9 Dinge, für die ich das iPad nutze – das sind mehr als gedacht
Mein iPad zuhause bekommt zu wenig Liebe. Anders als iPhone und MacBook habe ich es nicht täglich im Einsatz. Aber doch viel öfter und für viel mehr Dinge als ich mir bewusst bin, wie meine Inventur zur iPad-Nutzung zeigt.
Es ist wieder diese Zeit im Jahr. Apple lädt zur Produkt-Show und stellte kürzlich eine neue Generation des iPads vor. (Hier der Beitrag dazu.) Im Line-Up von Apple ist das Tablet das Gerät, das wohl bei vielen Menschen am wenigsten Beachtung findet. Zu Unrecht, wie ich finde. Denn es taugt doch für einige Situationen im Alltag. Mein iPad ist übrigens dieses hier:
1. Schreibmaschine für den Notfall
Ein grosser Teil meines Jobs ist es, Texte zu Papier zu bringen, respektive diese über eine Tastatur ins Magazin von Digitec und Galaxus zu befördern. Meine treue Begleiterin ist dabei die MX Keys von Logitech.
Aber weil ich das über 40 Zentimeter lange Keyboard nicht dabei habe, habe ich das iPad zu einer Notfallschreibmaschine gemacht. Mit dem Magic Keyboard ist das iPad ein passables Schreibgerät. Wobei die kleineren Tasten für längere Texte dann doch etwas mühsam sind. Gut genug, um unterwegs ein paar Gedanken oder Formulierungen zu notieren. Aber auch nicht für mehr.
Apple Magic Keyboard
CH, iPad Air 2022 (5. Gen), iPad Air 11 2024 (M2), iPad Pro 11 2022 (4. Gen), iPad Pro 11 2021 (3. Gen), iPad Pro 11 2020 (2. Gen), iPad Pro 11 2018 (1. Gen), iPad Air 2020 (4. Gen)
Apple Magic Keyboard
CH, iPad Pro 12.9 2021 (5. Gen), iPad Pro 12.9 2020 (4. Gen), iPad Pro 12.9 2018 (3. Gen), iPad Pro 12.9 2022 (6. Gen), iPad Air 13 2024 (M2)
2. Sportinstruktor
Je älter ich werde, desto wichtiger wird Sport, vor allem Kraftübungen. Nur zieht mich so rein gar nichts ins Fitnessstudio oder an die Muskelmaschinen. Stattdessen habe ich mir ein Apple-Fitness-Abo gegönnt. Für relativ kleines Geld habe ich hier Zugriff auf Hunderte Fitnessübungen. Fitte und fröhliche Instruktorinnen und Instruktoren zeigen mir Dinge, die ich mit ihnen turnen soll. Das iPad holt mir quasi den Trainer ins Gästezimmer, wo ich auf der Turnmatte wenig elegant, aber immerhin motiviert ins Schwitzen komme und meinem alternden Körper hoffentlich Gutes tue.
Natürlich weiss ich, dass die Apple-Fitness-Trainer mir durchs iPad keine Rückmeldung geben können. Anders als eine Fachkraft im Studio. Aber immerhin: Ein sportlicher Anfang ist gemacht. Und bei jeder Einheit ist das Ende dank Countdown oben in der Ecke des Displays nah.
3. Musik-Display
Vor ein paar Jahren habe ich meinen alten Hifi-Receiver ausgemustert und höre stattdessen Musik über ein Paar Homepods.
Welcher Song gerade läuft, hat mir früher das Display auf dem Receiver verraten. Will ich das heute wissen, muss ich das Smartphone zur Hand nehmen. Manchmal mache ich daher das iPad zum Musik-Display. Wahlweise zeigt es mir zusätzlich zum Titel noch den Songtext an, so dass ich sogar mitsingen könnte. Alternativ sehe ich die Playlist und weiss, was musikalisch auf mich zukommt.
Weiterer Vorteil: Die nächste Playlist ist nur ein Fingertipp weit weg. Das ist immer noch verlässlicher, als über die Sprachsteuerung von Siri zu versuchen, passende Musik zu finden.
4. Home-Steuerung
Die Haus-Automatisierung schreitet auch bei mir unaufhaltsam voran. Wir führen die familiäre Einkaufsliste gemeinsam per Sprachsteuerung, die Steuerung der Gartenbewässerung passiert über Apples «Home»-App. Dort laufen ausserdem die Daten der Netatmo-Geräte zusammen. Natürlich kann ich das auf dem iPhone auch alles im Blick behalten und allenfalls die Befehle anpassen. Doch auf dem iPad mit seinem grösseren Screen macht’s mehr Spass.
Und noch etwas bereitet mir auf dem iPad Freude: die Anzeige, wie viel Strom die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach gerade produziert und wie dieser verwendet wird. Ich mag die für das iPad optimierte Ansicht des Solar Manager einfach. Mehr zu den Möglichkeiten mit dieser Software kannst du bei Interesse übrigens hier lesen:
5. Zeitung und Magazine
Ich bin so alt, dass ich noch weiss, was ein Zeitungsabo ist, oder wie es sich anfühlt, sich auf die neueste Ausgabe eines Magazins zu freuen, das ich abonniert habe. Doch muss wegen mir kein Zeitungszusteller mehr früh am Sonntag aufstehen. Die Lektüre wandert per Datenstrom auf mein iPad. Wenn das Frühstück dann in die Lesestunde übergeht, kommt das iPad zum Einsatz. Dafür habe ich auch die Routine entwickelt, das iPad am Vorabend zu laden. Denn Zeitungen lassen sich auf dem iPad einfach schlechter lesen, wenn das Gerät keinen Strom hat.
Einen Nachteil hat das Sammeln von Zeitungen und Magazinen auf dem Tablet allerdings: Der bezahlte Lesestoff auf dem Gerät geht viel leichter vergessen. Kommt bedrucktes Papier ins Haus und liegt auf dem Sofa, sind Verpflichtung und Versuchung grösser, es auch in die Hand zu nehmen.
6. Gaming
In unserem Haushalt haben wir weder eine Switch noch eine Playstation und auch keinen Gaming-PC. Trotzdem gibt es Familienmitglieder – mich eingeschlossen –, die sich ab und zu wenigstens ein bisschen die Zeit mit Gaming vertreiben wollen. Dafür ist das iPad genau richtig. Ja, ich zahle auch noch für ein Arcade-Abo von Apple. Dafür bekomme ich ein paar ganz nette Games, die ich ohne vorheriges Studium einfach so spielen kann. Sogar Controller lassen sich mit dem iPad koppeln, was bei Games der Kategorien Sport, Open World oder Jump’n’Run den Spielspass erhöht. Wenn nur meine Finger nicht so langsam wären …
7. Ersatz-TV
Mein iPad ist mit seinem 10,9-Zoll-Display natürlich kein vollwertiger Ersatz für den Samsung-TV zuhause. Aber er reicht mir völlig aus, wenn ich im Flugzeug die Zeit sinnvoll nutzen möchte, zum Beispiel mit der neuesten Folge von «Masters of the Air». Auch wenn das Display klein ist, so ist es immer noch grösser als der Monitor in der Rückenlehne des Economy-Sitzes vor mir. Ganz abgesehen davon, dass ich dafür weder eine klebrige Fernbedienung brauche, noch unfassbar reaktionsträge Knöpfe auf dem Boeing-Screen drücken muss.
Mit dem iPad kann ich auch im Hotel sinnvolle TV-Zeit verbringen. Meistens klappt es ja nicht, auf die dort installierten Geräte das eigene Netflix zu spiegeln. Da bin ich froh, wenn ich mir mit den Airpods mein eigenes kleines Hotelzimmer-Kino erschaffen kann.
8. Bildtelefonie
Freunde und Familie sind manchmal zu weit weg, um sie auf die Schnelle zu besuchen. Früher – ja, so alt bin ich – waren die Möglichkeiten begrenzt, Kontakt aufzunehmen. Brief und Telefon, das war’s. Heute «facetimen» wir mit Omas, Opas, Tanten und Cousinen. Mit dem iPad werden live neu gelernte Kunststücke auf dem Trampolin vorgeführt oder die kreativen Bastelarbeiten vor die Kameralinse gehalten. Dank Folgemodus sind auch Videocalls angenehm, bei denen zum Beispiel eine Person in der Küche in Aktion ist.
9. Tochter
Die Corona-Pandemie und die Schliessung der Schulen hat unserer Tochter ihr erstes iPad beschert. Dieses hat ihr die Türen geöffnet zur Welt der Hörspiele von Spotify. Als verantwortungsbewusste Eltern haben wir ihr ein paar pädagogisch sinnvolle Lern-Apps installiert und per Zugriffssteuerung geregelt, was sie wann und wie lange auf dem Gerät machen darf. Je älter sie wurde, desto mehr Möglichkeiten hat sie entdeckt. Heute ist das iPad auch im schulischen Einsatz. Auf ihm werden Präsentationen erstellt oder eigene Bücher kreiert.
Weil das iPad seit 2020 quasi im Dauereinsatz ist, habe ich inzwischen auch eine ungefähre Vorstellung der Lebensdauer eines solchen Geräts. Es sind etwa vier Jahre – jedenfalls bei uns und für das Gerät der siebten Generation aus dem Jahr 2019. Seit ein paar Wochen ist nämlich der 32 Gigabyte grosse Speicher voll und das iPad allgemein sehr langsam. Ersteres Problem lässt sich durch Löschen umfangreicher Foto-Kunstwerke und selbst aufgenommener Videos ja noch beheben. Aber der A10-Chip ist einfach nicht mehr schnell genug für die Apps, die immer mehr Rechenpower wollen. Wie passend, dass jetzt die inzwischen elfte Generation vorgestellt wurde.
Und noch mehr wäre möglich …
Und so ein iPad könnte noch einiges mehr, als es bei mir machen darf. Kollegin Michelle erweist sich mit dem iPad als Comic- und Zeichenkünstlerin. Ich kenne zudem Leute, die alles Material für ihren YouTube-Kanal damit schneiden. Es soll sogar Menschen geben, die ein iPad Pro nutzen und den Laptop dafür abgegeben haben.
Was sind deine Erfahrungen mit dem iPad? Nutzt du es? Wofür? Oder liegt es im Regal und staubt langsam ein? Lass es mich und die Community in der Kommentarspalte wissen.
Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln.