Die wichtigsten Tipps zur Nassrasur aus der Community
Hobel und Rasiercreme stehen bereit. Seit April teile ich meine Erfahrungen mit euch. Ihr habt mir verraten, was ich sonst noch für die perfekte Nassrasur brauche.
Erst vor kurzem bin ich vom Systemrasierer weg und ins Lager des klassischen Rasierhobels gewechselt. Der erste Schritt war die Wahl des richtigen Hobels, der zweite die passende Rasierseife oder Rasiercreme.
Jetzt fehlen noch die Accessoires. Und ein ganz zentrales Element für die Nassrasur. Dank den Tipps aus der Community – also von euch – bin ich mittlerweile gut ausgerüstet.
Tipp Nummer 1: Ein Pflicht-Gadget
Ein Rasierpinsel ist Pflicht, wenn du keinen Schaum aus der Dose nimmst. Einen solchen Pinsel gibt’s ab 20 bis 30 Franken – er kann aber auch schnell über 100 Franken kosten. Ich habe mir den Mühle Traditional geholt, der auch von der Community empfohlen wurde.
Der Pinsel ist nicht günstig, nimmt aber richtig viel Feuchtigkeit auf. Das ist praktisch, um aufzuschäumen und einzumassieren. Wichtig ist, nach der Rasur die feinen Haare gut auszuwaschen und den Pinsel zu trocknen.
Tipp Nummer 2: Kleine Investition mit grosser Wirkung
Ein Produkt, das Gold wert ist: ein Alaunstift! Gerade mal zehn Franken kostet er. Und hält ewig. Der ist ideal, um schnell keine Wunden zu versorgen. Denn der Kristall sorgt bei Berührung mit der Verletzung dafür, dass sich das Gewebe zusammenzieht. So wirkt er sofort blutstillend, brennt aber auch ein wenig. Dass ich den bisher noch nicht gekannt habe...
Alaun lässt sich übrigens auch als Deo nutzen, da er das Bakterienwachstum verlangsamt und damit schlechte Gerüche verhindert. Und auch als After Shave könnte ich ihn verwenden. Doch da habe ich lieber einen angenehmen und nicht brennenden Balsam.
Tipp Nummer 3: Nach der Rasur ist vor der Rasur
Auch für die Behandlung der Haut nach der Rasur gibt’s Favoriten aus der Community. Von After-Shave über Lotion bis hin zu Balsam ist alles dabei. Im Vergleich zeigen sich ebenfalls grosse Unterschiede. Nicht alle Produkte ziehen gleich gut ein – und manche duften ziemlich intensiv. Unbedingt vermeiden solltest du, dass sowohl die Rasiercreme wie das After-Shave-Balsam stark parfümiert sind. Am besten nutzt du mindestens ein neutrales Produkt.
Proraso After Shave: Der Balsam ist sehr flüssig, der Duft leicht herb, aber eher neutral. Da der Proraso gut einzieht und Feuchtigkeit spendet, ist er einer meiner Favoriten im Test. Gut gefällt mir auch die klassisch designte Glasflasche.
Mühle Sanddorn Balsam: Auffällig ist der starke, fruchtige Duft. «Zitrone des Nordens» wird der Sanddorn genannt – das passt gut zum fruchtig-herben Geschmack. Der Balsam zieht nicht ganz so schnell ein, bildet dafür so etwas wie einen Schutzfilm auf der Haut. Insgesamt sehr beruhigend und angenehm, wenn dich der starke Geschmack nicht stört. Hersteller Mühle hat übrigens auch noch andere Duftrichtungen im Angebot.
Clubman Musk: Der Mix aus Lotion und Rasierwasser hat zwei Nachteile: Die Plastikflasche wirkt billig. Und der herbe Moschus-Duft ist stark. Du solltest Clubman Musk auf jeden Fall nur mit einer neutralen Rasierseife kombinieren, da es doch einiges an Cologne braucht, damit auf der gesamten Rasurfläche die angenehm beruhigende und entspannende Wirkung eintritt.
Captain Fawcett Post Shave: Der Look stimmt. Die Tube im Retro-Design macht etwas her. Die Creme ist recht dick und ich muss sie gut einreiben, damit keine Rückstände sichtbar bleiben. Die Konsistenz erinnert dabei an eine Wundcreme. Aber die beruhigende Wirkung tritt ein. Der Duft nach Kräutern ist stark – und Geschmackssache. Mir persönlich riecht es zu fest nach Fleischmarinade mit Rosmarin.
Davidoff Cool Water: Der Balsam riecht stark nach dem bekannten Markenduft. Du sparst dir also Parfum oder Rasierwasser. Sonst ist er dickflüssig und zieht nicht wahnsinnig gut ein. Es braucht ein wenig Geduld – dann ist die Haut durchaus beruhigt und fühlt sich angenehm an.
Mir gefällt der Proraso After Shave am besten. Er riecht zwar angenehm frisch, aber nicht zu stark. So kann ich nach Bedarf noch ein Parfüm benutzen. Der Proraso zieht schnell ein und die Haut wird gut beruhigt.
Zusammenfassend: Meine Learnings für die Rasur mit Hobel, Pinsel und Creme
- Vorbereitung: Barthaare sowie Haut sollten gut für die Rasur vorbereitet sein, dann gibt’s viel weniger Cuts. Das bedeutet primär viel Feuchtigkeit und ein gutes Einmassieren mit dem Rasierpinsel. Schaum nur aufzutragen, reicht nicht.
- Hobel und Klinge: Auch wenn die Rasierhobel für Einsteiger sehr ähnlich aussehen, sind sie doch unterschiedlich. Das gilt auch für die Klingen. Die schwierigen Stellen rund um Kind und Mund kann ich mit dem Rasierhobel von King C. Gillette deutlich einfacher und sauberer rasieren als mit dem Modell von Mühle.
- Viel Mut, kein Druck: Ich hatte am Anfang grossen Respekt vor der Rasur mit dem Hobel. Doch die Angst vor einem blutigen Gesicht ist unbegründet. Wichtig ist neben der guten Vorbereitung (siehe oben), dass du die Klinge fast ohne Druck über die Haut gleiten lässt. Weniger sogar als mit dem herkömmlichen Systemrasierer.
- Grosszügig sein: Wer knausrig mit der Rasierseife oder der Creme ist und auch die Klinge zu selten wechselt, der wird mit dem Rasierhobel nicht glücklich. Die Schneidegefahr ist dann zu gross – und es werden auch nicht schön sauber alle Haare gekürzt. Die Klingen solltest du je nach Qualität und Abnutzung alle fünf bis zehn Rasuren wechseln.
- Ausprobieren: Du solltest nicht eine Grosspackung von allem einkaufen. Lieber zuerst verschiedene Varianten ausprobieren. Die Unterschiede sind manchmal erstaunlich gross – und die Vorlieben ganz unterschiedlich.
Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.