Katzenbabys: Die ruhigen Tage sind Geschichte
Spielen, fressen, kacken, schlafen – und das den ganzen Tag! Unsere Katzenbabys halten uns mittlerweile ganz schön auf Trab. Nichts ist mehr sicher vor den drei kleinen Rackern.
Sieben Wochen – so alt sind unsere Katzenbabys, während ich diese Zeilen schreibe. Sieben Wochen, seit Katzenmami Mira drei winzige Fellknäuel zur Welt gebracht hat. Sie liess uns hautnah an der Geburt teilhaben. Vielleicht, weil sie gespürt hat, dass sie etwas Hilfe braucht. Auf jeden Fall sind meine Frau und ich jetzt auch Katzenhebammen.
Seither entwickelt sich Miras Nachwuchs prächtig. Die Kleinen wachsen und gedeihen. Sie verzücken uns jeden Tag aufs Neue … und sie machen uns zunehmend Arbeit. Doch der Reihe nach.
Die Sache mit dem Katzenklo
In den ersten Wochen kümmert sich Mami Mira vollumfänglich um ihren Nachwuchs. Wir sind in dieser Zeit fein raus und schwärmen den Leuten die Ohren voll wegen unserer süssen Katzenbabys. Jeden Tag holen wir die kleinen Racker für ein paar Minuten aus ihrem Gehege, um sie an uns zu gewöhnen, mit ihnen zu spielen und sie zu knuddeln. Bei einer dieser Gelegenheiten pinkelt das eine auf die Bettdecke und läutet damit das Ende unserer arbeitsfreien Zeit ein. Eine Toilette für die Kätzchen muss her. Und damit auch gleich ihr erstes Futter.
Die erste improvisierte Katzentoilette entpuppt sich als, na ja, sagen wir, suboptimal. Wir stellen den Kätzchen eine offene Schale mit Katzenstreu ins Gehege und setzen sie probehalber gleich hinein. Keine fünf Minuten später ist ihr bis dato kuscheliges und sauberes Plätzchen ein veritabler Saustall. Gleichzeitig machen die Katzenbabys auch die Erfahrung, dass Katzenstreu wohl eher doch nicht auf der Speisekarte steht. Da ist das Futter, das wir daneben stellen, doch viel leckerer. Auch wenn es Mamis Milch nicht ersetzt. Noch nicht.
Der erste Umzug
Um der Sauerei im Katzenbaby-Gehege möglichst Herr zu werden, besorgen wir uns ein Katzenklo mit Deckel. Das funktioniert viel besser, der grösste Teil des Streus bleibt jetzt auch wirklich drin. Ebenfalls fast auf Anhieb verstehen die Kleinen, was wir von ihnen wollen: dass sie ihr Geschäft in diesem Sandkasten verrichten. Denn das tun sie seither hingebungsvoll und vor allem oft. Ich staune immer noch, wie viele Ausscheidungen so kleine Wesen fabrizieren. Das Katzenkistchen regelmässig sauber zu machen, ist ein veritabler Scheissjob. Ich mache ihn irgendwie trotzdem gerne.
Mit dem Katzenklo und der Beigabe von fester Nahrung sind die Tage gezählt, wo wir die Katzenbabys bei uns im Schlafzimmer haben. Auch wenn sie immer noch viel schlafen, werden sie doch auch immer munterer und lauter. Wir verlegen ihr Gehege deshalb ins Zimmer unserer Tochter Zoe, die ohnehin bei uns schläft. Dort können die Kleinen nach Herzenslust und zu jeder Tages- und Nachtzeit herumtoben, sich balgen und ihre noch piepsigen Stimmchen entdecken. Während wir drei ungestört schlafen. Passt.
Der Ausbruch
Der Umzug in die neuen Gefilde geht so lange gut, bis ich an einem Nachmittag im Homeoffice zunächst ungewohnte Geräusche aus Zoes Zimmer höre … und dann gar nichts mehr. Einer der drei kleinen Rabauken hat die einst unüberwindbaren «Mauern» des Geheges überwunden, sitzt etwas unsicher auf dem Schäfchenhocker daneben und schaut mich an.
Dass sich die drei kleinen Racker im Gehege nicht mehr im Zaum halten lassen, bestätigt sich noch am gleichen Abend. Mit ihren scharfen Milchzähnchen haben sie das Netz völlig zerlöchert und wären irgendwann sowieso nach Belieben raus- und reinspaziert.
Der zweite Umzug
Seither wohnen die Kätzchen in der Küche. Dort haben sie jederzeit freien Zugang zu Futter und Wasser … und zwischendurch nackten Füssen, die sie liebend gerne angreifen. Zwischen der Küche und der restlichen Wohnung steht nur noch ein Türschutzgitter. Durch die Gitterstäbe haben wir ein dünnes Holzbrett gezogen. Es ist ihr geschützter Rahmen, wo sie tun und lassen können, was und wann sie es wollen.
Immer öfter lassen wir sie die ganze Wohnung entdecken. Zu ihrem Schutz möchten wir noch dabei sein, wenn sie auf Erkundungstour gehen. Es gibt bei uns viele Schlupflöcher, wo ein Kätzchen reinkommt, aber möglicherweise nicht mehr selbstständig raus. Unter unserer Aufsicht und der von Mama Mira haben sie auch schon erste Gehversuche im Freien gemacht.
Apropos Mira: War sie in den ersten Wochen noch die fürsorgliche Katzenmutter, die ihren Kleinen kaum von der Seite wich, so nimmt sie sich immer mehr Zeit für sich. Das Entwöhnen von Muttermilch geht mit dem Abnabelungsprozess einher. Sodass ihr Nachwuchs schon bald auf eigenen Pfoten steht.
Tempus fugit
Sieben Wochen – so alt sind unsere Katzenbabys, während ich diese Zeilen schreibe. Schon sieben Wochen! Der Abschied von ihnen ist inzwischen näher als der Tag ihrer Geburt. Wie die Zeit verrinnt. Ab der zwölften Woche geben wir zwei von ihnen weiter. In vertrauensvolle, fürsorgliche Hände. Anfragen haben wir genug, entschieden haben wir noch nicht. Eines weiss ich jetzt schon: Der Abschied wird wehtun.
Die physischen Schmerzen halten sich bislang in Grenzen. Falls du den ersten Katzenbaby-Beitrag gelesen hast und dich fragst: Nein, sie sind mir die Beine noch nicht hochgeklettert. Aber hey, wir haben schliesslich noch fünf gemeinsame Wochen mit den drei kleinen Scheissern.
Welche beiden Kätzchen geben wir weiter und welches behalten wir? Was passiert noch alles, bis es so weit ist? Und wann klettern sie endlich meine nackten Beine hoch? Folge mir als Autor und du erfährst es ganz sicher.
Ich bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen.