von Kevin Hofer

  • Ratgeber

    Nach zehn Jahren Pause einen PC bauen – kann ich es noch?

    von Samuel Buchmann

  • Ratgeber

    Gaming-CPU-Ratgeber Dezember 2024

    von Kevin Hofer

Kommentare

Avatar