Nintendo Switch Sports
Nintendo Switch Sports im Test: Lasst die Spiele auf dem Spocco Square beginnen
Am 29. April 2022 ist es soweit: Ihr dürft euch zum Release von Nintendo Switch Sports ins Getümmel auf dem Spocco Square stürzen. Nintendo Switch Sports lädt euch 16 Jahre nach der Veröffentlichung von Wii Sports erneut auf den Sportplatz ein und hat einige spaßige Disziplinen im Gepäck.
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Fünf Jahre nach dem Release der Nintendo Switch steht nun endlich die Veröffentlichung eines Spiels an, auf das die Fans seither sehnsüchtig warten: Am 29. April 2022 erscheint Nintendo Switch Sports. Der erste Teil für die Wii gilt als wahrer Klassiker und überzeugte mit unterhaltsamen Sportarten wie Tennis, Bowling und Golf. Nicht nur begeisterte Gamer, auch Freunde und Familie konnten einfach einsteigen und gemeinsam Wettkämpfe bestreiten, ohne sich vorher durch eine komplizierte Anleitung quälen zu müssen.
Für die Nintendo Switch Sports auf der Hybridkonsole haben die Entwickler eine Mischung aus Altbewährtem und neuen Ideen konzipiert, die frischen Wind auf den mittlerweile eingestaubten Sportplatz bringen. Verschiedene Disziplinen laden erneut zum gemeinsamen Aktivwerden ein, zahlreiche Runden und Spiele später, die zu redaktionsinternen Rivalitäten geführt haben, zeigen wir euch in unserem Test, was der neue Teil zu bieten hat und ob er die nostalgiegeprägten Erwartungen erfüllen kann. Denn nach dem beliebten Wii Sports liegt die Messlatte ganz schön hoch!
Die Sportarten in Nintendo Switch Sports
Insgesamt gibt es in Nintendo Switch Sports aktuell sechs verschiedene Sportarten. Ihr könnt euch im Volleyball, Badminton, Bowling, Fußball, Chanbara oder Tennis miteinander messen. Im Herbst soll es ein kostenfreies Update geben, das mit Golf einen weiteren Klassiker in euer Wohnzimmer bringt.
Da Nintendo Switch Sports im Gegensatz zu Wii Sports nicht zum Launch der Konsole erschienen ist, wundert es uns, dass bei der Veröffentlichung nicht alle Sportarten enthalten sind. Ein paar leere Plätze auf der Karte im Spiel deuten darauf hin, dass Nintendo weitere Pläne hat und in der Zukunft noch die eine oder andere Disziplin dazukommen könnte.
Mit wie vielen Spielern ihr gleichzeitig wetteifern könnt, hängt von dem ausgewählten Sport ab. Im Online-Modus ist es möglich, mit mehr Teilnehmern zu spielen als im lokalen Modus. Da ihr sowieso für eine Konsole ausreichend Joy-Cons braucht und euer Wohnzimmer genügend Platz zum Pritschen, Schmettern und Kicken bieten muss, ist die Begrenzung auf bis zu vier Spieler nicht weiter störend. Schade ist es, dass wir offline nur zu zweit Fußball spielen können, jedoch würde ein vierfach geteilter Bildschirm für diese Disziplin vermutlich zu unübersichtlich sein.
Hindernislauf auf der Bowlingbahn
Kommen wir zuerst zu einem der Fan-Lieblinge schlechthin: Bowling. Ihr könnt aufatmen, denn Nintendo hat es geschafft, den Charme der früheren Version zu erhalten und Verbesserungen einzuführen. Um euren Wurf nach Belieben auszurichten, müsst ihr nun nicht mehr zwischen den Richtungen hin- und herschalten, sondern könnt über den Stick und die Tasten parallel justieren. Außerdem habt ihr die Wahl, ob ihr eure Würfe abwechselnd oder gleichzeitig ausführen wollt. Das ist besonders praktisch, wenn ihr keine Lust habt, nach jedem Wurf zu warten, bis eure Mitspieler ihre Strikes erzielt haben.
Ist euch das Standard-Bowling zu langweilig oder sucht ihr nach einem witzigen Party-Spiel, gibt es zusätzlich eine Spezialvariante: In drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden erwarten euch diverse Hindernisse auf der Bahn, die vor allem im Mehrspielermodus für unterhaltsame Momente sorgen. Teilt ihr euch den Bildschirm zu viert, leiden die Hürden allerdings unter leichten Einbrüchen in der Bildrate.
Und ein weiterer Hinweis: Im Gegensatz zur Wii-Version müssen wir die Schultertaste beim Werfen gedrückt halten. Lassen wir im allerletzten Moment los, fällt uns die Kugel beinahe auf die Füße. Daran müssen wir uns zunächst gewöhnen, sonst verfolgt uns ein nerviger Pop-Up-Bildschirm, während bei unseren Konkurrenten ein Pin nach dem anderen fällt.
Über das Netz hinaus
Mit Volleyball wird euch eine ganz neue Sportart geboten. Wie im Sportunterricht heißt es nun Baggern, Pritschen und Schmettern. Nintendo Switch Sports unterstützt euch, indem angezeigt wird, welchen Angriff ihr ausführen müsst.
Das richtige Timing gestaltet sich jedoch vor allem beim Baggern etwas schwierig, da gerade im Mehrspielermodus nicht gut zu erkennen ist, wann der Ball auf der richtigen Höhe ist. Am Anfang sind die Hinweise noch sehr hilfreich, wenn ihr aber nach einer Weile erprobte Volleyball-Veteranen seid, nehmen sie Taktik aus dem Spiel. Theoretisch müsst ihr nicht darauf achten, was auf dem Feld vor sich geht, wenn ihr die Anzeige immer im Blick habt.
Volleyball ist die Disziplin, die als Einzelspieler am besten funktioniert. Gerade mit stärkeren Gegnern kommt ein langer Schlagabtausch zustande und durch die unterschiedlichen Bewegungen bleibt es abwechslungsreich. Stundenlanges Baggern wird zwar trotzdem langweilig, aber die Ballsportart kann mit ihrem Debüt überzeugen.
Tennisschläger versus Federball
Eine weitere beliebte Disziplin hat es auch diesmal ins Spiel geschafft: In Tennis steht ihr euch jeweils zu zweit gegenüber und treibt euren Gegnern den Schweiß auf die Stirn. Spielt ihr zu zweit gegeneinander, steuert ihr beide Charaktere eures Teams. Das sorgt für mehr taktische Tiefe, schafft stellenweise aber auch Frust, da die Koordination schwierig ist.
Wie die meisten Sportarten macht auch Tennis am meisten Spaß zu viert, lässt sich aber durchaus auch alleine spielen, wenn ihr gerade partout keinen Teamkameraden findet. Generell empfiehlt es sich, die computergesteuerten Gegner mindestens auf «Stark» zu setzen; außer es spielen Kinder oder Personen ohne Videospielerfahrung mit. Dann trefft ihr mit «Normal» eine gute Wahl, um die fröhliche Stimmung aufrechtzuerhalten und keinen Frust zu erzeugen.
Egal in welcher Konstellation ihr spielt, manchmal gibt es Phasen, in denen die Bälle nur zu den vorderen oder hinteren Charakteren zu fliegen scheinen. Zwischenzeitlich haben wir dann wenig zu tun und schrecken schon fast auf, sollte sich der nächste Ball in Richtung unseres Schlägers verirren. Auch Tennis erinnert stark an die Umsetzung aus dem Wii-Klassiker und profitiert von der präzisen Steuerung durch die Joy-Cons, die uns bis auf einige Aussetzer in jeder Sportart gute Dienste geleistet haben. Es sollen sich zudem unterschiedliche Schläge ausführen lassen, ein Tutorial gibt es dafür allerdings nicht.
Unser Eindruck aus der Vorschau hat sich auch im fertigen Spiel bestätigt: Im Vergleich zu Tennis zieht Badminton den Kürzeren. Die Sportart wirkt wie eine abgespeckte Variante des Klassikers, macht weniger Spaß und zeigt sich insgesamt unspektakulär. Es gibt nur wenig Spielraum, sich an unterschiedlichen Manövern zu versuchen, mit dem Joy-Con gedankenverloren hin- und herzuschwingen, reicht vollkommen aus.
Wenn ihr alleine spielt und keine Lust habt, zwei Charaktere im Tennis zu steuern, könnte Badminton eine Alternative sein; jedoch kann die Disziplin mit den restlichen Sportarten nicht mithalten und hätte den Ring daher gerne für eine etwas anderes – etwa Golf – freimachen dürfen.
Abseits des Strafraums
Positiv überrascht dagegen der neue Fußballmodus, der mit verschiedenen Varianten daherkommt. Der Übungsplatz ist sehr willkommen, da ihr für die Steuerung nicht nur zwei Controller, sondern auch eine Mischung aus Tastendruck und Bewegungskontrolle braucht, um euren inneren Ronaldo heraufzubeschwören.
Das gestaltet sich am Anfang komplex und wirkt unter Umständen überfordernd, mit der Zeit gewöhnten wir uns aber daran. Leider erkennt die Nintendo Switch nicht jeden Schuss so, wie er ausgeführt worden ist. Da es wichtig ist, ob ihr den Joy-Con von oben oder unten in Richtung Ball schwingt, kommen manchmal unbeabsichtigte Pässe zum Gegenspieler vor, wenn das Spiel unsere Eingabe falsch interpretiert.
Die Ausdauerleiste, von der euer Sprintvermögen abhängt, leert sich schnell und füllt sich umso langsamer wieder auf. Wie schon bei den anderen Sportarten macht die KI einen sehr soliden Eindruck:Auf der stärksten Stufe lässt sich das taktische Geschick der Gegner erkennen, was für einen angenehmen Spielfluss sorgt. Wollt ihr nicht in einem Viererteam spielen, sondern es alleine mit einem anderen Spieler aufnehmen, ist das im Eins-gegen-Eins kein Problem.
Dazu kommt der sogenannte Shootout-Modus. Hier dürft ihr sogar körperlich aktiv werden, denn durch den Beingurt, der auch von Ring Fit Adventure unterstützt wird, kickt ihr den Ball selbst ins Tor.
Den Gurt könnt ihr abwechselnd nutzen, sodass ein Exemplar für zwei Spieler ausreicht. Es gibt zwar leider nicht die Möglichkeit, beim Schießen zu variieren, aber es handelt sich um eine witzige Ergänzung, die Ehrgeiz zu wecken vermag – zumal das Tor immer kleiner wird, je erfolgreicher ihr wart.
Zum Schluss hat jeder die Chance, einen goldenen Schnatz – ähm, Ball – zu versenken, der Extrapunkte beschert. Seid ihr darin gleich gut (oder schlecht), macht ihr so lange weiter, bis einer den entscheidenden Treffer erzielt und den Gegner zurück in die Kreisliga schickt.
Im Sommer soll es ein Update geben, das die Nutzung des Beingurts in den normalen Fußballspielen ermöglicht. Wie das in der Praxis funktioniert, wenn wir schon beide Joy-Cons zum Spielen brauchen, wird sich zeigen. Der Fußballmodus ist insgesamt gut gelungen und eignet sich auch für Spieler, die bei der Bundesligakonferenz im Fernsehen eher abschalten.
Schlag auf Schlag
Den Abschluss der aktuellen Aufstellung bildet die Schwertkampfdisziplin Chanbara. Hier geht es dem Rivalen auf kurze Distanz an den Kragen, bis einer von euch von der Plattform ins Wasser stürzt. Ihr müsst Blocken und den Gegner in genau dem Winkel treffen, in dem er euch abzuwehren versucht.
Diese Chanbara-Runden sind schnell vorbei, wenn einem von euch mehrere Treffer in Folge gelingen oder der jeweils andere noch nicht die nötige Taktik beherrscht. Versuchen beide, die nächsten Bewegungen ihres Gegenübers zu erahnen und dementsprechend zu handeln, ergibt sich eine überraschende Herausforderung, die neben den Armmuskeln auch die grauen Zellen beansprucht.
Im Gegensatz zur Umsetzung der Disziplin in Wii Sports Resort gibt es drei verschiedene Modi: den klassischen Schwertkampf, das Energieschwert und die Zwillingsschwerter. Beim zweiten Modus lädt sich eure Ausrüstung beim Blocken auf, sodass ihr später einen starken Schlag ausführen könnt. Die Zwillingsschwerter verlangen eine gute Koordination, da ihr hier mit zwei Joy-Cons arbeiten müsst und sowohl mit dem linken als auch rechten Schwert blocken und schlagen könnt. Mit dem kräftigen Wirbelangriff lässt sich ein an der Kante stehender Gegner umso schneller ins Aus befördern. Dadurch ist auch bei dieser Disziplin für Abwechslung gesorgt, vor allem wenn später die Plattform schrumpft.
Mehrspielerfreuden und Einzelschicksale
Nintendo Switch Sports ist wie seine Vorgänger darauf ausgelegt, mit mehreren Leuten gespielt zu werden. Durch den Online-Modus, den wir nicht testen konnten, da die Server vor Release noch nicht online sind, seid ihr auch nicht auf Mitspieler aus eurem Freundeskreis oder der Familie angewiesen. Falls ihr zusammenspielen wollt und euch eine räumliche Distanz trennt, könnt ihr euch übers Internet verabreden und auf dem Spocco Square treffen. Ein kostenpflichtiges Switch-Online-Abo vorausgesetzt, versteht sich.
Wenn ihr doch mal ohne Gesellschaft auskommen müsst, empfehlen sich die Sportarten mit mehreren, starken Gegnern, damit es nicht langweilig wird. Ein Fußballspiel ist auch als Einzelperson unterhaltsam, Bowling wird dagegen eher eine traurige Beschäftigung sein.
Was dagegen ein Grund zur Freude ist: Ihr seid nicht mehr auf eure Miis zum Spielen angewiesen, sondern könnt euch einen eigenen Charakter erstellen. Falls euch die selbstgebastelten Figuren der Wii-Ära am Herzen liegen, lassen sich die allerdings trotzdem noch nutzen. Die neuen Sportprofis sehen aber ebenfalls schick aus.
Neben verschiedenen Frisuren, Augenfarben und Co. lassen sich außerdem Kleidung sowie die Farbe eurer Ausrüstung anpassen. Im Laufe des Tests waren die entsprechenden Reiter im Charaktermenü zwar zu sehen, jedoch haben wir nicht herausgefunden, wie man an die kosmetischen Optionen kommt. Entweder reicht ein Patch zu Release diese Funktionen nach oder sie hängen mit dem Online-Modus zusammen.
Aber nicht nur die Figuren, auch der Sportplatz selbst macht einen soliden Eindruck. Die Grafik glänzt zwar nicht durch besondere Kreativität, jedoch passt der bunte Stil schön zu der lockeren Atmosphäre des Spiels.
Und auch beim Sound-Design hat Nintendo sich Mühe gegeben: Egal ob ihr den Ball ins Tor schießt oder den Federball mit eurem Schläger zu Boden schmettert, die Effekte klingen wie auf einem echten Feld. Dazu kommt unaufdringliche Hintergrundmusik, sodass es insgesamt nicht mehr so still ist wie beim Erstling Wii Sports.
Nintendo Switch Sports ist eine unterhaltsame Simulation für erfahrene Spieler und Neulinge geworden, die den alten Charme mit einigen Neuerungen zurückbringt.
Nintendo Switch Sports erscheint am 29. April 2022 exklusiv für Nintendo Switch und ist auch in Kombination mit dem Beingurt erhältlich. Wenn ihr bereits einen besitzt und keinen zweiten Gurt wollt, könnt ihr das Spiel auch digital kaufen. Da ihr euch beim Schießen in Fußball abwechselt, kommt ihr auch mit einem Accessoire aus.
PC Games vergibt dem Spiel 8 von 10 möglichen Punkten.
Pro
- Präzise Steuerung durch die Joy-Cons
- Klassiker wie Bowling und Tennis sind so gut wie früher
- Neue Sportarten bringen Abwechslung
- Individualisierbarer Charakter
- Farbenfrohe Optik, die zum Spiel passt
- Schlaue Gegner-KI auf den höheren Stufen
Contra
- Die Joy-Cons weisen trotz präziser Steuerung gelegentlich Schwächen auf
- Badminton ist vergleichsweise schwach
- Golf wird nachgereicht
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