Gestern hui, heute pfui: Warum Katzen den Futtergeschmack ändern
Ratgeber

Gestern hui, heute pfui: Warum Katzen den Futtergeschmack ändern

Katzen wissen genau, was sie wollen – bis sie es nicht mehr wollen. So lassen sie manchmal von einem Tag auf den anderen ihr Lieblingsfutter links liegen. Hier sind acht Gründe und Gegenmassnahmen.

Geflügelvariation an Sauce Selection. Bis gestern war es noch die Leibspeise deiner Katze. Heute rümpft sie über das edle Mahl nur angewidert die Nase. Und du runzelst die Stirn. Wie kann das sein? Hat sie über Nacht ihren Geschmack geändert?

Überbleibsel aus der freien Wildbahn

Das ist möglich. Gerade, wenn man einen Blick auf die Vorfahren der Katze wirft. In der Natur waren Futterlaunen sinnvoll. Nutzte der Vierbeiner mehrere Futterquellen, konnte er auf Alternativen ausweichen, wenn eine wegfiel. Um das Überleben zu sichern, änderten Katzen also ab und an die Ernährung. Jedoch nur gerade so oft, dass die Gefahr, von etwas Neuem vergiftet zu werden, nicht zu gross war.

Nur Eichelhäher als Delikat(z)esse? In der freien Wildbahn keine gute Idee.
Nur Eichelhäher als Delikat(z)esse? In der freien Wildbahn keine gute Idee.
Quelle: Shutterstock/WildMedia

Damit allein lässt sich die Futterverweigerung aber nicht immer erklären. Häufig liegt der Auslöser im Heute, innerhalb der eigenen vier Wände:

1. Schlechte Erfahrung

Hat deine Katze vor der Spritze beim Tierarzt nochmals ihr Lieblingsfutter gekriegt? Musste sie sich, als sie es verschlang, übergeben? Oder wurde sie an ihrem Essplatz erschreckt oder gestört? Katzen merken sich das. Und können die schlechte Erfahrung mit dem Futter verknüpfen.

2. Schlechter Geruch

Ist das Futter deiner Katze zu lang stehen geblieben und begann zu müffeln? Oder hast du an ihrem Futterplatz ein neues Putzmittel verwendet, das anders riecht? Allenfalls meidet sie aus diesem Grund plötzlich ihr Lieblingsfutter.

3. Futternapf

Verwendest du eine neue Futterschale für deine Katze? Es kann sein, dass diese zu schmal ist und die Katze mit ihren empfindlichen Schnurrhaaren an den Rändern anstösst. Das kann mit der Zeit Stress auslösen, auch bekannt als «Whisker Stress» (Englisch für «Schnurrhaar-Stress»).

4. Angebotsüberschuss

Hat die Nachbarin begonnen, deine Katze zu füttern? Steht bei dir den ganzen Tag über Katzenfutter rum? Oder gibst du deinem Vierbeiner zwischendurch häufig Leckerli? In diesen Fällen kann es sein, dass das Lieblingsfutter nicht mehr attraktiv genug wirkt.

5. Hitze

Nicht nur die wetterbedingte Hitze im Sommer, auch die innere Hitze, wenn deine Katze rollig ist, kann ihren Hunger hemmen. Vielleicht hat sie deshalb so wenig Lust auf ihr Futter.

6. Kälte

Hast du das Lieblingsfutter deiner Katze direkt aus dem Kühlschrank genommen? Dadurch hat sich womöglich der Geruch vermindert und deine Katze kann es sprichwörtlich nicht mehr riechen.

7. Neue Zusammensetzung

Es kann auch sein, dass die Futterhersteller eine Änderung an der Rezeptur vorgenommen haben. Katzen können darauf sensibel reagieren und das «neue» Futter meiden. Möglich ist auch, dass du deiner Katze Nährstoffe ins Futter gemischt hast, die den Geschmack verändert haben.

8. Krankheit

Frisst deine Katze mehrere Tage weder ihr Lieblings- noch sonst ein Futter, geh unbedingt zur Tierärztin oder zum Tierarzt. Gerade über Nassfutter nimmt die Katze viel Wasser auf, das ihr fehlen könnte. Warte also nicht zu lang.

Kein Bock aufs Futter? Das kann bei Katzen viele Gründe haben.
Kein Bock aufs Futter? Das kann bei Katzen viele Gründe haben.
Quelle: Shutterstock/Nils Jacobi

Fazit

Gegen die kätzische Laune der Natur, Futtervorlieben zu wechseln, kannst und solltest du wenig tun. Änderst du zu oft die Futtersorten, sprich alle paar Tage oder mehr, kann das eine mäkelige Esserin aus deiner Katze machen. Falls du nach einigen Wochen oder Monaten mal wechseln möchtest oder gezwungen bist, deine Katze an neues Futter zu gewöhnen, gehe langsam vor. Zum Beispiel, indem du vom neuen Futter täglich eine Löffelspitze mehr ins alte mischst, bis du es ganz ersetzt hast. Das kann durchaus rund zehn Tage dauern.

Viel erreichen kannst du mit der Gestaltung des Fressplatzes. Achte bei deinem Futterverweigerer auf folgende Punkte:

  • Wähle zwei ruhige Plätze, wo deine Katze ungestört ist und wenig unangenehme Erfahrungen machen kann. Weshalb zwei? Futter und Wasser sollten nicht am selben Ort stehen, denn in freier Wildbahn galt: Wasser neben Beuteteilen könnte verunreinigt sein.
  • Verknüpfe das Futter am Fressplatz positiv, indem du deiner Katze sanft über den Rücken streichst.
  • Verwende möglichst flache Näpfe, an denen die Schnurrhaare nicht anstossen.
  • Erwärme das Futter vor dem «Servieren» leicht, um den Geruch zu verstärken.
  • Lass das Futter nicht den ganzen Tag rumstehen, sondern räume es weg.
  • Verfüttere kleinere Mengen, wenn das Tier rollig ist oder die Temperaturen hoch sind.
  • Sei sparsam mit Leckerlis.
  • Reinige den Fressplatz mit einem neuen Putzmittel.
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Hat dein Tier auch plötzlich sein Lieblingsfutter verweigert? Was war der Grund? Und was hast du getan? Erzähle es der Community und mir in einem Kommentar.

Titelfoto: Shutterstock/Cat Box

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Ich mag alles, was vier Beine oder Wurzeln hat. Zwischen Buchseiten blicke ich in menschliche Abgründe – und an Berge äusserst ungern: Die verdecken nur die Aussicht aufs Meer. Frische Luft gibt's auch auf Leuchttürmen.


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