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30 Jahre später: «Demolition Man» im Reality-Check
![Debora Pape](/im/Files/7/5/3/4/1/0/4/4/2021-12-08%202021-12-08%20007.jpg?impolicy=avatar&resizeWidth=40)
«Demolition Man» kam 1993 ins Kino, spielt aber hauptsächlich im Jahr 2032. Der Film zeigt dem Publikum eine teilweise ziemlich schräge Zukunftsvision. Von Kinder-Jingles und virtuellem Sex: Was davon wurde Realität?
«Sanfte Grüße, was sind Ihre Extreme?» Vielleicht kennst du auch diesen ikonischen Satz aus dem Film «Demolition Man» mit Silvester Stallone, Wesley Snipes und Sandra Bullock. Ein tiefgründiger Streifen ist das nicht. Er vereint eher, wie viele Filme der 90er, reichlich Action mit flotten Sprüchen. Wir richten unseren Blick auf die Technik und das Alltagsleben in der Stadt der Zukunft, «San Angeles».
Darum geht's in «Demolition Man»
1996 versinkt Los Angeles im Chaos: Die Kriminalitätsrate ist extrem hoch. John Spartan (Sylvester Stallone) ist ein muskelbepackter Polizist, der bei der Jagd auf den gewalttätigen Schurken Simon Phoenix (Wesley Snipes) die Situation falsch einschätzt. Durch seine Schuld stirbt eine Gruppe von Geiseln und Spartan folgt Phoenix direkt in den Kryo-Vollzug. Das bedeutet: Der Körper wird eingefroren und der Häftling somit für viele Jahre weggesperrt.
2032 werden die beiden verfrüht aufgetaut und sehen sich mit einer komplett veränderten Welt konfrontiert, in der es keine Kriminalität mehr gibt. Phoenix hat hier leichtes Spiel, während Spartan Schwierigkeiten hat, sich anzupassen.
Die Technik der Zukunft
Virtuelle Konferenzen: Unvergesslich ist für mich das Meeting am Konferenztisch. Die Gesichter der Teilnehmer erscheinen in klobigen, drehbaren Bildschirmen, die wie Stühle am Tisch stehen. Nur der Gastgeber kann tatsächlich herumgehen. Die Bildschirme drehen sich wie echte Köpfe mit.
Reality-Check: Video-Calls sind heutzutage kaum noch aus dem Büroalltag wegzudenken.
Umgang mit Computern: Im Film bedient man Computerterminals mittels Tastatur, einem Touch-Screen und Sprache. Man kann sich online in Datenbanken einloggen, Wissen recherchieren und über das Internet Systeme wie den automatischen Graffiti-Entferner aktivieren.
Reality-Check: Sprachsteuerung und Touch-Screens sind bei normalen Computern eher die Ausnahme. Fahrkartenautomaten ähneln dagegen den Terminals im Film, und über Smartphones, Tablets und KI-Assistenten wie Alexa müssen wir nicht diskutieren.
Sprachsteuerung: Als Teenager staunte ich noch, als eine Person im Film nur mit einem Wort das Licht ein- und ausschaltete.
Reality-Check: Realität dank Smart-Home-Steuerung. Auch hier lässt Alexa grüßen!
Selbstfahrende Fahrzeuge: 2032 gibt es keine Umweltverschmutzung mehr. Verbrenner-Fahrzeuge finden sich daher nur noch im Museum. Die elektrischen Autos fahren standardmäßig autonom. Im Radio laufen nur Werbe-Jingles für Kinder, die auch Erwachsene inbrünstig mitsingen. Rock oder gar Metal ist nichts für das sanfte Gemüt.
Reality-Check: Verbrenner werden auch bei uns irgendwann ausgedient haben und auch selbstfahrende Autos sind eingeschränkt schon Realität. Nur mit Werbe-Jingles würde ich allerdings nicht glücklich werden.
Volle Überwachung, kein Sex, kein Fleisch
Keine Kriminalität: Alle Menschen haben einen implantierten Chip, durch den sie jederzeit zu orten sind. Dadurch gibt es keine Kriminalität mehr und Gewalt jeglicher Form ist ebenfalls ein Fall fürs Museum. Auch Fluchen gilt als «Verstoß gegen das verbale Moralitätsstatut» und wird umgehend mit einer Geldstrafe geahndet.
Reality-Check: Durch Datenschutzgesetze ist eine umfangreiche Überwachung hierzulande glücklicherweise illegal. Gewalt betrifft leider noch immer viele Menschen.
Körperkontakt: Das Berühren anderer Menschen ist verpönt. Händeschütteln gibt es nicht mehr und der «Austausch von Körperflüssigkeiten» gilt als widerwärtig und barbarisch. Für intime Momente gibt es einen Helm, der eine virtuelle Vereinigung ermöglicht.
Reality-Check: Der Drang zum Händeschütteln hat in den letzten Jahren wegen Corona einen Dämpfer erlitten, scheint aber wiederzukehren.
Fleisch: Im «San Angeles» des Jahres 2032 gibt es nur synthetisches Fleisch. Wer sich einen Burger aus echtem Fleisch wünscht, muss im Untergrund nach illegalen Grillständen suchen. Aber Vorsicht: Es gibt hier nur Rattenburger.
Reality-Check: Ein Fleischverbot gibt es nicht. Der Trend geht aber zu weniger Fleischgenuss und es gibt viele vegane Alternativen.
Eines ist bei diesen Zukunftsvisionen aber klar: Auch heute weiß vermutlich niemand, der den Film kennt, wie man die berühmten drei Muscheln benutzt.
Titelbild: Warner Bros.![User Avatar](/im/Files/7/5/3/4/1/0/4/4/2021-12-08%202021-12-08%20007.jpg?impolicy=avatar&resizeWidth=96)
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Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.