Wieso produziert die Nase bei einer Erkältung so viel Schleim?
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Wieso produziert die Nase bei einer Erkältung so viel Schleim?

Fast so lästig wie Halsschmerzen ist bei einer Erkältung der unendliche Ausfluss an Nasensekret. Aber er nervt nicht nur, sondern hat auch eine wichtige Funktion.

«Es geht was herum». Die kalten Wintertage sind da, und mit ihnen haben die Erkältungen Einzug in unseren Alltag gehalten. Ungeladene Gäste, die keiner vermisst hätte. Als Geschenk haben sie Unmengen an Schnodder dabei.

Weitaus weniger beliebt als der angesagte Slime: das gelbe Nasensekret bei einer Erkältung.
Weitaus weniger beliebt als der angesagte Slime: das gelbe Nasensekret bei einer Erkältung.
Quelle: Shutterstock

Was ist und macht der Schleim überhaupt?

Grundsätzlich sind alle Hohlräume im Körper mit Schleimhäuten bedeckt. Diese regenerieren sich selbst, halten die Oberfläche feucht und schützen den Körper vor Eindringlingen. Und da kommt der Schleim ins Spiel. Er wird von Drüsenzellen produziert und über die Flimmerhärchen auf der Schleimhaut abgegeben. Seine Hauptbestandteile sind ein dickflüssiges Gel auf Wasserbasis, Salze, Glykoproteine und Lipide.

Fremdkörper werden mit dem Schleim weggespült.
Fremdkörper werden mit dem Schleim weggespült.
Quelle: www.husten.de/hustenloeser-wirkweise.html

Im gesunden Zustand produzieren die Drüsenzellen in Nase und Rachen ständig eine angemessene Menge an Schleim. Dieser hält die Schleimhäute feucht und wirkt als natürliche Barriere, damit Verschmutzungen und Krankheitserreger nicht in den Körper eindringen können. Niest dich jemand an oder läufst du durch eine Staubwolke, landen Fremdkörper auf den Flimmerhärchen der Schleimhaut. Sie bleiben dort hängen und werden vom Schleim in Richtung Kehle transportiert, wo sie heruntergeschluckt werden. Dieser natürliche Schutzmechanismus sorgt dafür, dass Eindringlinge gar nicht erst in deine Lunge vordringen können.

Und bei einer Erkältung?

Trockene Luft, eine kalte Nase, Rauchen, Flüssigkeitsmangel oder schlicht ein geschwächtes Immunsystem können diese Schutzfunktion der Schleimhaut beeinträchtigen. Dadurch können sich Erreger leichter ansiedeln und eine Entzündung auslösen. Als Reaktion darauf fährt der Körper die Schleimproduktion hoch, um die Keime wegzuspülen. Reicht dieser Schutz nicht aus, werden zusätzlich körpereigene Abwehrzellen aktiv. Sie bekämpfen Viren und Bakterien. Das macht den Schleim zäh, und er bekommt eine grünliche oder gelbliche Farbe. Im späteren Verlauf setzt auch noch der Husten ein – alles mit dem Ziel, die im Schleim gefangenen Fremdkörper so schnell wie möglich aus dem Körper zu befördern.

Wegen der Entzündung kann es auch nach dem Infekt noch zwei bis drei Wochen dauern, bis die Schleimhäute ganz abgeschwollen sind und die Schleimproduktion wieder normal verläuft.

So kannst du der Erkältung vorbeugen

Ganz umgehen wirst du sie nicht können, aber mit dem Wissen um die Funktion der Schleimhäute kannst du dir selbst einen Gefallen machen und dich schonen. Denn entgegen dem hartnäckigen Irrglauben entsteht eine Erkältung nicht alleine durch tiefe Temperaturen oder Zugluft, sondern erfordert zwingend die Übertragung von Erregern von Mensch zu Mensch. Es bringt nichts, dich genug warm anzuziehen, wenn du dann mit deinem erkälteten Crush vor dem Kaminfeuer auf dem Eisbärenfell rummachst. Zahlreiche Studien konnten die Unschuld der Kälte belegen.

Es wird aber angenommen, dass die Ursache für die erhöhte Ansteckung im Winter mit der Nasenschleimhaut zusammenhängt. Durch die Kälte ist die Schleimhaut schlechter durchblutet und trocknet eher aus. Infolgedessen sind weniger Abwehrzellen in der Nase vorhanden, was es Erkältungsviren erleichtert, in das Gewebe einzudringen.

Damit die oberen Atemwege ausreichend befeuchtet werden, solltest du daher genügend Wasser – ein Hauptbestandteil des Schleims – trinken und über die Nase atmen. Diese wärmt die Luft vor und filtert schon einmal einen Grossteil an Partikeln aus der Luft. Fühlt sich dein Rachen trotzdem kratzig und trocken an, hilft ein Luftbefeuchter im Zimmer. Auch Inhalieren gibt den Schleimhäuten Feuchtigkeit zurück. Ebenfalls belastet Rauchen – wer hätte das gedacht – den natürlichen Abwehrmechanismus. Die Rauchpartikel überlasten die Schleimhäute und schaffen ideale Bedingungen für Keime.

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Trotz grosser Bemühungen, deinen Schleim gesund zu halten, hat es dich erwischt? Dann hat meine Kollegin Anne Sandner gute Tipps für dich.

  • Ratgeber

    Erkältungszeit: Was wirklich hilft und was nicht

    von Anna Sandner

Titelbild: Shutterstock

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Die Wände kurz vor der Wohnungsübergabe streichen? Kimchi selber machen? Einen kaputten Raclette-Ofen löten? Geht nicht – gibts nicht. Also manchmal schon. Aber ich probiere es auf jeden Fall aus.


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