Überblick: DJI-Drohnen bis 250 Gramm
DJI hat innert Jahresfrist vier Drohnen unter 250 Gramm herausgebracht. Alle in verschiedenen Ausstattungsvarianten. Ich sortiere das Sortiment.
Erst gut drei Jahre ist es her, seit der chinesische Hersteller DJI seine erste Drohne unter 250 Gramm vorgestellt hat. In den vergangenen 12 Monaten sind nicht weniger als vier neue Modelle in dieser Kategorie auf den Markt gekommen. Die Minis in chronologischer Reihenfolge:
- DJI Mini 1, Ende 2019 unter dem Namen DJI Mavic Mini erschienen
- DJI Mini 2, Ende 2020
- DJI Mini 3 Pro, Mitte 2022
- DJI Mini SE, Anfang 2022
- DJI Mini 3, Ende 2022
- DJI Mini SE 2, Anfang 2023
Das hat zur Folge, dass du zwischen mehreren sehr ähnlichen Drohnen wählen kannst. Je nach Budget und Ansprüchen. Doch was sind überhaupt die Unterschiede?
Die Modelle lassen sich in drei Reihen gliedern:
- die SE-Serie: SE 1 und SE 2
- die normale Mini-Serie: Mini 1, Mini 2, Mini 3
- die Pro-Serie: bislang nur die Mini 3 Pro
Die SE-Modelle sind abgespeckte, günstige Modelle. Sie benutzen bereits bekannte Technologie aus den anderen Mini-Modellen. Darum erinnern die SE-Modelle stark an bisherige Minis.
Die Mini 1 ist nicht mehr erhältlich. Auch die SE 1 läuft nun aus und wird nicht mehr weiter produziert. Somit verbleiben folgende vier Drohnen in der Kategorie bis 250 Gramm.
Die Mini 3 Pro ist anders
Stand heute ist es vor allem die Mini 3 Pro, die sich deutlich von allen anderen Modellen abhebt. Sie hat Sensoren zur Hinderniserkennung unten, vorne und hinten. Alle anderen haben bloss einen Sensor auf der Unterseite, um selbstständig landen zu können. Bislang ist die 3 Pro auch die einzige Mini, die 4K mit 60 Bildern pro Sekunde (FPS) aufzeichnen und Objekte tracken kann. Sie hat 48 statt 12 Megapixel, kann aber auch mit 12 Megapixeln aufnehmen, wobei vier Pixel zusammengefasst werden. In diesem HDR-Modus wird die Kamera grösser, lichtempfindlicher und kommt so besser mit grossen Helligkeitsunterschieden zurecht.
HDR kann auch für Video angewendet werden. Die Mini 3 Pro bietet für die Video-Nachbearbeitung das Farbprofil D-Cinelike mit 10 bit Farbtiefe und die bessere H.265-Komprimierung.
Einige Features der Mini 3 Pro hat auch die Mini 3 ohne «Pro» im Namen – alle anderen jedoch nicht. Dazu gehört die Option eines Controllers mit eigenem Bildschirm, der ohne Smartphone auskommt. Ferner lässt sich der Gimbal um 90 Grad drehen, um Hochformataufnahmen in voller Auflösung zu machen. Zudem haben Mini 3 und Mini 3 Pro eine andere Bauform mit längeren Propellern und Armen, die in einer beliebigen Reihenfolge ein- und ausgeklappt werden können.
Die vier aktuellen Modelle im Vergleich
Die Mini SE 2 und die Mini 2 sind sich sehr ähnlich. Einziger nennenswerter Unterschied ist die maximale Videoqualität. Die Mini 2 filmt in 4K, die Mini SE 2 höchstens in 2,7K. Diese Auflösung beherrscht sie zudem mit höchstens 30 FPS, während das die Mini 2 mit 60 FPS schafft.
Von der Mini 2 zur Mini 3 ist es ein grösserer Schritt. Der Sensor der Mini 3 ist grösser und das Objektiv lichtstärker. Dies ergibt vor allem bei schwachem Licht eine bessere Bildqualität. Zudem fliegt die Mini 3 mit einer Akkuladung etwas länger und kann mit dem eigenständigen RC-Controller verwendet werden.
Modell | Mini SE 2 | Mini 2 | Mini 3 | Mini 3 Pro |
---|---|---|---|---|
max. Foto-Auflösung | 12 MPx | 12 MPx | 12 MPx | 48 MPx |
max. Video-Qualität | 2,7K30 | 4K30 | 4K30 | 4K60 |
Grösse Fotosensor | 1/2,3 Zoll | 1/2,3 Zoll | 1/1,3 Zoll | 1/1,3 Zoll |
Lichtstärke Objektiv | f/2,8 | f/2,8 | f/1,7 | f/1,7 |
Sensoren | unten | unten | unten | unten, vorne, hinten |
Flugzeit* | 31 min | 31 min | 38 min | 34 min |
Tracking | nein | nein | nein | ja |
Übertragungstechnik | OcuSync 2.0 | OcuSync 2.0 | OcuSync 2.0 | OcuSync 3.0 |
Controller mit Bildschirm | nein | nein | optional | optional |
Alle vier aktuellen Modelle bieten eine gute Übertragungstechnik. Dies im Gegensatz zu den veralteten Modellen Mini 1 und SE 1. Dort konnte es zu Aussetzern im Live-Bild kommen, und weit problematischer: Die Drohnen konnten auch unsteuerbar werden. Mit OcuSync 2.0 passiert das nicht. Das OcuSync 3.0 der Mini 3 Pro ist noch besser – es erlaubt höhere Datenraten und hat eine niedrigere Latenz.
Ausstattungsvarianten
Alle Modelle gibt es in verschiedenen Ausstattungsvarianten. Und leider wird es jetzt ziemlich kompliziert.
Bei der Mini 2 und Mini SE 2 beinhaltet die Standard-Ausführung alles, was du zum Abheben brauchst: Drohne, Controller, Verbindungskabel, Akku, Reservepropeller. Das Fly-More-Paket enthält zwei weitere Akkus sowie ein Ladegerät, das alle drei Akkus der Reihe nach auflädt. Zudem gibt es eine Transporttasche und weitere Ersatzpropeller.
Bei der Mini 3 hast du die Wahl zwischen fünf Ausstattungsvarianten. Einerseits sind Standard-Pakete mit normalem Controller, mit dem Luxus-Controller und auch ganz ohne Controller erhältlich. Für die beiden Controller-Typen gibt es zudem je ein Fly-More-Kit. Hier also alle Varianten der Mini 3.
Bei der Mini 3 Pro gibt es ebenfalls fünf Varianten, aber nicht die gleichen wie bei der Mini 3. Ja, ich finde das auch sehr verwirrend. Das Fly-More-Kit mit normalem Controller existiert für die Mini 3 Pro nicht. Dafür gibt es ein Fly-More-Kit ohne Drohne. Das ist ein reines Zubehörpaket, daher der günstige Preis. Mit diesem Zusatzpaket kannst du dir ein Fly-More-Paket mit Standard-Controller selbst zusammenstellen.
Warum DJI das so gemacht hat
¯\_(ツ)_/¯
Was kaufen?
Die Abstufungen der Leistung spiegeln sich ziemlich genau im Preis wider. Mit anderen Worten: das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei allen vier Minis etwa gleich. Welche für dich richtig ist, hängt somit rein von deinen Bedürfnissen und deinem Budget ab. Beispiel: Willst du 4K-Video, brauchst du mindestens eine Mini 2. Mit dem Bildschirm-Controller mindestens eine Mini 3. Orientiere dich an der Tabelle oben oder am Vergleich der Specs.
Meine Empfehlung: Ich würde auf jeden Fall ein Fly-More-Bundle kaufen. Die halbe Stunde Flugzeit kann sich bei Kälte oder starkem Wind erheblich verkürzen, dann brauchst du auf jeden Fall mehr als einen Akku. Im Zweifelsfall lieber eine günstige Drohne mit Reserve-Akkus als eine etwas teurere mit nur einem Akku.
Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.