Warum du deine Katze vielleicht eincremen solltest
Katzen sind wahre Sonnenanbeterinnen. Vor den möglichen Folgen exzessiven Sonnenbadens sind allerdings auch sie nicht gefeit. Gerade bei felllosen und hellen Exemplaren solltest du aufpassen, dass sie nicht verbrennen.
Ikarus griff nach der Sonne, verbrannte sich die Flügel und stürzte in den Tod. So weit die griechische Mythologie. Auch Katzen scheinen nach der Sonne zu greifen. Wobei greifen vielleicht etwas übertrieben ist. Viel lieber aalen sie sich in ihren Strahlen und lassen sich von ihnen das Fell wärmen. Im Normalfall ist das völlig unbedenklich, zumal sie wissen, was ihnen gut tut. Hat deine Katze ein sehr helles Fell oder gar keines, solltest du dennoch ein Auge darauf haben.
Wenn der natürliche Sonnenschutz versagt
Die meisten Katzen haben einen natürlichen Sonnenschutz, auch Fell genannt. Besonders bei hellem oder weissem Fell kommt dieser Schutz jedoch an seine Grenzen. Je heller das Fell ist, desto geringer ist die Melaninproduktion. Melanin ist das Pigment, das Haut und Fell vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne schützt. Was ich damit sagen will: Deine weisse Katze fängt sich viel eher einen Sonnenbrand ein als meine schwarze.
Auch felllose Rassen, etwa die Sphynx, sind anfällig für ihn. Frisch geschorene Langhaarkatzen oder solche mit sehr kurzem oder dünnem Fell sollten es mit dem Bad in der Sonne ebenfalls nicht übertreiben.
Nimm den Sonnenbrand nicht auf die leichte Schulter
Fängt sich eine Katze einen Sonnenbrand ein, dann am ehesten an den Ohren und an der Nase. Also an den Körperstellen, die am wenigsten vom Fell bedeckt und den Strahlen am stärksten ausgesetzt sind.
In leichteren Fällen rötet sich die Haut, in schwereren bilden sich Brandblasen. Unabhängig von seinem Ausmass kann ein Sonnenbrand Entzündungen fördern. Wegen der Schmerzen und vor allem wegen des Juckreizes wird sich deine Katze vermehrt kratzen. Dadurch gelangen viel eher Erreger in die Haut. Die möglichen Folgen: bakterielle Infektionen oder Geschwüre. Im schlimmsten Fall kann ein Sonnenbrand bei Katzen zu Hautkrebs führen, genauso wie bei uns.
Was tun, wenn’s brennt?
Deine Katze hat nun also tatsächlich zu viel Sonne erwischt. Bringe sie in einer ersten Reaktion in den Schatten zum Abkühlen, wenn sie das selbst nicht schon getan hat.
Schau dir als Nächstes die exponierten Körperstellen an. Bei einem leichten Sonnenbrand hilft es deiner Katze vielleicht schon, wenn du etwas Salbe aufträgst. Dabei hältst du dich am besten an ein Produkt speziell für Katzen.
Schwerere Verbrennungen behandelst du zum Wohl deiner Katze nicht auf eigene Faust. Lass dir von diesem Internet keine hanebüchenen Hausmittelchen aufschwatzen, pack dein Büsi in die Transportbox und geh zur Tierärztin oder zum Tierarzt. Die Fachleute wissen in solchen Fällen am besten, was zu tun ist und haben Zugang zu speziellen Salben und Medikamenten.
Katze eincremen: Vorsorge ist besser als Nachsorge
Katzen sind zweifellos vernünftiger als ich jemand, der sich am ersten Strandtag seiner Portugal-Ferien nicht eincremt und von den Einheimischen daraufhin den Spitznamen «Camarão gigante» (Riesengarnele) erhält. Bevor die Sonne deinem Büsi schadet, wird es sich instinktiv zurückziehen. Hat deine Katze ein helles Fell oder gar keins, kannst du mit Sonnencreme für zusätzlichen Schutz sorgen. Klingt komisch, ist aber so.
Tatsächlich findest du im Tierfachhandel Sonnencremes, die speziell für Katzen sind. Ist dir das zu aufwändig oder hältst du es für übertrieben, kannst du eine Sonnencreme für Menschen verwenden, nur nicht jede x-beliebige. Achte unbedingt darauf, dass der Sonnenschutz weder Öle noch Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe enthält. Zudem sollte er einen hohen Lichtschutzfaktor (mindestens 30) haben und wasserfest sein.
Erfüllt der Sonnenschutz deiner Wahl alle Kriterien, bleibt die Frage, ob sich dein Büsi überhaupt eincremen lässt. Die weisse Katze von Bekannten faucht und fährt die Krallen aus, sobald sie die Sonnencremetube zu sehen kriegt.
In diesem Sinne: Viel Spass Erfolg bei der Raubtierbändigung.
Ich bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen.